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Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771.

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Hal Han
werden, hat auch in den redenden Künsten statt.
Man kann auch durch die Ausführlichkeit, die
uns die kleinesten Theile sehen läßt, einen Gegen-
stand nahe bringen, und durch blos allgemeine An-
deutung andre vom Aug entfernen. Dieses sehen
wir beym Homer überall auf das genaueste beobach-
tet. Jn jedem einzelen Gemählde sehen wir die
Hauptpersonen dichte vor uns stehen, wir hören sie
reden, unterscheiden gleichsam den ihnen eigenen
Ton der Stimme, sehen jedes Einzele in ihren Ge-
sichtszügen, und auch in ihrer Rüstung, da andre
so weit aus dem Gesichte weggerükt sind, daß wir
nichts einzeln darin unterscheiden.

Handlung.
(Schöne Künste.)

Unter den mannigfaltigen Gegenständen der schil-
dernden Künste ist der Mensch, dessen Würksamkeit
durch intressante Gegenstände gereizt wird, ohne
Zweifel der merkwürdigste. Der Künstler, der

-- Wie Haller dort, mit stark gesetztem Muth
Verrätherische Blik' ins Menschen Busen thut;

und mit diesem scharfen Beobachtungsgeist die
Kunst besitzt, wie Homer, alles auf das lebhafteste
zu schildern, kann uns die handelnden Menschen so
vors Gesicht bringen, daß ihr Genie, ihre Sinnes-
art, ihre Stärke und Schwäche, kurz alles, was
zu ihrem Charakter gehört, in dem hellesten Lichte
vor uns liegt. So hat Homer uns mit den be-
rühmtesten griechischen und phrygischen Helden so be-
kannt gemacht, als wenn wir selbst mit ihnen ge-
lebt und ihren Handlungen zugesehen hätten. Unter
den Werken der Kunst behaupten die, welche uns
handelnde Menschen schildern, den ersten Rang.
Daher haben auch die zwey großen Kunstrichter, Ari-
stoteles und Horaz, da sie von der Dichtkunst ge-
schrieben, ihr Hauptaugenmerk auf diese Werke ge-
richtet.

Die Wichtigkeit derselben hängt einstheils von
dem Charakter und dem Genie der handelnden Per-
sonen, anderntheils aber von der Handlung ab,
in welche sie verwikelt sind. Wir wollen hier einige
Anmerkungen über die Natur und Beschaffenheit
der Handlung zum weitern Nachdenken des Künst-
lers vortragen.

(*) S.
Fabel.

Den Stoff zur Handlung giebt die Fabel (*); die
Handlung selbst ist das, wodurch die Fabel ihre
Würklichkeit erhält. Man kann die Fabel, auf
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Han
welche die Jlias gegründet ist, in wenig Worte fas-
sen. "Währender Belagerung der Stadt Troja
entzweyten sich Agamemnon und Achilles so sehr,
daß dieser sich von dem Heer absonderte und nach
Hause ziehen wollte. Dadurch wurden die Bela-
gerer so sehr geschwächt, daß es das Ansehen gewann,
sie würden die Belagerung aufheben müssen. Sie
suchten vergeblich den Achilles durch Bitten zu ver-
mögen, daß er sich wieder mit ihnen vereinige; aber
ein besonderer Vorfall brachte ihn wieder zurük und
setzte seinen Heldenmuth in neues Feuer; dieses ver-
aulasete den Tod des Hektors, wodurch die Erobe-
rung erleichtert wurde, weil dieser Held eigentlich
die stärkste Vormauer der Trojaner war." Dieses
ist also die Fabel der Jlias. Die Handlung ist das,
was geschieht, oder wodurch diese Fabel die Würk-
lichkeit bekömmt; der Streit zwischen Agamemnon
und Achilles; des Achilles Abzug vom griechischen
Heer, u. s. f. Wir haben drey griechische Tragö-
dien, welche ein und eben dieselbe Fabel behandeln:
"Orestes kömmt nach einer langen Abwesenheit in
das Haus seines Vaters zurük, und rächet dessen
Tod durch Ermordung des Aegysthus und der Elek-
tra." Aber die Handlung ist in jeder dieser Tra-
gödien verschieden.

