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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Drittes Buch.
Sich zu weit verlaufne Strahlen
Von des Lichtherrn Majestät
Haben, durch ihr schimmernd Malen,
Diesen Erdstrich recht erhöht;
Grauer Felder falbes Grünen,
Das im Fernen blau erschienen,
Westwärts gülden eingefaßt,
Scheinet bey der Dämmrungsschwäche,
Als bedeckt die Oberfläche
Ueberirdischer Damast.
Und was wird mir erst gezeiget,
Da mein nimmer satter Fuß
Auf den kleinen Seeberg steiget,
Wo er sich erholen muß!
Da spricht sein gehemmtes Laufen:
Steine! wie? ihr liegt bey Haufen?
Doch das Auge kennt sie schon,
Weil sie ihm wie Schlacken scheinen
Von den ausgesäten Steinen
Pyrräh und Deukalion.
Wie gefällt doch meinen Blicken
Dieser ungemeßne Raum!
Wo es auf der Ebne Rücken
Glänzt, wie grüner Wellen Schaum,
Mich bezaubern jene Wiesen,
Wo die Bäume, gleich den Riesen,
Mit behaarten Häuptern stehn,
Unter deren Mittags-Schatten
Schäfer das Vergnügen hatten,
Jhre Heerden satt zu sehn.
O!
Drittes Buch.
Sich zu weit verlaufne Strahlen
Von des Lichtherrn Majeſtaͤt
Haben, durch ihr ſchimmernd Malen,
Dieſen Erdſtrich recht erhoͤht;
Grauer Felder falbes Gruͤnen,
Das im Fernen blau erſchienen,
Weſtwaͤrts guͤlden eingefaßt,
Scheinet bey der Daͤmmrungsſchwaͤche,
Als bedeckt die Oberflaͤche
Ueberirdiſcher Damaſt.
Und was wird mir erſt gezeiget,
Da mein nimmer ſatter Fuß
Auf den kleinen Seeberg ſteiget,
Wo er ſich erholen muß!
Da ſpricht ſein gehemmtes Laufen:
Steine! wie? ihr liegt bey Haufen?
Doch das Auge kennt ſie ſchon,
Weil ſie ihm wie Schlacken ſcheinen
Von den ausgeſaͤten Steinen
Pyrraͤh und Deukalion.
Wie gefaͤllt doch meinen Blicken
Dieſer ungemeßne Raum!
Wo es auf der Ebne Ruͤcken
Glaͤnzt, wie gruͤner Wellen Schaum,
Mich bezaubern jene Wieſen,
Wo die Baͤume, gleich den Rieſen,
Mit behaarten Haͤuptern ſtehn,
Unter deren Mittags-Schatten
Schaͤfer das Vergnuͤgen hatten,
Jhre Heerden ſatt zu ſehn.
O!
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[150/0170] Drittes Buch. Sich zu weit verlaufne Strahlen Von des Lichtherrn Majeſtaͤt Haben, durch ihr ſchimmernd Malen, Dieſen Erdſtrich recht erhoͤht; Grauer Felder falbes Gruͤnen, Das im Fernen blau erſchienen, Weſtwaͤrts guͤlden eingefaßt, Scheinet bey der Daͤmmrungsſchwaͤche, Als bedeckt die Oberflaͤche Ueberirdiſcher Damaſt. Und was wird mir erſt gezeiget, Da mein nimmer ſatter Fuß Auf den kleinen Seeberg ſteiget, Wo er ſich erholen muß! Da ſpricht ſein gehemmtes Laufen: Steine! wie? ihr liegt bey Haufen? Doch das Auge kennt ſie ſchon, Weil ſie ihm wie Schlacken ſcheinen Von den ausgeſaͤten Steinen Pyrraͤh und Deukalion. Wie gefaͤllt doch meinen Blicken Dieſer ungemeßne Raum! Wo es auf der Ebne Ruͤcken Glaͤnzt, wie gruͤner Wellen Schaum, Mich bezaubern jene Wieſen, Wo die Baͤume, gleich den Rieſen, Mit behaarten Haͤuptern ſtehn, Unter deren Mittags-Schatten Schaͤfer das Vergnuͤgen hatten, Jhre Heerden ſatt zu ſehn. O!

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/170>, abgerufen am 25.11.2024.