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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774.

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Sin
die wir, als etwas von uns selbst, das ist von un-
srer würkenden Kraft verschiedenes ansehen, und
wir nennen dieses den Gegenstand der Erkenntnis.
Hingegen sagen wir, daß wir etwas empfinden,
wenn wir uns einer in uns, in unsrer eigenen Kraft,
vorfallenden Veränderung bewußt sind; wenn wir
uns izt anders gerühret, oder in einem andern Zu-
stand versezt finden, als wir vorher waren. Das
Empfinden geht unmittelbar unsern innern Zustand
an; denn bey jeder neuen Empfindung sind wir uns
einer Verändrung in uns selbst bewußt; das Erken-
nen geht auf etwas, das wir als von uns getrennt,
ansehen. Beym Erkennen sind wir Zuschauer dessen,
was vorgeht; beym Empfinden sind wir selbst das
Ding, mit dem etwas veränderliches vorgehet, und
dieses Veränderliche beobachten wir nicht, als et-
was, das von uns verschieden ist, sondern als et-
was, das in unsrer Würksamkeit liegt. Beym Em-
pfinden ist die Aufmerksamkeit ganz auf uns und auf
die Veränderung in unserm innern Zustand gerich-
tet; beym Erkennen aber geht sie auf etwas von
uns verschiedenes. Am leichtesten zeiget sich dieser
Unterschied, in den beyden Fällen, da wir selbst ver-
mittelst der äußern Sinnen etwas blos empfinden,
oder erkennen. Wenn wir Wärme oder Kälte füh-
len, und blos auf das Gefühl selbst Acht haben,
ohne auf das Feuer, oder die kalte Luft, wodurch
es bewürkt wird, Achtung zu geben, so beschäftigen
wir uns blos mit uns selbst. Wir finden uns in
einem Zustande, der etwas eigenes, von jedem an-
dern Zustand verschiedenes hat. Hier ist uns nichts
von uns verschiedenes, nichts als außer uns sich
veränderndes gegenwärtig; wir fühlen allein uns
selbst; unsre uns gefallende oder mißfallende Exi-
stenz. Gefällt uns dieser Zustand, so nennen wir
die Empfindung angenehm, genießen sie und wün-
schen darin zu verharren, oder sie noch stärker zu ge-
nießen. Mißfällt uns der Zustand, so äußert sich in
der Kraft, die wir als unser eigenes Wesen empfin-
den, ein Bestreben nach einem andern Zustande.
Kurz, in beyden Fällen sind wir ganz mit uns selbst
beschäftiget, oder wir empfinden nur uns selbst.

Mit diesem Falle vergleiche man den, da wir
einen sichtbaren Gegenstand erbliken, dessen Beschaf-
fenheit wir beobachten. Hier unterscheiden wir
das, was uns beschäftiget, sehr genau von uns selbst.
Denn wir sehen es als außer uns an. Die Auf-
merksamkeit hat hier ein Ziehl, das außer uns zu
[Spaltenumbruch]

Sin
liegen scheinet und unsre angenehme, oder unange-
nehme Existenz nichts angeht. Je stärker wir un-
sre Aufmerksamkeit auf die Beschaffenheit des Gegen-
standes richten, je mehr vergessen wir uns selbst.
Unsre Würksamkeit geht nun darauf in dem Gegen-
stand mehr zu sehen, das Mannigfaltige darin zu
entdeken, und uns selbst Rechenschaft davon zu ge-
ben. Hiebey äußert sich, indem wir zu erkennen
suchen, nicht das geringste Bestreben, etwas in un-
srer Existenz zu ändern, wir wollen nur sehen, mehr,
oder genauer sehen, uns selbst wollen wir nicht
anders fühlen.

