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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Zweytes Buch.
Es wird mir angst! ach! wie so bange!
Jtzt seh ich meiner Sünden Heer!
Und wenn ich an zu rechnen fange,
So find ich sie, wie Sand am Meer,
O Unglück! hört! ja ja! sie schreyn:
GOtt wird nunmehro Richter seyn!
Wo soll ich hin vor deinem Geiste,
Allgegenwärtiger! wohin?
Und wenn ich in die Hölle reiste,
Ja, wollt ich in den Himmel fliehn,
So schnell als man gedenken kan,
Jch träf Dich allenthalben an.
Du bist gerecht! ich muß mich schämen,
GOTT, grosser GOtt, du bist gerecht,
Du kannst mir nun den Himmel nehmen,
Jch bin der Sünden treuer Knecht,
Als der sich selber zuerkennt,
Daß unter ihm die Hölle brennt.
Sie brennt! dein Zorn hat sie entzündet,
Dein Eifer selbsten angesteckt,
HErr! deine Rach ist wohlgegründet,
Mein Böslichthun hat sie erweckt,
Und wenn sie itzt mit mir verfährt,
Jch bin es leider allzuwerth.
Allein
Zweytes Buch.
Es wird mir angſt! ach! wie ſo bange!
Jtzt ſeh ich meiner Suͤnden Heer!
Und wenn ich an zu rechnen fange,
So find ich ſie, wie Sand am Meer,
O Ungluͤck! hoͤrt! ja ja! ſie ſchreyn:
GOtt wird nunmehro Richter ſeyn!
Wo ſoll ich hin vor deinem Geiſte,
Allgegenwaͤrtiger! wohin?
Und wenn ich in die Hoͤlle reiſte,
Ja, wollt ich in den Himmel fliehn,
So ſchnell als man gedenken kan,
Jch traͤf Dich allenthalben an.
Du biſt gerecht! ich muß mich ſchaͤmen,
GOTT, groſſer GOtt, du biſt gerecht,
Du kannſt mir nun den Himmel nehmen,
Jch bin der Suͤnden treuer Knecht,
Als der ſich ſelber zuerkennt,
Daß unter ihm die Hoͤlle brennt.
Sie brennt! dein Zorn hat ſie entzuͤndet,
Dein Eifer ſelbſten angeſteckt,
HErr! deine Rach iſt wohlgegruͤndet,
Mein Boͤslichthun hat ſie erweckt,
Und wenn ſie itzt mit mir verfaͤhrt,
Jch bin es leider allzuwerth.
Allein
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[132/0152] Zweytes Buch. Es wird mir angſt! ach! wie ſo bange! Jtzt ſeh ich meiner Suͤnden Heer! Und wenn ich an zu rechnen fange, So find ich ſie, wie Sand am Meer, O Ungluͤck! hoͤrt! ja ja! ſie ſchreyn: GOtt wird nunmehro Richter ſeyn! Wo ſoll ich hin vor deinem Geiſte, Allgegenwaͤrtiger! wohin? Und wenn ich in die Hoͤlle reiſte, Ja, wollt ich in den Himmel fliehn, So ſchnell als man gedenken kan, Jch traͤf Dich allenthalben an. Du biſt gerecht! ich muß mich ſchaͤmen, GOTT, groſſer GOtt, du biſt gerecht, Du kannſt mir nun den Himmel nehmen, Jch bin der Suͤnden treuer Knecht, Als der ſich ſelber zuerkennt, Daß unter ihm die Hoͤlle brennt. Sie brennt! dein Zorn hat ſie entzuͤndet, Dein Eifer ſelbſten angeſteckt, HErr! deine Rach iſt wohlgegruͤndet, Mein Boͤslichthun hat ſie erweckt, Und wenn ſie itzt mit mir verfaͤhrt, Jch bin es leider allzuwerth. Allein

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/152>, abgerufen am 23.11.2024.