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Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742.

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Beschreibung eines bequemen Reiß-Barometers.
Oeffnung des Rohrs bey C; Und so ist ein Theil des Jnstruments fer-
tig, welches oben mit einem Deckel, der genau bis auf das Queck-
silber gehen, und eine Hölung haben muß, wo die Spitze des Glases
hineinpaßt, beschlossen wird.

Wenn man nun dieses Jnstrument brauchen wil, so schraubt
man den Deckel ab, und an statt desselben einen halb cylindrischen
Stab auf, E F, welcher 3. Schuhe lang ist; hernach nimmt man
das gläserne Rohr aus dem untern Stabe heraus, bis das Zeichen a
an dem Zeichen c steht, und schiebet dasselbe der Länge nach an dem
aufgeschraubten halb-cylindrischen Stab, in die dazu gemachte Krie-
ne, durch die von Meßing gemachten Bande f f, welche hinten durch
eine Schraube g vest angezogen werden. Wenn nun, wie gesagt,
das Zeichen a an dem Zeichen c stehet, so wird das Rohr fest gemacht.
Nun muß man über diß an den halb-cylindrischen Stab einen Maß-
Stab zeichnen; dieser muß bey oben bemeldtem Zeichen c anfangen.
Wo der zwanzigste Zoll, nemlich Pariser, anfängt, da kan man noch
10. Zoll hinauf zehlen, und diese 10. Zoll d e genau in gantze, halbe
und viertheil Linien eintheilen. Endlich wird das Jnstrument, ver-
mittelst des Fadens h i, senckelrecht in die Erde gesteckt.

Anmerckung. Wenn man die wahre Höhe des Quecksilbers
finden wil, so muß man zu der Höhe desselben, wie sie an dem Maß-
stabe angezeiget wird, noch die Höhe addiren, um welche das Queck-
silber in dem Stabe niedriger steht, als der Punct c; denn es ist klar,
daß das Quecksilber, wenn es in dem gläsernen Rohr steiget, in dem
Stabe unter den Punct c fallen muß. Dieser Fall verhält sich zu
dem Aufsteigen des Quecksilbers über den Punct c, wie der Jnhalt
der Höle des gläsernen Rohrs zu dem Jnhalt der obern Höle in dem
Stabe. Z. Ex. wenn das Quecksilber im 26sten Zoll steht, und die
Verhältniß der beyden bemeldten Hölen wie 1. zu 50. ist, so muß man
zu jeder Linie dieser 26. Zollen noch . addiren. Wenn also, wie
gesagt, die Höhe 26. Zoll, das ist, 312. Linien ist, so addire man noch
. das ist 6. Linien und ., so ist die wahre Höhe 26. Zoll, 6. Li-
nien und . einer Linie.

Es ist noch ferner zu mercken, daß man wol thut, wenn man eine
etwas weite Glasröhre nimmt, weil dadurch die Experimente sicherer
werden. Mit 4. Pfund Quecksilber kan man schon ein gutes Reise-
Barometer von dieser Art machen. Man muß auch um gut Holz zu
dem Stock besorget seyn, das nicht porös ist, weil sonst das Quecksilber
unten durch dringt.

No. 3.

Beſchreibung eines bequemen Reiß-Barometers.
Oeffnung des Rohrs bey C; Und ſo iſt ein Theil des Jnſtruments fer-
tig, welches oben mit einem Deckel, der genau bis auf das Queck-
ſilber gehen, und eine Hoͤlung haben muß, wo die Spitze des Glaſes
hineinpaßt, beſchloſſen wird.

Wenn man nun dieſes Jnſtrument brauchen wil, ſo ſchraubt
man den Deckel ab, und an ſtatt deſſelben einen halb cylindriſchen
Stab auf, E F, welcher 3. Schuhe lang iſt; hernach nimmt man
das glaͤſerne Rohr aus dem untern Stabe heraus, bis das Zeichen a
an dem Zeichen c ſteht, und ſchiebet daſſelbe der Laͤnge nach an dem
aufgeſchraubten halb-cylindriſchen Stab, in die dazu gemachte Krie-
ne, durch die von Meßing gemachten Bande f f, welche hinten durch
eine Schraube g veſt angezogen werden. Wenn nun, wie geſagt,
das Zeichen a an dem Zeichen c ſtehet, ſo wird das Rohr feſt gemacht.
Nun muß man uͤber diß an den halb-cylindriſchen Stab einen Maß-
Stab zeichnen; dieſer muß bey oben bemeldtem Zeichen c anfangen.
Wo der zwanzigſte Zoll, nemlich Pariſer, anfaͤngt, da kan man noch
10. Zoll hinauf zehlen, und dieſe 10. Zoll d e genau in gantze, halbe
und viertheil Linien eintheilen. Endlich wird das Jnſtrument, ver-
mittelſt des Fadens h i, ſenckelrecht in die Erde geſteckt.

