Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. redet haben; und daß also durch sie der Himmelmit der Welt verbunden worden ist; davon ist jene Zeit die güldene Zeit benennet worden; von welcher es auch bey den alten Scribenten heißt, daß Himmelsbürger bey den Menschen gewohnt, und mit ihnen, als wie Freunde mit Freunden, Umgang gehabt hätten. Allein, nach den Zeiten dieser himmlischen Menschen wären Nachkommen gewesen, die nicht aus den Uebereinstimmun- gen selbst, sondern aus der Wissenschaft der Uebereinstimmungen gedacht hätten, und die Verbindung des Himmels mit dem Menschen sey auch noch damals, aber nicht so innigst, gewe sen; ihre Zeit nennet man das silberne Secu- lum. Nachgehends aber hätten deren Nachfol- ger zwar die Uebereinstimmungen gewußt, aber nicht aus der Wissenschaft derselben gedacht, aus der Ursache, weil sie in dem natürlichen Guten, aber nicht, wie die vorigen, in dem geistlichen Guten gewesen sind; deren Zeit wurde das kupferne Seculum genennet. Nach den Zeiten dieser sey der Mensch nach und nach äusserlich, und endlich leiblich geworden, und alsdenn sey die Wissen- schaft der Uebereinstimmungen gänzlich verloren gegangen, und mit ihr die Erkänntnis des Him- mels, und mehrerer Dinge, die zum Himmel ge- hören. Daß sie jene Zeiten von dem Gold, Silber und Kupfer benennet haben, ist eben auch aus der Uebereinstimmung gewesen, weil das Gold aus der Uebereinstimmung das himmli- sche Gute, in welchem die Allerältesten ge- wesen
Vom Himmel. redet haben; und daß alſo durch ſie der Himmelmit der Welt verbunden worden iſt; davon iſt jene Zeit die guͤldene Zeit benennet worden; von welcher es auch bey den alten Scribenten heißt, daß Himmelsbuͤrger bey den Menſchen gewohnt, und mit ihnen, als wie Freunde mit Freunden, Umgang gehabt haͤtten. Allein, nach den Zeiten dieſer himmliſchen Menſchen waͤren Nachkommen geweſen, die nicht aus den Uebereinſtimmun- gen ſelbſt, ſondern aus der Wiſſenſchaft der Uebereinſtimmungen gedacht haͤtten, und die Verbindung des Himmels mit dem Menſchen ſey auch noch damals, aber nicht ſo innigſt, gewe ſen; ihre Zeit nennet man das ſilberne Secu- lum. Nachgehends aber haͤtten deren Nachfol- ger zwar die Uebereinſtimmungen gewußt, aber nicht aus der Wiſſenſchaft derſelben gedacht, aus der Urſache, weil ſie in dem natuͤrlichen Guten, aber nicht, wie die vorigen, in dem geiſtlichen Guten geweſen ſind; deren Zeit wurde das kupferne Seculum genennet. Nach den Zeiten dieſer ſey der Menſch nach und nach aͤuſſerlich, und endlich leiblich geworden, und alsdenn ſey die Wiſſen- ſchaft der Uebereinſtimmungen gaͤnzlich verloren gegangen, und mit ihr die Erkaͤnntnis des Him- mels, und mehrerer Dinge, die zum Himmel ge- hoͤren. Daß ſie jene Zeiten von dem Gold, Silber und Kupfer benennet haben, iſt eben auch aus der Uebereinſtimmung geweſen, weil das Gold aus der Uebereinſtimmung das himmli- ſche Gute, in welchem die Alleraͤlteſten ge- weſen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0171" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/> redet haben; und daß alſo durch ſie der Himmel<lb/> mit der Welt verbunden worden iſt; davon iſt<lb/> jene Zeit die <hi rendition="#fr">guͤldene Zeit</hi> benennet worden; von<lb/> welcher es auch bey den