wo man einen halb eingefallenen hohen runden Thurm siehet, der noch von den Römern herrühren soll. Dort herum sind zwischen den obersten Hügeln der Berge einige Thäler, die angebaut werden, und noch ziem- lich fruchtbar schienen. Wir verließen hier den Weg, der nach Monaco herunter führt, um links an den Bergen fortzureiten, und den geradesten Weg nach Menton zu nehmen.
Nicht weit von diesem Orte kommt man auf eine Stelle, von der man zwischen zwey Bergen durch auf Monaco herunter sieht. Man übersieht die ganze Stadt, und kann bis in die Straßen hinein sehen. Hier und da wird der Weg sehr beschwerlich, wegen der vielen losliegenden Steine, und des jähen Ab- sturzes in Abgründe, die man zur Seite hat. Wo man von der Höhe etwas weiter an den Bergen her- unter kommt, sieht man hier und da einige dürre Pflan- zen aus den Ritzen der Felsen heraus wachsen: mei- stentheils ein paar Arten einer ziemlich hohen und holzi- gen Euphorbia.
Gegen Mittag kamen wir an einen Ort, wo ein kleiner von der Höhe herunterfallender Bach sich ein tiefes Tobel, oder eine Kluft zwischen zwey Bergen ausgehöhlt hatte, welche sich allmählig gegen das Meer herunter erweitert. An diesem Bache, der gleich am Wege einen sehr artigen Wasserfall bildet, hielten wir in diesem romantischwilden Tobel an, um unsre Mittagsmahlzeit einzunehmen; besonders weil wir da schönes Wasser zum Trinken hatten. Die Hitze war beträchtlich, und machte uns das Wasser desto nothwendiger.
Nicht
Tagebuch von einer nach Nizza
wo man einen halb eingefallenen hohen runden Thurm ſiehet, der noch von den Roͤmern herruͤhren ſoll. Dort herum ſind zwiſchen den oberſten Huͤgeln der Berge einige Thaͤler, die angebaut werden, und noch ziem- lich fruchtbar ſchienen. Wir verließen hier den Weg, der nach Monaco herunter fuͤhrt, um links an den Bergen fortzureiten, und den geradeſten Weg nach Menton zu nehmen.
Nicht weit von dieſem Orte kommt man auf eine Stelle, von der man zwiſchen zwey Bergen durch auf Monaco herunter ſieht. Man uͤberſieht die ganze Stadt, und kann bis in die Straßen hinein ſehen. Hier und da wird der Weg ſehr beſchwerlich, wegen der vielen losliegenden Steine, und des jaͤhen Ab- ſturzes in Abgruͤnde, die man zur Seite hat. Wo man von der Hoͤhe etwas weiter an den Bergen her- unter kommt, ſieht man hier und da einige duͤrre Pflan- zen aus den Ritzen der Felſen heraus wachſen: mei- ſtentheils ein paar Arten einer ziemlich hohen und holzi- gen Euphorbia.
Gegen Mittag kamen wir an einen Ort, wo ein kleiner von der Hoͤhe herunterfallender Bach ſich ein tiefes Tobel, oder eine Kluft zwiſchen zwey Bergen ausgehoͤhlt hatte, welche ſich allmaͤhlig gegen das Meer herunter erweitert. An dieſem Bache, der gleich am Wege einen ſehr artigen Waſſerfall bildet, hielten wir in dieſem romantiſchwilden Tobel an, um unſre Mittagsmahlzeit einzunehmen; beſonders weil wir da ſchoͤnes Waſſer zum Trinken hatten. Die Hitze war betraͤchtlich, und machte uns das Waſſer deſto nothwendiger.
Nicht
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Tagebuch von einer nach Nizza
wo man einen halb eingefallenen hohen runden Thurm
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herum ſind zwiſchen den oberſten Huͤgeln der Berge
einige Thaͤler, die angebaut werden, und noch ziem-
lich fruchtbar ſchienen. Wir verließen hier den Weg,
der nach Monaco herunter fuͤhrt, um links an den
Bergen fortzureiten, und den geradeſten Weg nach
Menton zu nehmen.
Nicht weit von dieſem Orte kommt man auf eine
Stelle, von der man zwiſchen zwey Bergen durch auf
Monaco herunter ſieht. Man uͤberſieht die ganze
Stadt, und kann bis in die Straßen hinein ſehen.
Hier und da wird der Weg ſehr beſchwerlich, wegen
der vielen losliegenden Steine, und des jaͤhen Ab-
ſturzes in Abgruͤnde, die man zur Seite hat. Wo
man von der Hoͤhe etwas weiter an den Bergen her-
unter kommt, ſieht man hier und da einige duͤrre Pflan-
zen aus den Ritzen der Felſen heraus wachſen: mei-
ſtentheils ein paar Arten einer ziemlich hohen und holzi-
gen Euphorbia.
Gegen Mittag kamen wir an einen Ort, wo ein
kleiner von der Hoͤhe herunterfallender Bach ſich ein
tiefes Tobel, oder eine Kluft zwiſchen zwey Bergen
ausgehoͤhlt hatte, welche ſich allmaͤhlig gegen das
Meer herunter erweitert. An dieſem Bache, der
gleich am Wege einen ſehr artigen Waſſerfall bildet,
hielten wir in dieſem romantiſchwilden Tobel an, um
unſre Mittagsmahlzeit einzunehmen; beſonders weil
wir da ſchoͤnes Waſſer zum Trinken hatten. Die
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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/258>, abgerufen am 27.07.2024.
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