Anmerckung. Wenn man die wahre Hoͤhe des Queckſilbers
finden wil, ſo muß man zu der Hoͤhe deſſelben, wie ſie an dem Maß-
ſtabe angezeiget wird, noch die Hoͤhe addiren, um welche das Queck-
ſilber in dem Stabe niedriger ſteht, als der Punct c; denn es iſt klar,
daß das Queckſilber, wenn es in dem glaͤſernen Rohr ſteiget, in dem
Stabe unter den Punct c fallen muß. Dieſer Fall verhaͤlt ſich zu
dem Aufſteigen des Queckſilbers uͤber den Punct c, wie der Jnhalt
der Hoͤle des glaͤſernen Rohrs zu dem Jnhalt der obern Hoͤle in dem
Stabe. Z. Ex. wenn das Queckſilber im 26ſten Zoll ſteht, und die
Verhaͤltniß der beyden bemeldten Hoͤlen wie 1. zu 50. iſt, ſo muß man
zu jeder Linie dieſer 26. Zollen noch . addiren. Wenn alſo, wie
geſagt, die Hoͤhe 26. Zoll, das iſt, 312. Linien iſt, ſo addire man noch
. das iſt 6. Linien und ., ſo iſt die wahre Hoͤhe 26. Zoll, 6. Li-
nien und . einer Linie.

Es iſt noch ferner zu mercken, daß man wol thut, wenn man eine
etwas weite Glasroͤhre nimmt, weil dadurch die Experimente ſicherer
werden. Mit 4. Pfund Queckſilber kan man ſchon ein gutes Reiſe-
Barometer von dieſer Art machen. Man muß auch um gut Holz zu
dem Stock beſorget ſeyn, das nicht poroͤs iſt, weil ſonſt das Queckſilber
unten durch dringt.

No. 3.
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[68/0076] Beſchreibung eines bequemen Reiß-Barometers. Oeffnung des Rohrs bey C; Und ſo iſt ein Theil des Jnſtruments fer- tig, welches oben mit einem Deckel, der genau bis auf das Queck- ſilber gehen, und eine Hoͤlung haben muß, wo die Spitze des Glaſes hineinpaßt, beſchloſſen wird. Wenn man nun dieſes Jnſtrument brauchen wil, ſo ſchraubt man den Deckel ab, und an ſtatt deſſelben einen halb cylindriſchen Stab auf, E F, welcher 3. Schuhe lang iſt; hernach nimmt man das glaͤſerne Rohr aus dem untern Stabe heraus, bis das Zeichen a an dem Zeichen c ſteht, und ſchiebet daſſelbe der Laͤnge nach an dem aufgeſchraubten halb-cylindriſchen Stab, in die dazu gemachte Krie- ne, durch die von Meßing gemachten Bande f f, welche hinten durch eine Schraube g veſt angezogen werden. Wenn nun, wie geſagt, das Zeichen a an dem Zeichen c ſtehet, ſo wird das Rohr feſt gemacht. Nun muß man uͤber diß an den halb-cylindriſchen Stab einen Maß- Stab zeichnen; dieſer muß bey oben bemeldtem Zeichen c anfangen. Wo der zwanzigſte Zoll, nemlich Pariſer, anfaͤngt, da kan man noch 10. Zoll hinauf zehlen, und dieſe 10. Zoll d e genau in gantze, halbe und viertheil Linien eintheilen. Endlich wird das Jnſtrument, ver- mittelſt des Fadens h i, ſenckelrecht in die Erde geſteckt. Anmerckung. Wenn man die wahre Hoͤhe des Queckſilbers finden wil, ſo muß man zu der Hoͤhe deſſelben, wie ſie an dem Maß- ſtabe angezeiget wird, noch die Hoͤhe addiren, um welche das Queck- ſilber in dem Stabe niedriger ſteht, als der Punct c; denn es iſt klar, daß das Queckſilber, wenn es in dem glaͤſernen Rohr ſteiget, in dem Stabe unter den Punct c fallen muß. Dieſer Fall verhaͤlt ſich zu dem Aufſteigen des Queckſilbers uͤber den Punct c, wie der Jnhalt der Hoͤle des glaͤſernen Rohrs zu dem Jnhalt der obern Hoͤle in dem Stabe. Z. Ex. wenn das Queckſilber im 26ſten Zoll ſteht, und die Verhaͤltniß der beyden bemeldten Hoͤlen wie 1. zu 50. iſt, ſo muß man zu jeder Linie dieſer 26. Zollen noch [FORMEL]. addiren. Wenn alſo, wie geſagt, die Hoͤhe 26. Zoll, das iſt, 312. Linien iſt, ſo addire man noch [FORMEL]. das iſt 6. Linien und [FORMEL]., ſo iſt die wahre Hoͤhe 26. Zoll, 6. Li- nien und [FORMEL]. einer Linie. Es iſt noch ferner zu mercken, daß man wol thut, wenn man eine etwas weite Glasroͤhre nimmt, weil dadurch die Experimente ſicherer werden. Mit 4. Pfund Queckſilber kan man ſchon ein gutes Reiſe- Barometer von dieſer Art machen. Man muß auch um gut Holz zu dem Stock beſorget ſeyn, das nicht poroͤs iſt, weil ſonſt das Queckſilber unten durch dringt. No. 3.

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Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1742/76>, abgerufen am 25.11.2024.