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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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Tagebuch von der Rückreise
seinem Getraide, und an verlorner Arbeit bezahlen muß.
Denn für den Zeitvertreib der Jagd könnten Wild-
gärten eingehegt werden.

Den Mittag blieb ich in Nürnberg. Weil mir
diese berühmte Stadt aus andern vorhergehenden Rei-
sen schon bekannt war, so hielt ich mich jetzt nur so
lange auf, als nöthig war, das Mittagessen zu ge-
nießen. Von da aus geht der Weg völlig eben meist
durch Waldung nach Erlangen, wo ich ebenfalls
schon ehedem mich hinlänglich umgesehen hatte.

Von Erlangen aus fangen die Wege an schlecht
zu werden. Man fährt eine lange Strecke über nie-
drige Wiesen, auf denen die Wege bey Regenwetter
sehr schlimm werden. Die Landstraße geht durch
Forchheim, eine Festung, wie sie alle seyn sollten.
Der befestigte Ort ist mehr ein Dorf, als eine Stadt,
so daß eine Belagerung keine große Verwüstung an
Gebäuden oder Kostbarkeiten verursachen könnte. Hin-
ter Forchheim wird der Weg so äußerst schlecht, daß
man es ohne Aergerniß nicht ansehen kann. Der
Boden ist morastig; und ungeachtet eine Menge
Frachtwagen, mit Kaufmannsgütern beladen, diesen
Weg nehmen müssen, so ist doch nicht die geringste
Anstalt zu ihrem Fortkommen gemacht. Man versi-
cherte mich, und der Augenschein der überall tief aus-
gefahrnen Geleise zeigte mir, daß oft 16 und mehr
Pferde einen solchen Frachtwagen durch diese Wege
doch nicht fortbringen würden, wenn man nicht alle
Augenblicke mit eisernen Winden die Wagen aus den
Löchern herausheben würde. Man kann ohne Krän-
kung und Aergerniß nicht daran denken, was für Mar-
ter Menschen und Vieh auf solchen Wegen auszuste-

hen

Tagebuch von der Ruͤckreiſe
ſeinem Getraide, und an verlorner Arbeit bezahlen muß.
Denn fuͤr den Zeitvertreib der Jagd koͤnnten Wild-
gaͤrten eingehegt werden.

Den Mittag blieb ich in Nuͤrnberg. Weil mir
dieſe beruͤhmte Stadt aus andern vorhergehenden Rei-
ſen ſchon bekannt war, ſo hielt ich mich jetzt nur ſo
lange auf, als noͤthig war, das Mittageſſen zu ge-
nießen. Von da aus geht der Weg voͤllig eben meiſt
durch Waldung nach Erlangen, wo ich ebenfalls
ſchon ehedem mich hinlaͤnglich umgeſehen hatte.

Von Erlangen aus fangen die Wege an ſchlecht
zu werden. Man faͤhrt eine lange Strecke uͤber nie-
drige Wieſen, auf denen die Wege bey Regenwetter
ſehr ſchlimm werden. Die Landſtraße geht durch
Forchheim, eine Feſtung, wie ſie alle ſeyn ſollten.
Der befeſtigte Ort iſt mehr ein Dorf, als eine Stadt,
ſo daß eine Belagerung keine große Verwuͤſtung an
Gebaͤuden oder Koſtbarkeiten verurſachen koͤnnte. Hin-
ter Forchheim wird der Weg ſo aͤußerſt ſchlecht, daß
man es ohne Aergerniß nicht anſehen kann. Der
Boden iſt moraſtig; und ungeachtet eine Menge
Frachtwagen, mit Kaufmannsguͤtern beladen, dieſen
Weg nehmen muͤſſen, ſo iſt doch nicht die geringſte
Anſtalt zu ihrem Fortkommen gemacht. Man verſi-
cherte mich, und der Augenſchein der uͤberall tief aus-
gefahrnen Geleiſe zeigte mir, daß oft 16 und mehr
Pferde einen ſolchen Frachtwagen durch dieſe Wege
doch nicht fortbringen wuͤrden, wenn man nicht alle
Augenblicke mit eiſernen Winden die Wagen aus den
Loͤchern herausheben wuͤrde. Man kann ohne Kraͤn-
kung und Aergerniß nicht daran denken, was fuͤr Mar-
ter Menſchen und Vieh auf ſolchen Wegen auszuſte-

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[406/0426] Tagebuch von der Ruͤckreiſe ſeinem Getraide, und an verlorner Arbeit bezahlen muß. Denn fuͤr den Zeitvertreib der Jagd koͤnnten Wild- gaͤrten eingehegt werden. Den Mittag blieb ich in Nuͤrnberg. Weil mir dieſe beruͤhmte Stadt aus andern vorhergehenden Rei- ſen ſchon bekannt war, ſo hielt ich mich jetzt nur ſo lange auf, als noͤthig war, das Mittageſſen zu ge- nießen. Von da aus geht der Weg voͤllig eben meiſt durch Waldung nach Erlangen, wo ich ebenfalls ſchon ehedem mich hinlaͤnglich umgeſehen hatte. Von Erlangen aus fangen die Wege an ſchlecht zu werden. Man faͤhrt eine lange Strecke uͤber nie- drige Wieſen, auf denen die Wege bey Regenwetter ſehr ſchlimm werden. Die Landſtraße geht durch Forchheim, eine Feſtung, wie ſie alle ſeyn ſollten. Der befeſtigte Ort iſt mehr ein Dorf, als eine Stadt, ſo daß eine Belagerung keine große Verwuͤſtung an Gebaͤuden oder Koſtbarkeiten verurſachen koͤnnte. Hin- ter Forchheim wird der Weg ſo aͤußerſt ſchlecht, daß man es ohne Aergerniß nicht anſehen kann. Der Boden iſt moraſtig; und ungeachtet eine Menge Frachtwagen, mit Kaufmannsguͤtern beladen, dieſen Weg nehmen muͤſſen, ſo iſt doch nicht die geringſte Anſtalt zu ihrem Fortkommen gemacht. Man verſi- cherte mich, und der Augenſchein der uͤberall tief aus- gefahrnen Geleiſe zeigte mir, daß oft 16 und mehr Pferde einen ſolchen Frachtwagen durch dieſe Wege doch nicht fortbringen wuͤrden, wenn man nicht alle Augenblicke mit eiſernen Winden die Wagen aus den Loͤchern herausheben wuͤrde. Man kann ohne Kraͤn- kung und Aergerniß nicht daran denken, was fuͤr Mar- ter Menſchen und Vieh auf ſolchen Wegen auszuſte- hen

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/426>, abgerufen am 24.11.2024.