alten Scribenten heißt,<lb/> daß Himmelsbuͤrger bey den Menſchen gewohnt,<lb/> und mit ihnen, als wie Freunde mit Freunden,<lb/> Umgang gehabt haͤtten. Allein, nach den Zeiten<lb/> dieſer himmliſchen Menſchen waͤren Nachkommen<lb/> geweſen, die nicht aus den <hi rendition="#fr">Uebereinſtimmun-<lb/> gen ſelbſt,</hi> ſondern <hi rendition="#fr">aus der Wiſſenſchaft<lb/> der Uebereinſtimmungen</hi> gedacht haͤtten, und<lb/> die Verbindung des Himmels mit dem Menſchen<lb/> ſey auch noch damals, aber nicht ſo innigſt, gewe<lb/> ſen; ihre Zeit nennet man das <hi rendition="#fr">ſilberne Secu-<lb/> lum.</hi> Nachgehends aber haͤtten deren Nachfol-<lb/> ger zwar die Uebereinſtimmungen gewußt, aber<lb/> nicht aus der Wiſſenſchaft derſelben gedacht, aus der<lb/> Urſache, weil ſie in dem natuͤrlichen Guten, aber<lb/> nicht, wie die vorigen, in dem geiſtlichen Guten<lb/> geweſen ſind; deren Zeit wurde das <hi rendition="#fr">kupferne<lb/> Seculum</hi> genennet. Nach den Zeiten dieſer ſey<lb/> der Menſch nach und nach aͤuſſerlich, und endlich<lb/> leiblich geworden, und alsdenn ſey die Wiſſen-<lb/> ſchaft der Uebereinſtimmungen gaͤnzlich verloren<lb/> gegangen, und mit ihr die Erkaͤnntnis des Him-<lb/> mels, und mehrerer Dinge, die zum Himmel ge-<lb/> hoͤren. Daß ſie jene Zeiten von dem <hi rendition="#fr">Gold,<lb/> Silber</hi> und <hi rendition="#fr">Kupfer</hi> benennet haben, iſt eben<lb/> auch aus der Uebereinſtimmung geweſen, weil das<lb/><hi rendition="#fr">Gold</hi> aus der Uebereinſtimmung <hi rendition="#fr">das himmli-<lb/> ſche Gute,</hi> in welchem die <hi rendition="#fr">Alleraͤlteſten</hi> ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">weſen</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0171]
Vom Himmel.
redet haben; und daß alſo durch ſie der Himmel
mit der Welt verbunden worden iſt; davon iſt
jene Zeit die guͤldene Zeit benennet worden; von
welcher es auch bey den alten Scribenten heißt,
daß Himmelsbuͤrger bey den Menſchen gewohnt,
und mit ihnen, als wie Freunde mit Freunden,
Umgang gehabt haͤtten. Allein, nach den Zeiten
dieſer himmliſchen Menſchen waͤren Nachkommen
geweſen, die nicht aus den Uebereinſtimmun-
gen ſelbſt, ſondern aus der Wiſſenſchaft
der Uebereinſtimmungen gedacht haͤtten, und
die Verbindung des Himmels mit dem Menſchen
ſey auch noch damals, aber nicht ſo innigſt, gewe
ſen; ihre Zeit nennet man das ſilberne Secu-
lum. Nachgehends aber haͤtten deren Nachfol-
ger zwar die Uebereinſtimmungen gewußt, aber
nicht aus der Wiſſenſchaft derſelben gedacht, aus der
Urſache, weil ſie in dem natuͤrlichen Guten, aber
nicht, wie die vorigen, in dem geiſtlichen Guten
geweſen ſind; deren Zeit wurde das kupferne
Seculum genennet. Nach den Zeiten dieſer ſey
der Menſch nach und nach aͤuſſerlich, und endlich
leiblich geworden, und alsdenn ſey die Wiſſen-
ſchaft der Uebereinſtimmungen gaͤnzlich verloren
gegangen, und mit ihr die Erkaͤnntnis des Him-
mels, und mehrerer Dinge, die zum Himmel ge-
hoͤren. Daß ſie jene Zeiten von dem Gold,
Silber und Kupfer benennet haben, iſt eben
auch aus der Uebereinſtimmung geweſen, weil das
Gold aus der Uebereinſtimmung das himmli-
ſche Gute, in welchem die Alleraͤlteſten ge-
weſen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |