O lerut er nur von milden Blicken, Die ihr dem armen Dichter weiht, Die Kunst, sich liebreich auszudrücken, Der Minen Macht, die Freundlichkeit! Sein Hut, so alt, als sechzehn Ahnen, Wird allemahl gebückt verehrt, Der sich doch nieman dieses Mahnen Der armen Höflichkeit gekehrt.
Es sind holdseelige Gesichter Der Tugend an Empfehlungsstatt, Aus welchen schon so mancher Dichter Viel Gutes prophezeyet hat; Kurz; holde Minen und Geberden Erwecken auch dem Timon Muth, Ein wahrer Menschenfreund zu werden, Gnug! man ist ihnen ewig gut.
Der
Drittes Buch.
O lerut er nur von milden Blicken, Die ihr dem armen Dichter weiht, Die Kunſt, ſich liebreich auszudruͤcken, Der Minen Macht, die Freundlichkeit! Sein Hut, ſo alt, als ſechzehn Ahnen, Wird allemahl gebuͤckt verehrt, Der ſich doch nieman dieſes Mahnen Der armen Hoͤflichkeit gekehrt.
Es ſind holdſeelige Geſichter Der Tugend an Empfehlungsſtatt, Aus welchen ſchon ſo mancher Dichter Viel Gutes prophezeyet hat; Kurz; holde Minen und Geberden Erwecken auch dem Timon Muth, Ein wahrer Menſchenfreund zu werden, Gnug! man iſt ihnen ewig gut.
Der
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Drittes Buch.
O lerut er nur von milden Blicken,
Die ihr dem armen Dichter weiht,
Die Kunſt, ſich liebreich auszudruͤcken,
Der Minen Macht, die Freundlichkeit!
Sein Hut, ſo alt, als ſechzehn Ahnen,
Wird allemahl gebuͤckt verehrt,
Der ſich doch nieman dieſes Mahnen
Der armen Hoͤflichkeit gekehrt.
Es ſind holdſeelige Geſichter
Der Tugend an Empfehlungsſtatt,
Aus welchen ſchon ſo mancher Dichter
Viel Gutes prophezeyet hat;
Kurz; holde Minen und Geberden
Erwecken auch dem Timon Muth,
Ein wahrer Menſchenfreund zu werden,
Gnug! man iſt ihnen ewig gut.
Der
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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/232>, abgerufen am 16.02.2025.
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