Sulzer, Johann Georg: Beschreibung einiger Merckwüdigkeiten, Welche er in einer Ao. 1742. gemachten Berg-Reise durch einige Oerter der Schweitz beobachtet hat. Zürich, 1742.Tafel, vor die Abmessung der Berge. das ist durch die mittlere Höhe des Quecksilbers, an einem Orte di-vidirt, so kommt die Höhe desselben Orts über das Meer heraus. Die gantze Schwierigkeit bestehet also noch darin, daß man die mitt- lere Höhe des Quecksilbers im Barometer habe, denn auf diese ist die Berechnung gegründet. Dieses kan man beynahe haben, wenn man an dem Orte, dessen Höhe gesucht wird, auf die Höhe Ach- tung gibt, in welcher das Quecksilber um 1. Linie fällt. Nach die- sen Regeln ist nun folgende Tafel eingerichtet, deren Gebrauch darin besteht: Wenn man die Höhe eines Orts wissen wil, so muß man daselbst eine Höhe von 150. oder 200. Schuhen würcklich messen, hernach schauen, wie viel das Quecksilber in dieser Erhöhung falle, damit man eigentlich wisse, wie viel Schuhe erfordert werden, ehe das Quecksilber an diesem Orte um 1. Linie Pariser fällt oder steigt. Wenn man nun dieses weiß, so suche man in der ersten Columne der Tafel die gefundne Zahl, so wird man in der zweyten die Höhe des Orts haben. Zum Exempel zu Pfefers fällt das Quecksilber in ei- ner Höhe von 714. Schuhen 10. Linien, wenn die Beobachtung rich- tig ist, bringt also vor eine Linie in der mittlern Höhe, welche 357. Schuhe über den Tamina-Bach geht * 71. Schuhe, 4. Zoll. Dieser Zahl entspricht auf der zweyten Columne 1131. Schuhe, 8. Zoll vor die Höhe des Orts über das Meer. Es ist aber zu mercken, daß aus bekannten Ursachen die Rechnung niemalen oder selten so gewiß ist, daß man nicht unvermerckt ein paar hundert Schuhe irre, insonder- heit bey grossen Höhen, welches aber daselbst nicht zu achten ist. Anmerckung. Wenn man die mittlere Höhe des Queck- Tafel * Scheuchzers Stoicheiographia Helveticae. p. 20. J
Tafel, vor die Abmeſſung der Berge. das iſt durch die mittlere Hoͤhe des Queckſilbers, an einem Orte di-vidirt, ſo kommt die Hoͤhe deſſelben Orts uͤber das Meer heraus. Die gantze Schwierigkeit beſtehet alſo noch darin, daß man die mitt- lere Hoͤhe des Queckſilbers im Barometer habe, denn auf dieſe iſt die Berechnung gegruͤndet. Dieſes kan man beynahe haben, wenn man an dem Orte, deſſen Hoͤhe geſucht wird, auf die Hoͤhe Ach- tung gibt, in welcher das Queckſilber um 1. Linie faͤllt. Nach die- ſen Regeln iſt nun folgende Tafel eingerichtet, deren Gebrauch darin beſteht: Wenn man die Hoͤhe eines Orts wiſſen wil, ſo muß man daſelbſt eine Hoͤhe von 150. oder 200. Schuhen wuͤrcklich meſſen, hernach ſchauen, wie viel das Queckſilber in dieſer Erhoͤhung falle, damit man eigentlich wiſſe, wie viel Schuhe erfordert werden, ehe das Queckſilber an dieſem Orte um 1. Linie Pariſer faͤllt oder ſteigt. Wenn man nun dieſes weiß, ſo ſuche man in der erſten Columne der Tafel die gefundne Zahl, ſo wird man in der zweyten die Hoͤhe des Orts haben. Zum Exempel zu Pfefers faͤllt das Queckſilber in ei- ner Hoͤhe von 714. Schuhen 10. Linien, wenn die Beobachtung rich- tig iſt, bringt alſo vor eine Linie in der mittlern Hoͤhe, welche 357. Schuhe uͤber den Tamina-Bach geht * 71. Schuhe, 4. Zoll. Dieſer Zahl entſpricht auf der zweyten Columne 1131. Schuhe, 8. Zoll vor die Hoͤhe des Orts uͤber das Meer. Es iſt aber zu mercken, daß aus bekannten Urſachen die Rechnung niemalen oder ſelten ſo gewiß iſt, daß man nicht unvermerckt ein paar hundert Schuhe irre, inſonder- heit bey groſſen Hoͤhen, welches aber daſelbſt nicht zu achten iſt. Anmerckung. Wenn man die mittlere Hoͤhe des Queck- Tafel * Scheuchzers Stoicheiographia Helveticæ. p. 20. J
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Tafel, vor die Abmeſſung der Berge.
das iſt durch die mittlere Hoͤhe des Queckſilbers, an einem Orte di-
vidirt, ſo kommt die Hoͤhe deſſelben Orts uͤber das Meer heraus.
Die gantze Schwierigkeit beſtehet alſo noch darin, daß man die mitt-
lere Hoͤhe des Queckſilbers im Barometer habe, denn auf dieſe iſt
die Berechnung gegruͤndet. Dieſes kan man beynahe haben, wenn
man an dem Orte, deſſen Hoͤhe geſucht wird, auf die Hoͤhe Ach-
tung gibt, in welcher das Queckſilber um 1. Linie faