Sey ferner deiner Eltern Wonne, Wie du bisher gewesen bist, So wird ihr Haus, als wenn die Sonne Bey uns im Jungfer-Zeichen ist; Geniesse ferner ihrer Liebe, Bey täglich neuem Tugendtriebe, Denn wisse dieses nur allein; So oft ich sie und dich erblicke, Wünsch ich mir nur ein einzig Glücke Um eurer Freundschaft werth zu seyn!
Bleibt nun nicht wahr, Eleonore, Der dritte May sey auserwählt. Vielleicht ist dieses deinem Ohre Nicht schön, nicht reizend gnug erzehlt: Allein was hab ich machen wollen, Mein Herz, das für mich reden sollen, Doch itzt nichts thut, als klopfet, spricht: So schöne Kinder, die auf Erden An Tugend dir stets ähnlich werden, Sind sich das beste Lobgedicht.
Der
Viertes Buch.
Sey ferner deiner Eltern Wonne, Wie du bisher geweſen biſt, So wird ihr Haus, als wenn die Sonne Bey uns im Jungfer-Zeichen iſt; Genieſſe ferner ihrer Liebe, Bey taͤglich neuem Tugendtriebe, Denn wiſſe dieſes nur allein; So oft ich ſie und dich erblicke, Wuͤnſch ich mir nur ein einzig Gluͤcke Um eurer Freundſchaft werth zu ſeyn!
Bleibt nun nicht wahr, Eleonore, Der dritte May ſey auserwaͤhlt. Vielleicht iſt dieſes deinem Ohre Nicht ſchoͤn, nicht reizend gnug erzehlt: Allein was hab ich machen wollen, Mein Herz, das fuͤr mich reden ſollen, Doch itzt nichts thut, als klopfet, ſpricht: So ſchoͤne Kinder, die auf Erden An Tugend dir ſtets aͤhnlich werden, Sind ſich das beſte Lobgedicht.
Der
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Viertes Buch.
Sey ferner deiner Eltern Wonne,
Wie du bisher geweſen biſt,
So wird ihr Haus, als wenn die Sonne
Bey uns im Jungfer-Zeichen iſt;
Genieſſe ferner ihrer Liebe,
Bey taͤglich neuem Tugendtriebe,
Denn wiſſe dieſes nur allein;
So oft ich ſie und dich erblicke,
Wuͤnſch ich mir nur ein einzig Gluͤcke
Um eurer Freundſchaft werth zu ſeyn!
Bleibt nun nicht wahr, Eleonore,
Der dritte May ſey auserwaͤhlt.
Vielleicht iſt dieſes deinem Ohre
Nicht ſchoͤn, nicht reizend gnug erzehlt:
Allein was hab ich machen wollen,
Mein Herz, das fuͤr mich reden ſollen,
Doch itzt nichts thut, als klopfet, ſpricht:
So ſchoͤne Kinder, die auf Erden
An Tugend dir ſtets aͤhnlich werden,
Sind ſich das beſte Lobgedicht.
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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/250>, abgerufen am 16.07.2024.
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