Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.
O! da gehn wir immer weiter! Vorwärts, in die Zukunft, weit, Ey wie weit! da sehn wir heiter Hoffnung von Unsterblichkeit; Wenn nach hunderttausend Jahren Wir gedenken, daß wir waren, Daß es denn erst immerhin Mit uns heissen wird: Jch bin! Wünschen wir einander Glücke, Auf ein frölich Wiedersehn, Ach! da denken wir zurücke, Wie es um uns möchte stehn! Freud und Elend sind zwey Arten, Die unendlich auf uns warten, Und ihr Werth bleibt einerley, Wie entfernt es immer sey. Doch was ferne? die Secunden Nähern ihre Gegenwart, Wie sobald sind die verschwunden? Wir erschrecken! das ist hart! Und durchlaufen unsre Thaten, Jeder kann es leicht errathen, Was den andern niederschlägt, Wenn er es bey sich erwegt. Doch
O! da gehn wir immer weiter! Vorwaͤrts, in die Zukunft, weit, Ey wie weit! da ſehn wir heiter Hoffnung von Unſterblichkeit; Wenn nach hunderttauſend Jahren Wir gedenken, daß wir waren, Daß es denn erſt immerhin Mit uns heiſſen wird: Jch bin! Wuͤnſchen wir einander Gluͤcke, Auf ein froͤlich Wiederſehn, Ach! da denken wir zuruͤcke, Wie es um uns moͤchte ſtehn! Freud und Elend ſind zwey Arten, Die unendlich auf uns warten, Und ihr Werth bleibt einerley, Wie entfernt es immer ſey. Doch was ferne? die Secunden Naͤhern ihre Gegenwart, Wie ſobald ſind die verſchwunden? Wir erſchrecken! das iſt hart! Und durchlaufen unſre Thaten, Jeder kann es leicht errathen, Was den andern niederſchlaͤgt, Wenn er es bey ſich erwegt. Doch
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Drittes Buch.
Wie vorhero Legionen
Leidenſchaften zu entthronen,
Eh die Tugend man erficht;
Was wagt man um ſolche nicht?
O! da gehn wir immer weiter!
Vorwaͤrts, in die Zukunft, weit,
Ey wie weit! da ſehn wir heiter
Hoffnung von Unſterblichkeit;
Wenn nach hunderttauſend Jahren
Wir gedenken, daß wir waren,
Daß es denn erſt immerhin
Mit uns heiſſen wird: Jch bin!
Wuͤnſchen wir einander Gluͤcke,
Auf ein froͤlich Wiederſehn,
Ach! da denken wir zuruͤcke,
Wie es um uns moͤchte ſtehn!
Freud und Elend ſind zwey Arten,
Die unendlich auf uns warten,
Und ihr Werth bleibt einerley,
Wie entfernt es immer ſey.
Doch was ferne? die Secunden
Naͤhern ihre Gegenwart,
Wie ſobald ſind die verſchwunden?
Wir erſchrecken! das iſt hart!
Und durchlaufen unſre Thaten,
Jeder kann es leicht errathen,
Was den andern niederſchlaͤgt,
Wenn er es bey ſich erwegt.
Doch
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