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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Oden und Lieder.
Die Pferde waren Ueberwinder
Und doch bekam ein Mann den Preiß,
Für sie war Hafer viel gesünder
Als oft für ihn das grüne Reiß,
Denn wenn die Renner doppelt frassen,
Ward ihnen neuer Muth gebracht;
Doch kann der Mensch sich öfters fassen,
Dem nur ein Zufall Ehre macht?
Zur Zeit, als selbsten noch die Götter
Die Staats-Karossen angespannt,
Jst auch Neptun als wie ein Wetter
Einmahl vor Jlium gerannt;
Homer, der uns an vielen Stellen
So schön geschildert, zeigt es ja;
Er fähret ab, rollt über Wellen,
Weit ist der Weg, nun ist er da.
Was alle Zeiten von uns rühmen,
Was Pferden Preis und Ehre bringt,
Das soll allein uns nicht geziemen,
Die allemahl dein Ruhm verjüngt?
Bey welchem wir die Ohren spitzen,
Die Köpfe recht vernünftig drehn,
Auch sonst Gelassenheit besitzen,
Daß wir auf einen Tonlaut stehn!
Die Neueren und auch die Alten
Erkannten diesen unsern Werth;
Was jener Ritter hochgehalten,
War Rossinant, hernach das Schwerd,
Kann
E
Oden und Lieder.
Die Pferde waren Ueberwinder
Und doch bekam ein Mann den Preiß,
Fuͤr ſie war Hafer viel geſuͤnder
Als oft fuͤr ihn das gruͤne Reiß,
Denn wenn die Renner doppelt fraſſen,
Ward ihnen neuer Muth gebracht;
Doch kann der Menſch ſich oͤfters faſſen,
Dem nur ein Zufall Ehre macht?
Zur Zeit, als ſelbſten noch die Goͤtter
Die Staats-Karoſſen angeſpannt,
Jſt auch Neptun als wie ein Wetter
Einmahl vor Jlium gerannt;
Homer, der uns an vielen Stellen
So ſchoͤn geſchildert, zeigt es ja;
Er faͤhret ab, rollt uͤber Wellen,
Weit iſt der Weg, nun iſt er da.
Was alle Zeiten von uns ruͤhmen,
Was Pferden Preis und Ehre bringt,
Das ſoll allein uns nicht geziemen,
Die allemahl dein Ruhm verjuͤngt?
Bey welchem wir die Ohren ſpitzen,
Die Koͤpfe recht vernuͤnftig drehn,
Auch ſonſt Gelaſſenheit beſitzen,
Daß wir auf einen Tonlaut ſtehn!
Die Neueren und auch die Alten
Erkannten dieſen unſern Werth;
Was jener Ritter hochgehalten,
War Roſſinant, hernach das Schwerd,
Kann
E
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[65/0085] Oden und Lieder. Die Pferde waren Ueberwinder Und doch bekam ein Mann den Preiß, Fuͤr ſie war Hafer viel geſuͤnder Als oft fuͤr ihn das gruͤne Reiß, Denn wenn die Renner doppelt fraſſen, Ward ihnen neuer Muth gebracht; Doch kann der Menſch ſich oͤfters faſſen, Dem nur ein Zufall Ehre macht? Zur Zeit, als ſelbſten noch die Goͤtter Die Staats-Karoſſen angeſpannt, Jſt auch Neptun als wie ein Wetter Einmahl vor Jlium gerannt; Homer, der uns an vielen Stellen So ſchoͤn geſchildert, zeigt es ja; Er faͤhret ab, rollt uͤber Wellen, Weit iſt der Weg, nun iſt er da. Was alle Zeiten von uns ruͤhmen, Was Pferden Preis und Ehre bringt, Das ſoll allein uns nicht geziemen, Die allemahl dein Ruhm verjuͤngt? Bey welchem wir die Ohren ſpitzen, Die Koͤpfe recht vernuͤnftig drehn, Auch ſonſt Gelaſſenheit beſitzen, Daß wir auf einen Tonlaut ſtehn! Die Neueren und auch die Alten Erkannten dieſen unſern Werth; Was jener Ritter hochgehalten, War Roſſinant, hernach das Schwerd, Kann E

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/85>, abgerufen am 27.11.2024.