gen auch keinen beträchtlichen Bodensatz mehr zu- rücke.
Da man in den neuern Zeiten von dergleichen Er- weiterungen des festen Landes gegen das Meer nichts mehr hört, so läßt sich daraus abnehmen, daß der Erdboden, auf dem ehedem so gewaltsame Revolutio- nen vorgefallen, jetzt vielleicht in dem Zustande semer Beharrlichkeit sey. Jn den ältern Zeiten waren der- gleichen Anspühlungen gemein. Herr Robert Wood beweiset in seinen schönen Anmerkungen über den Homer, daß die Küste von Niederägypten ge- genwärtig um eine beträchtliche Strecke weiter ins mittelländische Meer herein tritt, als zu den Zei- ten jenes Dichters; und Herr Chandler macht ähn- liche Bemerkungen über die jonischen Küsten in Klein- asien. Steigen wir noch einige Jahrhunderte über die Zeiten des Homers herauf, so treffen wir weit wichtigere Veränderungen dieser Art an, wie die Fluth zu Deucalions Zeiten, den Durchbruch des Pon- tus in das ägeische Meer, dessen Polybius geden- ket, u. a. m. Daraus läßt sich doch nicht unwahr- scheinlich abnehmen, daß der Erdboden, oder wenig- stens seine gegenwärtige Gestalt überhaupt betrachtet, von so erstaunlichem Alter nicht sey, wie einige neuere Naturforscher haben behaupten wollen. S. Bry- dons Reise nach Sicilien.
Außer dem erwähnten Fluß kommen noch hier und da aus einigen zwischen den Bergen liegenden To- beln kleine sehr magere Bäche heraus, die sich nach und nach in etwas größere sammeln, und, nachdem, sie von den fleißigen Einwohnern zur Wässerung ih-
rer
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gethanen Reiſe.
gen auch keinen betraͤchtlichen Bodenſatz mehr zu- ruͤcke.
Da man in den neuern Zeiten von dergleichen Er- weiterungen des feſten Landes gegen das Meer nichts mehr hoͤrt, ſo laͤßt ſich daraus abnehmen, daß der Erdboden, auf dem ehedem ſo gewaltſame Revolutio- nen vorgefallen, jetzt vielleicht in dem Zuſtande ſemer Beharrlichkeit ſey. Jn den aͤltern Zeiten waren der- gleichen Anſpuͤhlungen gemein. Herr Robert Wood beweiſet in ſeinen ſchoͤnen Anmerkungen uͤber den Homer, daß die Kuͤſte von Niederaͤgypten ge- genwaͤrtig um eine betraͤchtliche Strecke weiter ins mittellaͤndiſche Meer herein tritt, als zu den Zei- ten jenes Dichters; und Herr Chandler macht aͤhn- liche Bemerkungen uͤber die joniſchen Kuͤſten in Klein- aſien. Steigen wir noch einige Jahrhunderte uͤber die Zeiten des Homers herauf, ſo treffen wir weit wichtigere Veraͤnderungen dieſer Art an, wie die Fluth zu Deucalions Zeiten, den Durchbruch des Pon- tus in das aͤgeiſche Meer, deſſen Polybius geden- ket, u. a. m. Daraus laͤßt ſich doch nicht unwahr- ſcheinlich abnehmen, daß der Erdboden, oder wenig- ſtens ſeine gegenwaͤrtige Geſtalt uͤberhaupt betrachtet, von ſo erſtaunlichem Alter nicht ſey, wie einige neuere Naturforſcher haben behaupten wollen. S. Bry- dons Reiſe nach Sicilien.
Außer dem erwaͤhnten Fluß kommen noch hier und da aus einigen zwiſchen den Bergen liegenden To- beln kleine ſehr magere Baͤche heraus, die ſich nach und nach in etwas groͤßere ſammeln, und, nachdem, ſie von den fleißigen Einwohnern zur Waͤſſerung ih-
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gethanen Reiſe.
gen auch keinen betraͤchtlichen Bodenſatz mehr zu-
ruͤcke.
Da man in den neuern Zeiten von dergleichen Er-
weiterungen des feſten Landes gegen das Meer nichts
mehr hoͤrt, ſo laͤßt ſich daraus abnehmen, daß der
Erdboden, auf dem ehedem ſo gewaltſame Revolutio-
nen vorgefallen, jetzt vielleicht in dem Zuſtande ſemer
Beharrlichkeit ſey. Jn den aͤltern Zeiten waren der-
gleichen Anſpuͤhlungen gemein. Herr Robert
Wood beweiſet in ſeinen ſchoͤnen Anmerkungen uͤber
den Homer, daß die Kuͤſte von Niederaͤgypten ge-
genwaͤrtig um eine betraͤchtliche Strecke weiter
ins mittellaͤndiſche Meer herein tritt, als zu den Zei-
ten jenes Dichters; und Herr Chandler macht aͤhn-
liche Bemerkungen uͤber die joniſchen Kuͤſten in Klein-
aſien. Steigen wir noch einige Jahrhunderte uͤber
die Zeiten des Homers herauf, ſo treffen wir weit
wichtigere Veraͤnderungen dieſer Art an, wie die Fluth
zu Deucalions Zeiten, den Durchbruch des Pon-
tus in das aͤgeiſche Meer, deſſen Polybius geden-
ket, u. a. m. Daraus laͤßt ſich doch nicht unwahr-
ſcheinlich abnehmen, daß der Erdboden, oder wenig-
ſtens ſeine gegenwaͤrtige Geſtalt uͤberhaupt betrachtet,
von ſo erſtaunlichem Alter nicht ſey, wie einige neuere
Naturforſcher haben behaupten wollen. S. Bry-
dons Reiſe nach Sicilien.
Außer dem erwaͤhnten Fluß kommen noch hier
und da aus einigen zwiſchen den Bergen liegenden To-
beln kleine ſehr magere Baͤche heraus, die ſich nach
und nach in etwas groͤßere ſammeln, und, nachdem,
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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/155>, abgerufen am 22.11.2024.
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