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Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

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gethanen Reise.

Von Ollioules bis nach Toulon ist der Weg
zwar Anfangs wegen vieler auf der Straße losliegen-
der Steine etwas holprig, wird aber bald besser, und
ist wegen der herrlichen Aussicht über eine weite Stre-
cke Landes auf das offene Meer hinein, wegen der la-
chenden Schönheit des Landes und der erstaunlichen
Menge ungemein großer und schöner Olivenbäume
sehr angenehm. Jn dieser Gegend wird das meiste
Oel gewonnen, das wegen seiner geringern Güte mei-
stentheils zu Seifensiedereyen gebraucht wird.

Um Toulon herum sind ebenfalls, wie um Mar-
seille,
eine Menge Bastides, die durchgehends eine
angenehme Lage haben. Je näher man an die Stadt
kommt, je schöner wird die Gegend; und an einigen
im Freyen stehenden Dattelbäumen siehet man, daß
hier eine wärmere Luft seyn müsse, als in den Gegen-
den, durch welche man bis hieher gekommen ist.
Doch sah ich auch hier, daß die Capernstaude auf den
Feldern mit Erde bedeckt wird. Jch fuhr um das
Glacis der Festung die Stadt vorbey, und kam mit
anbrechender Nacht nach La Valette, einer artigen klei-
nen Stadt, und gegen acht Uhr langte ich in Hieres an.

Jch hattte von Marseille bis nach Cujes 95179 Fuß.
-- Cujes bis nach Hieres 152640 --



Jn allem 247819 oder 9 7/8 Meilen.

Aufenthalt in Hieres vom 1 November bis den
22. Beschreibung der dortigen Gegend.

Jch hatte das Glück, gleich den Tag nach mei-
ner Ankunft ein sehr artiges, neugebautes und bequem
eingerichtetes Gartenhaus zu miethen, für welches

monat-
J
gethanen Reiſe.

Von Ollioules bis nach Toulon iſt der Weg
zwar Anfangs wegen vieler auf der Straße losliegen-
der Steine etwas holprig, wird aber bald beſſer, und
iſt wegen der herrlichen Ausſicht uͤber eine weite Stre-
cke Landes auf das offene Meer hinein, wegen der la-
chenden Schoͤnheit des Landes und der erſtaunlichen
Menge ungemein großer und ſchoͤner Olivenbaͤume
ſehr angenehm. Jn dieſer Gegend wird das meiſte
Oel gewonnen, das wegen ſeiner geringern Guͤte mei-
ſtentheils zu Seifenſiedereyen gebraucht wird.

Um Toulon herum ſind ebenfalls, wie um Mar-
ſeille,
eine Menge Baſtides, die durchgehends eine
angenehme Lage haben. Je naͤher man an die Stadt
kommt, je ſchoͤner wird die Gegend; und an einigen
im Freyen ſtehenden Dattelbaͤumen ſiehet man, daß
hier eine waͤrmere Luft ſeyn muͤſſe, als in den Gegen-
den, durch welche man bis hieher gekommen iſt.
Doch ſah ich auch hier, daß die Capernſtaude auf den
Feldern mit Erde bedeckt wird. Jch fuhr um das
Glacis der Feſtung die Stadt vorbey, und kam mit
anbrechender Nacht nach La Valette, einer artigen klei-
nen Stadt, und gegen acht Uhr langte ich in Hieres an.

Jch hattte von Marſeille bis nach Cujes 95179 Fuß.
— Cujes bis nach Hieres 152640 —



Jn allem 247819 oder 9 ⅞ Meilen.

Aufenthalt in Hieres vom 1 November bis den
22. Beſchreibung der dortigen Gegend.

Jch hatte das Gluͤck, gleich den Tag nach mei-
ner Ankunft ein ſehr artiges, neugebautes und bequem
eingerichtetes Gartenhaus zu miethen, fuͤr welches

monat-
J
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[129/0149] gethanen Reiſe. Von Ollioules bis nach Toulon iſt der Weg zwar Anfangs wegen vieler auf der Straße losliegen- der Steine etwas holprig, wird aber bald beſſer, und iſt wegen der herrlichen Ausſicht uͤber eine weite Stre- cke Landes auf das offene Meer hinein, wegen der la- chenden Schoͤnheit des Landes und der erſtaunlichen Menge ungemein großer und ſchoͤner Olivenbaͤume ſehr angenehm. Jn dieſer Gegend wird das meiſte Oel gewonnen, das wegen ſeiner geringern Guͤte mei- ſtentheils zu Seifenſiedereyen gebraucht wird. Um Toulon herum ſind ebenfalls, wie um Mar- ſeille, eine Menge Baſtides, die durchgehends eine angenehme Lage haben. Je naͤher man an die Stadt kommt, je ſchoͤner wird die Gegend; und an einigen im Freyen ſtehenden Dattelbaͤumen ſiehet man, daß hier eine waͤrmere Luft ſeyn muͤſſe, als in den Gegen- den, durch welche man bis hieher gekommen iſt. Doch ſah ich auch hier, daß die Capernſtaude auf den Feldern mit Erde bedeckt wird. Jch fuhr um das Glacis der Feſtung die Stadt vorbey, und kam mit anbrechender Nacht nach La Valette, einer artigen klei- nen Stadt, und gegen acht Uhr langte ich in Hieres an. Jch hattte von Marſeille bis nach Cujes 95179 Fuß. — Cujes bis nach Hieres 152640 — Jn allem 247819 oder 9 ⅞ Meilen. Aufenthalt in Hieres vom 1 November bis den 22. Beſchreibung der dortigen Gegend. Jch hatte das Gluͤck, gleich den Tag nach mei- ner Ankunft ein ſehr artiges, neugebautes und bequem eingerichtetes Gartenhaus zu miethen, fuͤr welches monat- J

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/149>, abgerufen am 24.11.2024.