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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Erstes Buch.
Mir zeiget seine Frühlings-Schöne
Mein Etwas, daß ich wirklich sey;
Und sein anbrechendes Getöne
Macht mich von allem Kummer frey.
Seit aus der Tiefe mich ein Arm hervor gezogen,
So schien mir alles wie ein Traum,
Mein Körper selbsten wußte kaum,
Welch ein Befehl ihn krumm gebogen.
Voll Ungewißheit, was ich wäre,
Und wo, in welchem Theil der Welt,
Halb zweiflend noch an meiner Ehre,
Daß ich als Atlas hingestellt,
Wischt ich den Schlummer weg, mein grünendes Gehege
War mir ein allzu naher Stand,
Der meine Sehungs-Kräfte band,
Um zu erfahren, wo ich läge.
Allein, hilf Himmel! welch Erschrecken
Nahm alle meine Sinnen ein!
Jch sah an allen Ort und Ecken
Von Hoheit mich umgeben seyn;
O was für Herrlichkeit! welch prächtig Schaugerüste,
Von Gegenständen mancher Art,
Belustigt meine Gegenwart,
Daß ich nichts angenehmer wüßte!
Von jenem buschigten Gefilde,
Wo mir ein halb erwachter Ost
Den Tag in seinem ersten Bilde
Entdeckt, erhalt ich gleich die Post;
Daß
Erſtes Buch.
Mir zeiget ſeine Fruͤhlings-Schoͤne
Mein Etwas, daß ich wirklich ſey;
Und ſein anbrechendes Getoͤne
Macht mich von allem Kummer frey.
Seit aus der Tiefe mich ein Arm hervor gezogen,
So ſchien mir alles wie ein Traum,
Mein Koͤrper ſelbſten wußte kaum,
Welch ein Befehl ihn krumm gebogen.
Voll Ungewißheit, was ich waͤre,
Und wo, in welchem Theil der Welt,
Halb zweiflend noch an meiner Ehre,
Daß ich als Atlas hingeſtellt,
Wiſcht ich den Schlum̃er weg, mein gruͤnendes Gehege
War mir ein allzu naher Stand,
Der meine Sehungs-Kraͤfte band,
Um zu erfahren, wo ich laͤge.
Allein, hilf Himmel! welch Erſchrecken
Nahm alle meine Sinnen ein!
Jch ſah an allen Ort und Ecken
Von Hoheit mich umgeben ſeyn;
O was fuͤr Herrlichkeit! welch praͤchtig Schaugeruͤſte,
Von Gegenſtaͤnden mancher Art,
Beluſtigt meine Gegenwart,
Daß ich nichts angenehmer wuͤßte!
Von jenem buſchigten Gefilde,
Wo mir ein halb erwachter Oſt
Den Tag in ſeinem erſten Bilde
Entdeckt, erhalt ich gleich die Poſt;
Daß
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[36/0056] Erſtes Buch. Mir zeiget ſeine Fruͤhlings-Schoͤne Mein Etwas, daß ich wirklich ſey; Und ſein anbrechendes Getoͤne Macht mich von allem Kummer frey. Seit aus der Tiefe mich ein Arm hervor gezogen, So ſchien mir alles wie ein Traum, Mein Koͤrper ſelbſten wußte kaum, Welch ein Befehl ihn krumm gebogen. Voll Ungewißheit, was ich waͤre, Und wo, in welchem Theil der Welt, Halb zweiflend noch an meiner Ehre, Daß ich als Atlas hingeſtellt, Wiſcht ich den Schlum̃er weg, mein gruͤnendes Gehege War mir ein allzu naher Stand, Der meine Sehungs-Kraͤfte band, Um zu erfahren, wo ich laͤge. Allein, hilf Himmel! welch Erſchrecken Nahm alle meine Sinnen ein! Jch ſah an allen Ort und Ecken Von Hoheit mich umgeben ſeyn; O was fuͤr Herrlichkeit! welch praͤchtig Schaugeruͤſte, Von Gegenſtaͤnden mancher Art, Beluſtigt meine Gegenwart, Daß ich nichts angenehmer wuͤßte! Von jenem buſchigten Gefilde, Wo mir ein halb erwachter Oſt Den Tag in ſeinem erſten Bilde Entdeckt, erhalt ich gleich die Poſt; Daß

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/56>, abgerufen am 23.11.2024.