Dieses ist der Unterschied zwischen Empfinden und
Erkennen. Jn so fern nun ein Gegenstand auf die
Empfindung würket, oder das Empfinden verursa-
chet, wird er sinnlich genennt, und in so fern er
uns zum Erkennen, zum Erforschen anreizt, wollen
wir ihn erkennlich nennen. Man siehet hier so-
gleich, daß ein und eben derselbe Gegenstand sinn-
lich, oder erkennlich ist, je nachdem er auf uns wür-
ket. Ein schönes Juweel kann bey einem eitelen
Menschen plözlich den Wunsch erweken, es zu besi-
zen und sich damit zu schmüken; denn würkt es Em-
pfindung, und ist in so fern ein sinnlicher Gegen-
stand: bey einem Juwelierer macht es vielleicht blos
die Neugierde rege; er will es näher sehen, ge-
nauer betrachten, giebt auf seine Form, auf den
Glanz, auf die Beschaffenheit der einzeln Theile,
Achtung, schäzt seinen Werth u. s. f. Diesem ist es
ein Gegenstand der Erkenntniß, und in so fern nicht
sinnlich, ob er gleich durch den Sinn des Gefühls
erkannt wird.

Sinnlich heißt also jeder Gegenstand, dessen Ge-
genwart in unsrer Vorstellung wir unmittelbar em-
pfinden, und mit dessen Betrachtung, oder näheren
Erforschung wir uns nicht abgeben, wenn wir den
Eindruk davon gleich durch keinen der äußern Sin-
nen bekommen haben. Jeder Begriff, jede Vor-
stellung in uns, sie sey entstanden wie sie wolle, ist
sinnlich, in so fern wir uns der Empfindung die sie
erwekt allein überlassen, ohne näher zu untersuchen,
wie die vorgestellte Sache beschaffen ist; das ist, in
so fern wir blos auf ihre Gegenwart, auf das Em-
pfinden derselben Achtung geben. Deswegen heißt
auch jeder confuse Begriff, den ein Wort in uns er-
weket und dessen Beschaffenheit wir nicht näher erfor-
schen, sondern zufrieden sind mit dem, was wir
dabey empfinden, ohne es weiter zu entwikeln, ein

sinn-

[Spaltenumbruch]

Sin
die wir, als etwas von uns ſelbſt, das iſt von un-
ſrer wuͤrkenden Kraft verſchiedenes anſehen, und
wir nennen dieſes den Gegenſtand der Erkenntnis.
Hingegen ſagen wir, daß wir etwas empfinden,
wenn wir uns einer in uns, in unſrer eigenen Kraft,
vorfallenden Veraͤnderung bewußt ſind; wenn wir
uns izt anders geruͤhret, oder in einem andern Zu-
ſtand verſezt finden, als wir vorher waren. Das
Empfinden geht unmittelbar unſern innern Zuſtand
an; denn bey jeder neuen Empfindung ſind wir uns
einer Veraͤndrung in uns ſelbſt bewußt; das Erken-
nen geht auf etwas, das wir als von uns getrennt,
anſehen. Beym Erkennen ſind wir Zuſchauer deſſen,
was vorgeht; beym Empfinden ſind wir ſelbſt das
Ding, mit dem etwas veraͤnderliches vorgehet, und
dieſes Veraͤnderliche beobachten wir nicht, als et-
was, das von uns verſchieden iſt, ſondern als et-
was, das in unſrer Wuͤrkſamkeit liegt. Beym Em-
pfinden iſt die Aufmerkſamkeit ganz auf uns und auf
die Veraͤnderung in unſerm innern Zuſtand gerich-
tet; beym Erkennen aber geht ſie auf etwas von
uns verſchiedenes. Am leichteſten zeiget ſich dieſer
Unterſchied, in den beyden Faͤllen, da wir ſelbſt ver-
mittelſt der aͤußern Sinnen etwas blos empfinden,
oder erkennen. Wenn wir Waͤrme oder Kaͤlte fuͤh-
len, und blos auf das Gefuͤhl ſelbſt Acht haben,
ohne auf das Feuer, oder die kalte Luft, wodurch
es bewuͤrkt wird, Achtung zu geben, ſo beſchaͤftigen
wir uns blos mit uns ſelbſt. Wir finden uns in
einem Zuſtande, der etwas eigenes, von jedem an-
dern Zuſtand verſchiedenes hat. Hier iſt uns nichts
von uns verſchiedenes, nichts als außer uns ſich
veraͤnderndes gegenwaͤrtig; wir fuͤhlen allein uns
ſelbſt; unſre uns gefallende oder mißfallende Exi-
ſtenz. Gefaͤllt uns dieſer Zuſtand, ſo nennen wir
die Empfindung angenehm, genießen ſie und wuͤn-
ſchen darin zu verharren, oder ſie noch ſtaͤrker zu ge-
nießen. Mißfaͤllt uns der Zuſtand, ſo aͤußert ſich in
der Kraft, die wir als unſer eigenes Weſen empfin-
den, ein Beſtreben nach einem andern Zuſtande.
Kurz, in beyden Faͤllen ſind wir ganz mit uns ſelbſt
beſchaͤftiget, oder wir empfinden nur uns ſelbſt.

Mit dieſem Falle vergleiche man den, da wir
einen ſichtbaren Gegenſtand erbliken, deſſen Beſchaf-
fenheit wir beobachten. Hier unterſcheiden wir
das, was uns beſchaͤftiget, ſehr genau von uns ſelbſt.
Denn wir ſehen es als außer uns an. Die Auf-
merkſamkeit hat hier ein Ziehl, das außer uns zu
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Sin
liegen ſcheinet und unſre angenehme, oder unange-
nehme Exiſtenz nichts angeht. Je ſtaͤrker wir un-
ſre Aufmerkſamkeit auf die Beſchaffenheit des Gegen-
ſtandes richten, je mehr vergeſſen wir uns ſelbſt.
Unſre Wuͤrkſamkeit geht nun darauf in dem Gegen-
ſtand mehr zu ſehen, das Mannigfaltige darin zu
entdeken, und uns ſelbſt Rechenſchaft davon zu ge-
ben. Hiebey aͤußert ſich, indem wir zu erkennen
ſuchen, nicht das geringſte Beſtreben, etwas in un-
ſrer Exiſtenz zu aͤndern, wir wollen nur ſehen, mehr,
oder genauer ſehen, uns ſelbſt wollen wir nicht
anders fuͤhlen.

Dieſes iſt der Unterſchied zwiſchen Empfinden und
Erkennen. Jn ſo fern nun ein Gegenſtand auf die
Empfindung wuͤrket, oder das Empfinden verurſa-
chet, wird er ſinnlich genennt, und in ſo fern er
uns zum Erkennen, zum Erforſchen anreizt, wollen
wir ihn erkennlich nennen. Man ſiehet hier ſo-
gleich, daß ein und eben derſelbe Gegenſtand ſinn-
lich, oder erkennlich iſt, je nachdem er auf uns wuͤr-
ket. Ein ſchoͤnes Juweel kann bey einem eitelen
Menſchen ploͤzlich den Wunſch erweken, es zu beſi-
zen und ſich damit zu ſchmuͤken; denn wuͤrkt es Em-
pfindung, und iſt in ſo fern ein ſinnlicher Gegen-
ſtand: bey einem Juwelierer macht es vielleicht blos
die Neugierde rege; er will es naͤher ſehen, ge-
nauer betrachten, giebt auf ſeine Form, auf den
Glanz, auf die Beſchaffenheit der einzeln Theile,
Achtung, ſchaͤzt ſeinen Werth u. ſ. f. Dieſem iſt es
ein Gegenſtand der Erkenntniß, und in ſo fern nicht
ſinnlich, ob er gleich durch den Sinn des Gefuͤhls
erkannt wird.

Sinnlich heißt alſo jeder Gegenſtand, deſſen Ge-
genwart in unſrer Vorſtellung wir unmittelbar em-
pfinden, und mit deſſen Betrachtung, oder naͤheren
Erforſchung wir uns nicht abgeben, wenn wir den
Eindruk davon gleich durch keinen der aͤußern Sin-
nen bekommen haben. Jeder Begriff, jede Vor-
ſtellung in uns, ſie ſey entſtanden wie ſie wolle, iſt
ſinnlich, in ſo fern wir uns der Empfindung die ſie
erwekt allein uͤberlaſſen, ohne naͤher zu unterſuchen,
wie die vorgeſtellte Sache beſchaffen iſt; das iſt, in
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pfinden derſelben Achtung geben. Deswegen heißt
auch jeder confuſe Begriff, den ein Wort in uns er-
weket und deſſen Beſchaffenheit wir nicht naͤher erfor-
ſchen, ſondern zufrieden ſind mit dem, was wir
dabey empfinden, ohne es weiter zu entwikeln, ein

ſinn-
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[1084[1066]/0513] Sin Sin die wir, als etwas von uns ſelbſt, das iſt von un- ſrer wuͤrkenden Kraft verſchiedenes anſehen, und wir nennen dieſes den Gegenſtand der Erkenntnis. Hingegen ſagen wir, daß wir etwas empfinden, wenn wir uns einer in uns, in unſrer eigenen Kraft, vorfallenden Veraͤnderung bewußt ſind; wenn wir uns izt anders geruͤhret, oder in einem andern Zu- ſtand verſezt finden, als wir vorher waren. Das Empfinden geht unmittelbar unſern innern Zuſtand an; denn bey jeder neuen Empfindung ſind wir uns einer Veraͤndrung in uns ſelbſt bewußt; das Erken- nen geht auf etwas, das wir als von uns getrennt, anſehen. Beym Erkennen ſind wir Zuſchauer deſſen, was vorgeht; beym Empfinden ſind wir ſelbſt das Ding, mit dem etwas veraͤnderliches vorgehet, und dieſes Veraͤnderliche beobachten wir nicht, als et- was, das von uns verſchieden iſt, ſondern als et- was, das in unſrer Wuͤrkſamkeit liegt. Beym Em- pfinden iſt die Aufmerkſamkeit ganz auf uns und auf die Veraͤnderung in unſerm innern Zuſtand gerich- tet; beym Erkennen aber geht ſie auf etwas von uns verſchiedenes. Am leichteſten zeiget ſich dieſer Unterſchied, in den beyden Faͤllen, da wir ſelbſt ver- mittelſt der aͤußern Sinnen etwas blos empfinden, oder erkennen. Wenn wir Waͤrme oder Kaͤlte fuͤh- len, und blos auf das Gefuͤhl ſelbſt Acht haben, ohne auf das Feuer, oder die kalte Luft, wodurch es bewuͤrkt wird, Achtung zu geben, ſo beſchaͤftigen wir uns blos mit uns ſelbſt. Wir finden uns in einem Zuſtande, der etwas eigenes, von jedem an- dern Zuſtand verſchiedenes hat. Hier iſt uns nichts von uns verſchiedenes, nichts als außer uns ſich veraͤnderndes gegenwaͤrtig; wir fuͤhlen allein uns ſelbſt; unſre uns gefallende oder mißfallende Exi- ſtenz. Gefaͤllt uns dieſer Zuſtand, ſo nennen wir die Empfindung angenehm, genießen ſie und wuͤn- ſchen darin zu verharren, oder ſie noch ſtaͤrker zu ge- nießen. Mißfaͤllt uns der Zuſtand, ſo aͤußert ſich in der Kraft, die wir als unſer eigenes Weſen empfin- den, ein Beſtreben nach einem andern Zuſtande. Kurz, in beyden