Beschreibung der Stadt Nizza und der umliegenden Gegend, wie auch des Fürstenthums Monaco.
Das Ufer des Meerbusens von Antibes ziehet sichLage der Stadt Nizza. von dieser Stadt an gegen Nordost in einem Zirkelbo- gen herum, dessen Sehne von Südwest nach Nordost läuft. An dem nordostlichen Ende derselben liegt Nizza, in gerader Linie, etwa drey deutsche Meilen von Antibes. Beyde Städte liegen unmittelbar am Meer, und so, daß man von der einen die andere gerade im Gesichte hat. Von dieser Lage hat ver- muthlich Antibes seinen griechischen Namen Antipo- lis, die gegenüber liegende Stadt, von den ehe- maligen griechischen Einwohnern von Nicäa, dem heutigen Nizza, bekommen.
Die Ufer des gedachten Meerbusens sind ganz flach; aber in einer geringen Entfernung von der See erheben sich kleine Hügel, die sich gegen das Land her- ein an die höhern Berge der Provence anschließen. Von Nizza aus aber, gegen Genua hin, sind die Küsten meistentheils sehr hoch, steil und felsig. Die- se hohe Küste fängt gleich neben Nizza an.
Nizza hat die Form eines Dreyecks, dessen klei- nere gegen Süden gekehrte Seite an das Meer stößt, die beyden andern aber am nördlichen Ende der Stadt
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gethanen Reiſe.
Beſchreibung der Stadt Nizza und der umliegenden Gegend, wie auch des Fuͤrſtenthums Monaco.
Das Ufer des Meerbuſens von Antibes ziehet ſichLage der Stadt Nizza. von dieſer Stadt an gegen Nordoſt in einem Zirkelbo- gen herum, deſſen Sehne von Suͤdweſt nach Nordoſt laͤuft. An dem nordoſtlichen Ende derſelben liegt Nizza, in gerader Linie, etwa drey deutſche Meilen von Antibes. Beyde Staͤdte liegen unmittelbar am Meer, und ſo, daß man von der einen die andere gerade im Geſichte hat. Von dieſer Lage hat ver- muthlich Antibes ſeinen griechiſchen Namen Antipo- lis, die gegenuͤber liegende Stadt, von den ehe- maligen griechiſchen Einwohnern von Nicaͤa, dem heutigen Nizza, bekommen.
Die Ufer des gedachten Meerbuſens ſind ganz flach; aber in einer geringen Entfernung von der See erheben ſich kleine Huͤgel, die ſich gegen das Land her- ein an die hoͤhern Berge der Provence anſchließen. Von Nizza aus aber, gegen Genua hin, ſind die Kuͤſten meiſtentheils ſehr hoch, ſteil und felſig. Die- ſe hohe Kuͤſte faͤngt gleich neben Nizza an.
Nizza hat die Form eines Dreyecks, deſſen klei- nere gegen Suͤden gekehrte Seite an das Meer ſtoͤßt, die beyden andern aber am noͤrdlichen Ende der Stadt
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gethanen Reiſe.
Beſchreibung
der Stadt Nizza und der umliegenden
Gegend, wie auch des Fuͤrſtenthums
Monaco.
Das Ufer des Meerbuſens von Antibes ziehet ſich
von dieſer Stadt an gegen Nordoſt in einem Zirkelbo-
gen herum, deſſen Sehne von Suͤdweſt nach Nordoſt
laͤuft. An dem nordoſtlichen Ende derſelben liegt
Nizza, in gerader Linie, etwa drey deutſche Meilen
von Antibes. Beyde Staͤdte liegen unmittelbar
am Meer, und ſo, daß man von der einen die andere
gerade im Geſichte hat. Von dieſer Lage hat ver-
muthlich Antibes ſeinen griechiſchen Namen Antipo-
lis, die gegenuͤber liegende Stadt, von den ehe-
maligen griechiſchen Einwohnern von Nicaͤa, dem
heutigen Nizza, bekommen.
Lage der
Stadt Nizza.
Die Ufer des gedachten Meerbuſens ſind ganz
flach; aber in einer geringen Entfernung von der See
erheben ſich kleine Huͤgel, die ſich gegen das Land her-
ein an die hoͤhern Berge der Provence anſchließen.
Von Nizza aus aber, gegen Genua hin, ſind die
Kuͤſten meiſtentheils ſehr hoch, ſteil und felſig. Die-
ſe hohe Kuͤſte faͤngt gleich neben Nizza an.
Nizza hat die Form eines Dreyecks, deſſen klei-
nere gegen Suͤden gekehrte Seite an das Meer ſtoͤßt,
die beyden andern aber am noͤrdlichen Ende der Stadt
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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/197>, abgerufen am 23.11.2024.
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