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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Freuden- und Trauer-Oden.
O Deutschland! die du mich gesäuget,
Du Fürstin der bekannten Welt!
Die Dichtkunst hat schon längst gezeiget,
Wie würdig sie dich ihrer hält;
Eh noch die Seine singen hörte,
Eh Dantes seine Nachbarn lehrte,
Sich auf ein welsches Lied verstehn;
Da war sie schon bey dir geschäftig,
Der Hohenstaufe sang so kräftig,
Als er sein Zepter fürchten sehn.
Die Götter auf dem Kayserthrone
Erkannten da der Dichtkunst Preis,
Sie sangen selbst im reinsten Tone,
Aus majestätischem Geheiß,
Sie, die vorhero Feinde schlugen,
Sie, deren Schultern Welten trugen,
Daß keine deren untersank;
Der, so sich wunderbar verstiegen,
Lebt noch in selbstgemalten Zügen,
Der Zeit zu Trotz im Theuerdank.
Wie? seh ich nicht den Palmenorden
Der Dichtkunst deutschen Musen weihn?
Du Gott der Jlm! was ist dir worden?
Du wirst noch weltgepriesen seyn!
Dein Hornstein ließ getreuen Sachsen
Manch kronenwürdig Kind erwachsen,
Zu Chur- und Fürstenhuth bestimmt;
Nun hört es deutsche Musen singen,
Sieht Helden edle Früchte bringen,
Jn denen himmlisch Feuer glimmt.
Was
R 5
Freuden- und Trauer-Oden.
O Deutſchland! die du mich geſaͤuget,
Du Fuͤrſtin der bekannten Welt!
Die Dichtkunſt hat ſchon laͤngſt gezeiget,
Wie wuͤrdig ſie dich ihrer haͤlt;
Eh noch die Seine ſingen hoͤrte,
Eh Dantes ſeine Nachbarn lehrte,
Sich auf ein welſches Lied verſtehn;
Da war ſie ſchon bey dir geſchaͤftig,
Der Hohenſtaufe ſang ſo kraͤftig,
Als er ſein Zepter fuͤrchten ſehn.
Die Goͤtter auf dem Kayſerthrone
Erkannten da der Dichtkunſt Preis,
Sie ſangen ſelbſt im reinſten Tone,
Aus majeſtaͤtiſchem Geheiß,
Sie, die vorhero Feinde ſchlugen,
Sie, deren Schultern Welten trugen,
Daß keine deren unterſank;
Der, ſo ſich wunderbar verſtiegen,
Lebt noch in ſelbſtgemalten Zuͤgen,
Der Zeit zu Trotz im Theuerdank.
Wie? ſeh ich nicht den Palmenorden
Der Dichtkunſt deutſchen Muſen weihn?
Du Gott der Jlm! was iſt dir worden?
Du wirſt noch weltgeprieſen ſeyn!
Dein Hornſtein ließ getreuen Sachſen
Manch kronenwuͤrdig Kind erwachſen,
Zu Chur- und Fuͤrſtenhuth beſtimmt;
Nun hoͤrt es deutſche Muſen ſingen,
Sieht Helden edle Fruͤchte bringen,
Jn denen himmliſch Feuer glimmt.
Was
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[265/0285] Freuden- und Trauer-Oden. O Deutſchland! die du mich geſaͤuget, Du Fuͤrſtin der bekannten Welt! Die Dichtkunſt hat ſchon laͤngſt gezeiget, Wie wuͤrdig ſie dich ihrer haͤlt; Eh noch die Seine ſingen hoͤrte, Eh Dantes ſeine Nachbarn lehrte, Sich auf ein welſches Lied verſtehn; Da war ſie ſchon bey dir geſchaͤftig, Der Hohenſtaufe ſang ſo kraͤftig, Als er ſein Zepter fuͤrchten ſehn. Die Goͤtter auf dem Kayſerthrone Erkannten da der Dichtkunſt Preis, Sie ſangen ſelbſt im reinſten Tone, Aus majeſtaͤtiſchem Geheiß, Sie, die vorhero Feinde ſchlugen, Sie, deren Schultern Welten trugen, Daß keine deren unterſank; Der, ſo ſich wunderbar verſtiegen, Lebt noch in ſelbſtgemalten Zuͤgen, Der Zeit zu Trotz im Theuerdank. Wie? ſeh ich nicht den Palmenorden Der Dichtkunſt deutſchen Muſen weihn? Du Gott der Jlm! was iſt dir worden? Du wirſt noch weltgeprieſen ſeyn! Dein Hornſtein ließ getreuen Sachſen Manch kronenwuͤrdig Kind erwachſen, Zu Chur- und Fuͤrſtenhuth beſtimmt; Nun hoͤrt es deutſche Muſen ſingen, Sieht Helden edle Fruͤchte bringen, Jn denen himmliſch Feuer glimmt. Was R 5

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/285>, abgerufen am 24.11.2024.