Faͤllen ſind wir ganz mit uns ſelbſt beſchaͤftiget, oder wir empfinden nur uns ſelbſt. Mit dieſem Falle vergleiche man den, da wir einen ſichtbaren Gegenſtand erbliken, deſſen Beſchaf- fenheit wir beobachten. Hier unterſcheiden wir das, was uns beſchaͤftiget, ſehr genau von uns ſelbſt. Denn wir ſehen es als außer uns an. Die Auf- merkſamkeit hat hier ein Ziehl, das außer uns zu liegen ſcheinet und unſre angenehme, oder unange- nehme Exiſtenz nichts angeht. Je ſtaͤrker wir un- ſre Aufmerkſamkeit auf die Beſchaffenheit des Gegen- ſtandes richten, je mehr vergeſſen wir uns ſelbſt. Unſre Wuͤrkſamkeit geht nun darauf in dem Gegen- ſtand mehr zu ſehen, das Mannigfaltige darin zu entdeken, und uns ſelbſt Rechenſchaft davon zu ge- ben. Hiebey aͤußert ſich, indem wir zu erkennen ſuchen, nicht das geringſte Beſtreben, etwas in un- ſrer Exiſtenz zu aͤndern, wir wollen nur ſehen, mehr, oder genauer ſehen, uns ſelbſt wollen wir nicht anders fuͤhlen. Dieſes iſt der Unterſchied zwiſchen Empfinden und Erkennen. Jn ſo fern nun ein Gegenſtand auf die Empfindung wuͤrket, oder das Empfinden verurſa- chet, wird er ſinnlich genennt, und in ſo fern er uns zum Erkennen, zum Erforſchen anreizt, wollen wir ihn erkennlich nennen. Man ſiehet hier ſo- gleich, daß ein und eben derſelbe Gegenſtand ſinn- lich, oder erkennlich iſt, je nachdem er auf uns wuͤr- ket. Ein ſchoͤnes Juweel kann bey einem eitelen Menſchen ploͤzlich den Wunſch erweken, es zu beſi- zen und ſich damit zu ſchmuͤken; denn wuͤrkt es Em- pfindung, und iſt in ſo fern ein ſinnlicher Gegen- ſtand: bey einem Juwelierer macht es vielleicht blos die Neugierde rege; er will es naͤher ſehen, ge- nauer betrachten, giebt auf ſeine Form, auf den Glanz, auf die Beſchaffenheit der einzeln Theile, Achtung, ſchaͤzt ſeinen Werth u. ſ. f. Dieſem iſt es ein Gegenſtand der Erkenntniß, und in ſo fern nicht ſinnlich, ob er gleich durch den Sinn des Gefuͤhls erkannt wird. Sinnlich heißt alſo jeder Gegenſtand, deſſen Ge- genwart in unſrer Vorſtellung wir unmittelbar em- pfinden, und mit deſſen Betrachtung, oder naͤheren Erforſchung wir uns nicht abgeben, wenn wir den Eindruk davon gleich durch keinen der aͤußern Sin- nen bekommen haben. Jeder Begriff, jede Vor- ſtellung in uns, ſie ſey entſtanden wie ſie wolle, iſt ſinnlich, in ſo fern wir uns der Empfindung die ſie erwekt allein uͤberlaſſen, ohne naͤher zu unterſuchen, wie die vorgeſtellte Sache beſchaffen iſt; das iſt, in ſo fern wir blos auf ihre Gegenwart, auf das Em- pfinden derſelben Achtung geben. Deswegen heißt auch jeder confuſe Begriff, den ein Wort in uns er- weket und deſſen Beſchaffenheit wir nicht naͤher erfor- ſchen, ſondern zufrieden ſind mit dem, was wir dabey empfinden, ohne es weiter zu entwikeln, ein ſinn-

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 2. Leipzig, 1774, S. 1084[1066]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie02_1774/513>, abgerufen am 24.11.2024.