Die Begriffe der Fabel und der Handlung wer-
den von den Kunstrichtern nicht allemal gehörig un-
terschieden: man fodert ofte von der Handlung,
was der Fabel zukömmt. Eigentlich ist die Fabel
die geschehene Sache, deren Anfang, Fortgang und
End sich der Künstler dem Erfolge nach vorstellt;
die Handlung aber ist das, wodurch sie geschieht,
wodurch sie ihren Anfang hat, ihren Fortgang ge-
winnt, und ihr End erreicht. Da wir von der
Fabel besonders gesprochen haben, (*) so wollen(*) S.
Fabel.

wir hier unsre Anmerkungen blos auf die Handlung
einschränken

Eigentlich ist es nicht die Fabel, sondern die
Handlung, wodurch ein Werk groß und merkwür-
dig ist. Die Jlias ist nicht wegen der Fabel, die
zum Grunde liegt, nicht darum, daß Agamemnon
und Achilles sich entzweyt haben u. s. f. ein großes
und wichtiges Werk, sondern dadurch, daß die Sä-
chen so geschehen sind, wie der Dichter sie vorstellt;
nämlich durch die Handlung. So ist auch keines
der vorher erwähnten drey Trauerspiele der Fabel
halber merkwürdig; dieselbe Sache könnte so vorge-
stellt werden, daß Niemand großen Antheil daran

näh-
S s s 3

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Hal Han
werden, hat auch in den redenden Kuͤnſten ſtatt.
Man kann auch durch die Ausfuͤhrlichkeit, die
uns die kleineſten Theile ſehen laͤßt, einen Gegen-
ſtand nahe bringen, und durch blos allgemeine An-
deutung andre vom Aug entfernen. Dieſes ſehen
wir beym Homer uͤberall auf das genaueſte beobach-
tet. Jn jedem einzelen Gemaͤhlde ſehen wir die
Hauptperſonen dichte vor uns ſtehen, wir hoͤren ſie
reden, unterſcheiden gleichſam den ihnen eigenen
Ton der Stimme, ſehen jedes Einzele in ihren Ge-
ſichtszuͤgen, und auch in ihrer Ruͤſtung, da andre
ſo weit aus dem Geſichte weggeruͤkt ſind, daß wir
nichts einzeln darin unterſcheiden.

Handlung.
(Schoͤne Kuͤnſte.)

Unter den mannigfaltigen Gegenſtaͤnden der ſchil-
dernden Kuͤnſte iſt der Menſch, deſſen Wuͤrkſamkeit
durch intreſſante Gegenſtaͤnde gereizt wird, ohne
Zweifel der merkwuͤrdigſte. Der Kuͤnſtler, der

— Wie Haller dort, mit ſtark geſetztem Muth
Verraͤtheriſche Blik’ ins Menſchen Buſen thut;

und mit dieſem ſcharfen Beobachtungsgeiſt die
Kunſt beſitzt, wie Homer, alles auf das lebhafteſte
zu ſchildern, kann uns die handelnden Menſchen ſo
vors Geſicht bringen, daß ihr Genie, ihre Sinnes-
art, ihre Staͤrke und Schwaͤche, kurz alles, was
zu ihrem Charakter gehoͤrt, in dem helleſten Lichte
vor uns liegt. So hat Homer uns mit den be-
ruͤhmteſten griechiſchen und phrygiſchen Helden ſo be-
kannt gemacht, als wenn wir ſelbſt mit ihnen ge-
lebt und ihren Handlungen zugeſehen haͤtten. Unter
den Werken der Kunſt behaupten die, welche uns
handelnde Menſchen ſchildern, den erſten Rang.
Daher haben auch die zwey großen Kunſtrichter, Ari-
ſtoteles und Horaz, da ſie von der Dichtkunſt ge-
ſchrieben, ihr Hauptaugenmerk auf dieſe Werke ge-
richtet.

Die Wichtigkeit derſelben haͤngt einstheils von
dem Charakter und dem Genie der handelnden Per-
ſonen, anderntheils aber von der Handlung ab,
in welche ſie verwikelt ſind. Wir wollen hier einige
Anmerkungen uͤber die Natur und Beſchaffenheit
der Handlung zum weitern Nachdenken des Kuͤnſt-
lers vortragen.

(*) S.
Fabel.

