Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.Oden und Lieder. Der Friedenstein. Mein Glück erwacht an diesem Tage, Ein Trieb der Freude reizet mich, und die oft wiederholte Sage, daß Meinen Herzog Friederich Ein langer Frühling wird Der späten Nachwelt spahren, zeigt heute zuversichtlich an, ein tiefgebeugter Unterthan, der Friedenstein von 100 Jahren. Den 25 April 1744. Mein Geist hat sich noch nie verstiegen Aus seines Körpers Wunder-Bau, Jch habe mich nun alt geschwiegen, Geduld und Sehnsucht werden grau, Ein Trieb der Freude schweift durch holer Adern Gänge Mein Jnnerstes wird aufgebracht, So deutlich hab ich nie gedacht Seit meiner ganzen Lebens-Länge. HErr! C
Oden und Lieder. Der Friedenſtein. Mein Gluͤck erwacht an dieſem Tage, Ein Trieb der Freude reizet mich, und die oft wiederholte Sage, daß Meinen Herzog Friederich Ein langer Fruͤhling wird Der ſpaͤten Nachwelt ſpahren, zeigt heute zuverſichtlich an, ein tiefgebeugter Unterthan, der Friedenſtein von 100 Jahren. Den 25 April 1744. Mein Geiſt hat ſich noch nie verſtiegen Aus ſeines Koͤrpers Wunder-Bau, Jch habe mich nun alt geſchwiegen, Geduld und Sehnſucht werden grau, Ein Trieb der Freude ſchweift durch holer Adern Gaͤnge Mein Jnnerſtes wird aufgebracht, So deutlich hab ich nie gedacht Seit meiner ganzen Lebens-Laͤnge. HErr! C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0053" n="33"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Oden und Lieder.</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der Friedenſtein.</hi><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <floatingText> <body> <div type="dedication"> <lg type="poem"> <l>Mein<lb/> Gluͤck erwacht an dieſem Tage,</l><lb/> <l><hi rendition="#b">Ein Trieb der Freude reizet mich,</hi><lb/> und die oft wiederholte Sage,</l><lb/> <l>daß<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Meinen<lb/> Herzog Friederich</hi></hi></l><lb/> <l>Ein langer Fruͤhling wird<lb/><hi rendition="#b">Der ſpaͤten Nachwelt ſpahren,</hi></l><lb/> <l>zeigt<lb/> heute zuverſichtlich an,</l><lb/> <l>ein tiefgebeugter Unterthan,</l><lb/> <l>der<lb/><hi rendition="#b">Friedenſtein von 100 Jahren.</hi></l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <dateline> <hi rendition="#c">Den 25 April 1744.</hi> </dateline> </div> </body> </floatingText> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">M</hi>ein Geiſt hat ſich noch nie verſtiegen</l><lb/> <l>Aus ſeines Koͤrpers Wunder-Bau,</l><lb/> <l>Jch habe mich nun alt geſchwiegen,</l><lb/> <l>Geduld und Sehnſucht werden grau,</l><lb/> <l>Ein Trieb der Freude ſchweift durch holer Adern Gaͤnge</l><lb/> <l>Mein Jnnerſtes wird aufgebracht,</l><lb/> <l>So deutlich hab ich nie gedacht</l><lb/> <l>Seit meiner ganzen Lebens-Laͤnge.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw> <fw place="bottom" type="catch">HErr!</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [33/0053]
Oden und Lieder.
Der Friedenſtein.
Mein
Gluͤck erwacht an dieſem Tage,
Ein Trieb der Freude reizet mich,
und die oft wiederholte Sage,
daß
Meinen
Herzog Friederich
Ein langer Fruͤhling wird
Der ſpaͤten Nachwelt ſpahren,
zeigt
heute zuverſichtlich an,
ein tiefgebeugter Unterthan,
der
Friedenſtein von 100 Jahren.
Den 25 April 1744.
Mein Geiſt hat ſich noch nie verſtiegen
Aus ſeines Koͤrpers Wunder-Bau,
Jch habe mich nun alt geſchwiegen,
Geduld und Sehnſucht werden grau,
Ein Trieb der Freude ſchweift durch holer Adern Gaͤnge
Mein Jnnerſtes wird aufgebracht,
So deutlich hab ich nie gedacht
Seit meiner ganzen Lebens-Laͤnge.
HErr!
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |