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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Geistliche Oden.

Was? sollt ich so alleine leben?
Jn Ungewißheit ängstlich thun?
Er muß mir erst Versichrung geben,
Denn will ich in der Hoffnung ruhn.

Es bleibt dabey. Wohlan denn, Seele,
Auf! eile! fleuch geschwind davon!
Vernimm die himmlischen Befehle,
Geschwind! die Engel warten schon,
Dort! siehst du nicht den Oelberg liegen?
Da wird die Auffahrt vor sich gehn,
Da kannst du den Erlöser siegen,
Und durch die Wolken steigen sehn.
Er hat das grosse Werk vollendet,
Zu welchem Er versehen war,
Des Vaters Zorn ist abgewendet,
Nun sind wir ausser der Gefahr,
Er hat gethan, was Jhm gebühret,
Weil Er durch seines Blutes Macht
Uns, wie durchs rothe Meer, geführet,
Und zu der Herrlichkeit gebracht.
Nun ist die Dienstbarkeit zum Ende,
Sein Volk, sein Jsrael ist frey,
Es zeigen die durchbohrten Hände,
Daß Er der grosse Führer sey;
Der höllische Tyrann erlieget
Mit seinem grossen Heeres-Schwarm;
Der Held aus Juda hat gesieget
Mit Kraft und ausgerecktem Arm.
Jetzt
G 2

Geiſtliche Oden.

Was? ſollt ich ſo alleine leben?
Jn Ungewißheit aͤngſtlich thun?
Er muß mir erſt Verſichrung geben,
Denn will ich in der Hoffnung ruhn.

Es bleibt dabey. Wohlan denn, Seele,
Auf! eile! fleuch geſchwind davon!
Vernimm die himmliſchen Befehle,
Geſchwind! die Engel warten ſchon,
Dort! ſiehſt du nicht den Oelberg liegen?
Da wird die Auffahrt vor ſich gehn,
Da kannſt du den Erloͤſer ſiegen,
Und durch die Wolken ſteigen ſehn.
Er hat das groſſe Werk vollendet,
Zu welchem Er verſehen war,
Des Vaters Zorn iſt abgewendet,
Nun ſind wir auſſer der Gefahr,
Er hat gethan, was Jhm gebuͤhret,
Weil Er durch ſeines Blutes Macht
Uns, wie durchs rothe Meer, gefuͤhret,
Und zu der Herrlichkeit gebracht.
Nun iſt die Dienſtbarkeit zum Ende,
Sein Volk, ſein Jſrael iſt frey,
Es zeigen die durchbohrten Haͤnde,
Daß Er der groſſe Fuͤhrer ſey;
Der hoͤlliſche Tyrann erlieget
Mit ſeinem groſſen Heeres-Schwarm;
Der Held aus Juda hat geſieget
Mit Kraft und ausgerecktem Arm.
Jetzt
G 2
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[99/0119] Geiſtliche Oden. Was? ſollt ich ſo alleine leben? Jn Ungewißheit aͤngſtlich thun? Er muß mir erſt Verſichrung geben, Denn will ich in der Hoffnung ruhn. Es bleibt dabey. Wohlan denn, Seele, Auf! eile! fleuch geſchwind davon! Vernimm die himmliſchen Befehle, Geſchwind! die Engel warten ſchon, Dort! ſiehſt du nicht den Oelberg liegen? Da wird die Auffahrt vor ſich gehn, Da kannſt du den Erloͤſer ſiegen, Und durch die Wolken ſteigen ſehn. Er hat das groſſe Werk vollendet, Zu welchem Er verſehen war, Des Vaters Zorn iſt abgewendet, Nun ſind wir auſſer der Gefahr, Er hat gethan, was Jhm gebuͤhret, Weil Er durch ſeines Blutes Macht Uns, wie durchs rothe Meer, gefuͤhret, Und zu der Herrlichkeit gebracht. Nun iſt die Dienſtbarkeit zum Ende, Sein Volk, ſein Jſrael iſt frey, Es zeigen die durchbohrten Haͤnde, Daß Er der groſſe Fuͤhrer ſey; Der hoͤlliſche Tyrann erlieget Mit ſeinem groſſen Heeres-Schwarm; Der Held aus Juda hat geſieget Mit Kraft und ausgerecktem Arm. Jetzt G 2

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/119>, abgerufen am 27.11.2024.