Pylades! ach! wie so lange! Komm! besuche deinen Freund! Folge doch nur dem Gesange, Denn du bist damit gemeynt; Laß mein Lied dich jetzt verführen, Alle meine Stubenthüren Sperren sich mit Freuden auf, Komm! vollstrecke deinen Lauf!
Ey! wie hab ich doch geschmachtet! Und wornach sonst, als nach dir? Ueber alles werth geachtet, Andre Seele, bist du mir; Ohne dich ist dieses Gosen, Säß ich hier auch unter Rosen, Ohne Dornen, frey von Leid, Dennoch voll Gleichgültigkeit.
Du mir so getreues Herze! Fort! verdopple deinen Schritt! Aber bringe deine Scherze, Bringe mir auch Damon mit, Den gelehrten klugen Alten, Der uns munter wird erhalten, Wenn mein runzelndes Gesicht Etwa von dem Wetter spricht.
Kennest
Drittes Buch.
Die Freundſchaft.
1735.
Pylades! ach! wie ſo lange! Komm! beſuche deinen Freund! Folge doch nur dem Geſange, Denn du biſt damit gemeynt; Laß mein Lied dich jetzt verfuͤhren, Alle meine Stubenthuͤren Sperren ſich mit Freuden auf, Komm! vollſtrecke deinen Lauf!
Ey! wie hab ich doch geſchmachtet! Und wornach ſonſt, als nach dir? Ueber alles werth geachtet, Andre Seele, biſt du mir; Ohne dich iſt dieſes Goſen, Saͤß ich hier auch unter Roſen, Ohne Dornen, frey von Leid, Dennoch voll Gleichguͤltigkeit.
Du mir ſo getreues Herze! Fort! verdopple deinen Schritt! Aber bringe deine Scherze, Bringe mir auch Damon mit, Den gelehrten klugen Alten, Der uns munter wird erhalten, Wenn mein runzelndes Geſicht Etwa von dem Wetter ſpricht.
Kenneſt
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Drittes Buch.
Die Freundſchaft.
1735.
Pylades! ach! wie ſo lange!
Komm! beſuche deinen Freund!
Folge doch nur dem Geſange,
Denn du biſt damit gemeynt;
Laß mein Lied dich jetzt verfuͤhren,
Alle meine Stubenthuͤren
Sperren ſich mit Freuden auf,
Komm! vollſtrecke deinen Lauf!
Ey! wie hab ich doch geſchmachtet!
Und wornach ſonſt, als nach dir?
Ueber alles werth geachtet,
Andre Seele, biſt du mir;
Ohne dich iſt dieſes Goſen,
Saͤß ich hier auch unter Roſen,
Ohne Dornen, frey von Leid,
Dennoch voll Gleichguͤltigkeit.
Du mir ſo getreues Herze!
Fort! verdopple deinen Schritt!
Aber bringe deine Scherze,
Bringe mir auch Damon mit,
Den gelehrten klugen Alten,
Der uns munter wird erhalten,
Wenn mein runzelndes Geſicht
Etwa von dem Wetter ſpricht.
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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/182>, abgerufen am 03.03.2025.
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