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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Oden und Lieder.
Jm Himmel sind es jetzo nur
Noch etwa wenig Augenblicke,
Da aus der Wächter Rath ein zornig Strafgeschicke
Jn oft gewarnte Länder fuhr,
Wodurch zu einem langen Morden
Dem Kriege Macht gegeben worden.
Auch dich betraf manch hart Gericht,
Du fühltest sein verzehrend Feuer,
Verwüstung, Hunger, Mord, nebst anderm Ungeheuer
Verschonten deiner Fluhren nicht;
Das Elend malt in vollem Lichte
Dem Volk ein jämmerlich Gesichte.
Wie sah es doch erbärmlich aus!
Das Feld voll halb verfaulter Leichen,
Es zitterte die Furcht bey nahen Todes-Zeichen,
Der Kummer füllte Hof und Haus,
Da wurde mancher Ort verlassen,
Wo noch die Väter ruhig sassen.
So traf ich deinen Zustand an,
Als ich zu meiner Hut getreten,
Der Friede wurde bald erseufzet und erbeten,
Den keine Welt sonst geben kann,
Von dessen wiederum Erlangen
Bey uns die Sage schon gegangen.
Da mußte mir dein Wohlergehn
Die Ursach neuer Freude werden,
Dein Ernst bewirkte dir ein langes Heyl auf Erden,
Wie
B 4
Oden und Lieder.
Jm Himmel ſind es jetzo nur
Noch etwa wenig Augenblicke,
Da aus der Waͤchter Rath ein zornig Strafgeſchicke
Jn oft gewarnte Laͤnder fuhr,
Wodurch zu einem langen Morden
Dem Kriege Macht gegeben worden.
Auch dich betraf manch hart Gericht,
Du fuͤhlteſt ſein verzehrend Feuer,
Verwuͤſtung, Hunger, Mord, nebſt anderm Ungeheuer
Verſchonten deiner Fluhren nicht;
Das Elend malt in vollem Lichte
Dem Volk ein jaͤmmerlich Geſichte.
Wie ſah es doch erbaͤrmlich aus!
Das Feld voll halb verfaulter Leichen,
Es zitterte die Furcht bey nahen Todes-Zeichen,
Der Kummer fuͤllte Hof und Haus,
Da wurde mancher Ort verlaſſen,
Wo noch die Vaͤter ruhig ſaſſen.
So traf ich deinen Zuſtand an,
Als ich zu meiner Hut getreten,
Der Friede wurde bald erſeufzet und erbeten,
Den keine Welt ſonſt geben kann,
Von deſſen wiederum Erlangen
Bey uns die Sage ſchon gegangen.
Da mußte mir dein Wohlergehn
Die Urſach neuer Freude werden,
Dein Ernſt bewirkte dir ein langes Heyl auf Erden,
Wie
B 4
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[23/0043] Oden und Lieder. Jm Himmel ſind es jetzo nur Noch etwa wenig Augenblicke, Da aus der Waͤchter Rath ein zornig Strafgeſchicke Jn oft gewarnte Laͤnder fuhr, Wodurch zu einem langen Morden Dem Kriege Macht gegeben worden. Auch dich betraf manch hart Gericht, Du fuͤhlteſt ſein verzehrend Feuer, Verwuͤſtung, Hunger, Mord, nebſt anderm Ungeheuer Verſchonten deiner Fluhren nicht; Das Elend malt in vollem Lichte Dem Volk ein jaͤmmerlich Geſichte. Wie ſah es doch erbaͤrmlich aus! Das Feld voll halb verfaulter Leichen, Es zitterte die Furcht bey nahen Todes-Zeichen, Der Kummer fuͤllte Hof und Haus, Da wurde mancher Ort verlaſſen, Wo noch die Vaͤter ruhig ſaſſen. So traf ich deinen Zuſtand an, Als ich zu meiner Hut getreten, Der Friede wurde bald erſeufzet und erbeten, Den keine Welt ſonſt geben kann, Von deſſen wiederum Erlangen Bey uns die Sage ſchon gegangen. Da mußte mir dein Wohlergehn Die Urſach neuer Freude werden, Dein Ernſt bewirkte dir ein langes Heyl auf Erden, Wie B 4

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/43>, abgerufen am 21.11.2024.