Den Stoff zur Handlung giebt die Fabel (*); die
Handlung ſelbſt iſt das, wodurch die Fabel ihre
Wuͤrklichkeit erhaͤlt. Man kann die Fabel, auf
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Han
welche die Jlias gegruͤndet iſt, in wenig Worte faſ-
ſen. „Waͤhrender Belagerung der Stadt Troja
entzweyten ſich Agamemnon und Achilles ſo ſehr,
daß dieſer ſich von dem Heer abſonderte und nach
Hauſe ziehen wollte. Dadurch wurden die Bela-
gerer ſo ſehr geſchwaͤcht, daß es das Anſehen gewann,
ſie wuͤrden die Belagerung aufheben muͤſſen. Sie
ſuchten vergeblich den Achilles durch Bitten zu ver-
moͤgen, daß er ſich wieder mit ihnen vereinige; aber
ein beſonderer Vorfall brachte ihn wieder zuruͤk und
ſetzte ſeinen Heldenmuth in neues Feuer; dieſes ver-
aulaſete den Tod des Hektors, wodurch die Erobe-
rung erleichtert wurde, weil dieſer Held eigentlich
die ſtaͤrkſte Vormauer der Trojaner war.‟ Dieſes
iſt alſo die Fabel der Jlias. Die Handlung iſt das,
was geſchieht, oder wodurch dieſe Fabel die Wuͤrk-
lichkeit bekoͤmmt; der Streit zwiſchen Agamemnon
und Achilles; des Achilles Abzug vom griechiſchen
Heer, u. ſ. f. Wir haben drey griechiſche Tragoͤ-
dien, welche ein und eben dieſelbe Fabel behandeln:
„Oreſtes koͤmmt nach einer langen Abweſenheit in
das Haus ſeines Vaters zuruͤk, und raͤchet deſſen
Tod durch Ermordung des Aegyſthus und der Elek-
tra.‟ Aber die Handlung iſt in jeder dieſer Tra-
goͤdien verſchieden.

Die Begriffe der Fabel und der Handlung wer-
den von den Kunſtrichtern nicht allemal gehoͤrig un-
terſchieden: man fodert ofte von der Handlung,
was der Fabel zukoͤmmt. Eigentlich iſt die Fabel
die geſchehene Sache, deren Anfang, Fortgang und
End ſich der Kuͤnſtler dem Erfolge nach vorſtellt;
die Handlung aber iſt das, wodurch ſie geſchieht,
wodurch ſie ihren Anfang hat, ihren Fortgang ge-
winnt, und ihr End erreicht. Da wir von der
Fabel beſonders geſprochen haben, (*) ſo wollen(*) S.
Fabel.

wir hier unſre Anmerkungen blos auf die Handlung
einſchraͤnken

Eigentlich iſt es nicht die Fabel, ſondern die
Handlung, wodurch ein Werk groß und merkwuͤr-
dig iſt. Die Jlias iſt nicht wegen der Fabel, die
zum Grunde liegt, nicht darum, daß Agamemnon
und Achilles ſich entzweyt haben u. ſ. f. ein großes
und wichtiges Werk, ſondern dadurch, daß die Saͤ-
chen ſo geſchehen ſind, wie der Dichter ſie vorſtellt;
naͤmlich durch die Handlung. So iſt auch keines
der vorher erwaͤhnten drey Trauerſpiele der Fabel
halber merkwuͤrdig; dieſelbe Sache koͤnnte ſo vorge-
ſtellt werden, daß Niemand großen Antheil daran

