Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
das Mittel der Verbindung ist; denn in ihm
ist die natürliche Welt und auch die geistliche Welt,
man lese oben Num. 57; daher, in so viel der
Mensch geistlich ist, in so viel ist er das Mittel
der Verbindung, in so viel er aber natürlich und
nicht geistlich ist, in so viel ist er auch nicht das
Mittel der Verbindung: dem ungeachtet währet,
ohne Vermittelung des Menschen, der göttliche
Einfluß in die Welt, wie auch in das, was aus
der Welt bey dem Menschen ist, immerfort,
aber nicht in sein vernünftiges Theil.

113. Gleichwie nun alles, was nach der gött-
lichen Ordnung ist, mit dem Himmel überein-
stimmet, also stimmet auch alles, was wider die
göttliche Ordnung ist, mit der Hölle überein:
alles was mit dem Himmel übereinstimmet, be-
ziehet sich auf das Gute und Wahre, was aber
mit der Hölle übereinstimmet, das beziehet sich
auf das Böse und Falsche.

114. Nun soll auch etwas von der Wissen-
schaft der Uebereinstimmungen,
und von
ihrem Nutzen gesagt werden: ich habe oben ge-
sagt, daß die geistliche Welt, welche der Himmel
ist, mit der natürlichen Welt durch Uebereinstim-
mungen verbunden ist, denn daher wird durch die
Uebereinstimmungen dem Menschen Gemeinschaft
mit dem Himmel gegeben; denn die Engel des
Himmels denken nicht aus dem Natürlichen, wie
der Mensch; dahero, wenn der Mensch in der
Wissenschaft der Uebereinstimmungen ist, so kann

er

Vom Himmel.
das Mittel der Verbindung iſt; denn in ihm
iſt die natuͤrliche Welt und auch die geiſtliche Welt,
man leſe oben Num. 57; daher, in ſo viel der
Menſch geiſtlich iſt, in ſo viel iſt er das Mittel
der Verbindung, in ſo viel er aber natuͤrlich und
nicht geiſtlich iſt, in ſo viel iſt er auch nicht das
Mittel der Verbindung: dem ungeachtet waͤhret,
ohne Vermittelung des Menſchen, der goͤttliche
Einfluß in die Welt, wie auch in das, was aus
der Welt bey dem Menſchen iſt, immerfort,
aber nicht in ſein vernuͤnftiges Theil.

113. Gleichwie nun alles, was nach der goͤtt-
lichen Ordnung iſt, mit dem Himmel uͤberein-
ſtimmet, alſo ſtimmet auch alles, was wider die
goͤttliche Ordnung iſt, mit der Hoͤlle uͤberein:
alles was mit dem Himmel uͤbereinſtimmet, be-
ziehet ſich auf das Gute und Wahre, was aber
mit der Hoͤlle uͤbereinſtimmet, das beziehet ſich
auf das Boͤſe und Falſche.

114. Nun ſoll auch etwas von der Wiſſen-
ſchaft der Uebereinſtimmungen,
und von
ihrem Nutzen geſagt werden: ich habe oben ge-
ſagt, daß die geiſtliche Welt, welche der Himmel
iſt, mit der natuͤrlichen Welt durch Uebereinſtim-
mungen verbunden iſt, denn daher wird durch die
Uebereinſtimmungen dem Menſchen Gemeinſchaft
mit dem Himmel gegeben; denn die Engel des
Himmels denken nicht aus dem Natuͤrlichen, wie
der Menſch; dahero, wenn der Menſch in der
Wiſſenſchaft der Uebereinſtimmungen iſt, ſo kann

