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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Moralische Oden.
O! wie werd ich denn entzücket!
Ey! wie bin ich ausser mir!
Wenn mein Sehen um mich blicket,
Himmels-Lust befällt mich hier!
Eine Gegend sonder Ende,
Wo des Jahres milde Hände
Kostbarkeiten ausgelegt,
Wo dem schweifenden Gesichte
Frühling, Sommer, Herbst Gerichte
Seltner Art entgegen trägt.
Anherr! der du zwar geschaffen
Aber nicht gebohren bist,
Sprich, nachdem du ausgeschlaffen,
Ob dir so gewesen ist?
Als in Edens Lust-Alleen
Du dein ander Jch gesehen
Und den Bau von deinem Bein?
Doch ich kanns ohnmöglich glauben!
So wie mich? du wirst erlauben!
Dieses kann ohnmöglich seyn!
An des Silberbaches Rande,
Der bald wieder ruhig fließt,
Eil ich zum Gelobten Lande,
Wo mir neue Lust entsprießt.
Auf den Höhen gegen Osten
Seh ich manchen Einfall rosten,
Den die Baukunst erst verwarf;
Wo, nach einer kurzen Dauer,
Man in schon verfallner Mauer
Einsten nichts bewundern darf.
Sich
K 3
Moraliſche Oden.
O! wie werd ich denn entzuͤcket!
Ey! wie bin ich auſſer mir!
Wenn mein Sehen um mich blicket,
Himmels-Luſt befaͤllt mich hier!
Eine Gegend ſonder Ende,
Wo des Jahres milde Haͤnde
Koſtbarkeiten ausgelegt,
Wo dem ſchweifenden Geſichte
Fruͤhling, Sommer, Herbſt Gerichte
Seltner Art entgegen traͤgt.
Anherr! der du zwar geſchaffen
Aber nicht gebohren biſt,
Sprich, nachdem du ausgeſchlaffen,
Ob dir ſo geweſen iſt?
Als in Edens Luſt-Alleen
Du dein ander Jch geſehen
Und den Bau von deinem Bein?
Doch ich kanns ohnmoͤglich glauben!
So wie mich? du wirſt erlauben!
Dieſes kann ohnmoͤglich ſeyn!
An des Silberbaches Rande,
Der bald wieder ruhig fließt,
Eil ich zum Gelobten Lande,
Wo mir neue Luſt entſprießt.
Auf den Hoͤhen gegen Oſten
Seh ich manchen Einfall roſten,
Den die Baukunſt erſt verwarf;
Wo, nach einer kurzen Dauer,
Man in ſchon verfallner Mauer
Einſten nichts bewundern darf.
Sich
K 3
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[149/0169] Moraliſche Oden. O! wie werd ich denn entzuͤcket! Ey! wie bin ich auſſer mir! Wenn mein Sehen um mich blicket, Himmels-Luſt befaͤllt mich hier! Eine Gegend ſonder Ende, Wo des Jahres milde Haͤnde Koſtbarkeiten ausgelegt, Wo dem ſchweifenden Geſichte Fruͤhling, Sommer, Herbſt Gerichte Seltner Art entgegen traͤgt. Anherr! der du zwar geſchaffen Aber nicht gebohren biſt, Sprich, nachdem du ausgeſchlaffen, Ob dir ſo geweſen iſt? Als in Edens Luſt-Alleen Du dein ander Jch geſehen Und den Bau von deinem Bein? Doch ich kanns ohnmoͤglich glauben! So wie mich? du wirſt erlauben! Dieſes kann ohnmoͤglich ſeyn! An des Silberbaches Rande, Der bald wieder ruhig fließt, Eil ich zum Gelobten Lande, Wo mir neue Luſt entſprießt. Auf den Hoͤhen gegen Oſten Seh ich manchen Einfall roſten, Den die Baukunſt erſt verwarf; Wo, nach einer kurzen Dauer, Man in ſchon verfallner Mauer Einſten nichts bewundern darf. Sich K 3

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/169>, abgerufen am 25.11.2024.