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[509/0521] Hal Han Han werden, hat auch in den redenden Kuͤnſten ſtatt. Man kann auch durch die Ausfuͤhrlichkeit, die uns die kleineſten Theile ſehen laͤßt, einen Gegen- ſtand nahe bringen, und durch blos allgemeine An- deutung andre vom Aug entfernen. Dieſes ſehen wir beym Homer uͤberall auf das genaueſte beobach- tet. Jn jedem einzelen Gemaͤhlde ſehen wir die Hauptperſonen dichte vor uns ſtehen, wir hoͤren ſie reden, unterſcheiden gleichſam den ihnen eigenen Ton der Stimme, ſehen jedes Einzele in ihren Ge- ſichtszuͤgen, und auch in ihrer Ruͤſtung, da andre ſo weit aus dem Geſichte weggeruͤkt ſind, daß wir nichts einzeln darin unterſcheiden. Handlung. (Schoͤne Kuͤnſte.) Unter den mannigfaltigen Gegenſtaͤnden der ſchil- dernden Kuͤnſte iſt der Menſch, deſſen Wuͤrkſamkeit durch intreſſante Gegenſtaͤnde gereizt wird, ohne Zweifel der merkwuͤrdigſte. Der Kuͤnſtler, der — Wie Haller dort, mit ſtark geſetztem Muth Verraͤtheriſche Blik’ ins Menſchen Buſen thut; und mit dieſem ſcharfen Beobachtungsgeiſt die Kunſt beſitzt, wie Homer, alles auf das lebhafteſte zu ſchildern, kann uns die handelnden Menſchen ſo vors Geſicht bringen, daß ihr Genie, ihre Sinnes- art, ihre Staͤrke und Schwaͤche, kurz alles, was zu ihrem Charakter gehoͤrt, in dem helleſten Lichte vor uns liegt. So hat Homer uns mit den be- ruͤhmteſten griechiſchen und phrygiſchen Helden ſo be- kannt gemacht, als wenn wir ſelbſt mit ihnen ge- lebt und ihren Handlungen zugeſehen haͤtten. Unter den Werken der Kunſt behaupten die, welche uns handelnde Menſchen ſchildern, den erſten Rang. Daher haben auch die zwey großen Kunſtrichter, Ari- ſtoteles und Horaz, da ſie von der Dichtkunſt ge- ſchrieben, ihr Hauptaugenmerk auf dieſe Werke ge- richtet. Die Wichtigkeit derſelben haͤngt einstheils von dem Charakter und dem Genie der handelnden Per- ſonen, anderntheils aber von der Handlung ab, in welche ſie verwikelt ſind. Wir wollen hier einige Anmerkungen uͤber die Natur und Beſchaffenheit der Handlung zum weitern Nachdenken des Kuͤnſt- lers vortragen. Den Stoff zur Handlung giebt die Fabel (*); die Handlung ſelbſt iſt das, wodurch die Fabel ihre Wuͤrklichkeit erhaͤlt. Man kann die Fabel, auf welche die Jlias gegruͤndet iſt, in wenig Worte faſ- ſen. „Waͤhrender Belagerung der Stadt Troja entzweyten ſich Agamemnon und Achilles ſo ſehr, daß dieſer ſich von dem Heer abſonderte und nach Hauſe ziehen wollte. Dadurch wurden die Bela- gerer ſo ſehr geſchwaͤcht, daß es das Anſehen gewann, ſie wuͤrden die Belagerung aufheben muͤſſen. Sie ſuchten vergeblich den Achilles durch Bitten zu ver- moͤgen, daß er ſich wieder mit ihnen vereinige; aber ein beſonderer Vorfall brachte ihn wieder zuruͤk und ſetzte ſeinen Heldenmuth in neues Feuer; dieſes ver- aulaſete den Tod des Hektors, wodurch die Erobe- rung erleichtert wurde, weil dieſer Held eigentlich die ſtaͤrkſte Vormauer der Trojaner war.‟ Dieſes iſt alſo die Fabel der Jlias. Die Handlung iſt das, was geſchieht, oder wodurch dieſe Fabel die Wuͤrk- lichkeit bekoͤmmt; der Streit zwiſchen Agamemnon und Achilles; des Achilles Abzug vom griechiſchen Heer, u. ſ. f. Wir haben drey griechiſche Tragoͤ- dien, welche ein und eben dieſelbe Fabel behandeln: „Oreſtes koͤmmt nach einer langen Abweſenheit in das Haus ſeines Vaters zuruͤk, und raͤchet deſſen Tod durch Ermordung des Aegyſthus und der Elek- tra.‟ Aber die Handlung iſt in jeder dieſer Tra- goͤdien verſchieden. Die Begriffe der Fabel und der Handlung wer- den von den Kunſtrichtern nicht allemal gehoͤrig un- terſchieden: man fodert ofte von der Handlung, was der Fabel zukoͤmmt. Eigentlich iſt die Fabel die geſchehene Sache, deren Anfang, Fortgang und End ſich der Kuͤnſtler dem Erfolge nach vorſtellt; die Handlung aber iſt das, wodurch ſie geſchieht, wodurch ſie ihren Anfang hat, ihren Fortgang ge- winnt, und ihr End erreicht. Da wir von der Fabel beſonders geſprochen haben, (*) ſo wollen wir hier unſre Anmerkungen blos auf die Handlung einſchraͤnken (*) S. Fabel. Eigentlich iſt es nicht die Fabel, ſondern die Handlung, wodurch ein Werk groß und merkwuͤr- dig iſt. Die Jlias iſt nicht wegen der Fabel, die zum Grunde liegt, nicht darum, daß Agamemnon und Achilles ſich entzweyt haben u. ſ. f. ein großes und wichtiges Werk, ſondern dadurch, daß die Saͤ- chen ſo geſchehen ſind, wie der Dichter ſie vorſtellt; naͤmlich durch die Handlung. So iſt auch keines der vorher erwaͤhnten drey Trauerſpiele der Fabel halber merkwuͤrdig; dieſelbe Sache koͤnnte ſo vorge- ſtellt werden, daß Niemand großen Antheil daran naͤh- S s s 3

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig, 1771, S. 509. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_theorie01_1771/521>, abgerufen am 22.11.2024.