er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0169" n="122"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
das Mittel der Verbindung i&#x017F;t; denn in ihm<lb/>
i&#x017F;t die natu&#x0364;rliche Welt und auch die gei&#x017F;tliche Welt,<lb/>
man le&#x017F;e oben Num. 57; daher, in &#x017F;o viel der<lb/>
Men&#x017F;ch gei&#x017F;tlich i&#x017F;t, in &#x017F;o viel i&#x017F;t er das Mittel<lb/>
der Verbindung, in &#x017F;o viel er aber natu&#x0364;rlich und<lb/>
nicht gei&#x017F;tlich i&#x017F;t, in &#x017F;o viel i&#x017F;t er auch nicht das<lb/>
Mittel der Verbindung: dem ungeachtet wa&#x0364;hret,<lb/>
ohne Vermittelung des Men&#x017F;chen, der go&#x0364;ttliche<lb/>
Einfluß in die Welt, wie auch in das, was aus<lb/>
der Welt bey dem Men&#x017F;chen i&#x017F;t, immerfort,<lb/>
aber nicht in &#x017F;ein vernu&#x0364;nftiges Theil.</p><lb/>
            <p>113. Gleichwie nun alles, was nach der go&#x0364;tt-<lb/>
lichen Ordnung i&#x017F;t, mit dem Himmel u&#x0364;berein-<lb/>
&#x017F;timmet, al&#x017F;o &#x017F;timmet auch alles, was wider die<lb/>
go&#x0364;ttliche Ordnung i&#x017F;t, mit der Ho&#x0364;lle u&#x0364;berein:<lb/>
alles was mit dem Himmel u&#x0364;berein&#x017F;timmet, be-<lb/>
ziehet &#x017F;ich auf das Gute und Wahre, was aber<lb/>
mit der Ho&#x0364;lle u&#x0364;berein&#x017F;timmet, das beziehet &#x017F;ich<lb/>
auf das Bo&#x0364;&#x017F;e und Fal&#x017F;che.</p><lb/>
            <p>114. Nun &#x017F;oll auch etwas von der <hi rendition="#fr">Wi&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft der Ueberein&#x017F;timmungen,</hi> und von<lb/>
ihrem Nutzen ge&#x017F;agt werden: ich habe oben ge-<lb/>
&#x017F;agt, daß die gei&#x017F;tliche Welt, welche der Himmel<lb/>
i&#x017F;t, mit der natu&#x0364;rlichen Welt durch Ueberein&#x017F;tim-<lb/>
mungen verbunden i&#x017F;t, denn daher wird durch die<lb/>
Ueberein&#x017F;timmungen dem Men&#x017F;chen Gemein&#x017F;chaft<lb/>
mit dem Himmel gegeben; denn die Engel des<lb/>
Himmels denken nicht aus dem Natu&#x0364;rlichen, wie<lb/>
der Men&#x017F;ch; dahero, wenn der Men&#x017F;ch in der<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft der Ueberein&#x017F;timmungen i&#x017F;t, &#x017F;o kann<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">er</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0169] Vom Himmel. das Mittel der Verbindung iſt; denn in ihm iſt die natuͤrliche Welt und auch die geiſtliche Welt, man leſe oben Num. 57; daher, in ſo viel der Menſch geiſtlich iſt, in ſo viel iſt er das Mittel der Verbindung, in ſo viel er aber natuͤrlich und nicht geiſtlich iſt, in ſo viel iſt er auch nicht das Mittel der Verbindung: dem ungeachtet waͤhret, ohne Vermittelung des Menſchen, der goͤttliche Einfluß in die Welt, wie auch in das, was aus der Welt bey dem Menſchen iſt, immerfort, aber nicht in ſein vernuͤnftiges Theil. 113. Gleichwie nun alles, was nach der goͤtt- lichen Ordnung iſt, mit dem Himmel uͤberein- ſtimmet, alſo ſtimmet auch alles, was wider die goͤttliche Ordnung iſt, mit der Hoͤlle uͤberein: alles was mit dem Himmel uͤbereinſtimmet, be- ziehet ſich auf das Gute und Wahre, was aber mit der Hoͤlle uͤbereinſtimmet, das beziehet ſich auf das Boͤſe und Falſche. 114. Nun ſoll auch etwas von der Wiſſen- ſchaft der Uebereinſtimmungen, und von ihrem Nutzen geſagt werden: ich habe oben ge- ſagt, daß die geiſtliche Welt, welche der Himmel iſt, mit der natuͤrlichen Welt durch Uebereinſtim- mungen verbunden iſt, denn daher wird durch die Uebereinſtimmungen dem Menſchen Gemeinſchaft mit dem Himmel gegeben; denn die Engel des Himmels denken nicht aus dem Natuͤrlichen, wie der Menſch; dahero, wenn der Menſch in der Wiſſenſchaft der Uebereinſtimmungen iſt, ſo kann er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/169
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften01_1776/169>, abgerufen am 28.11.2024.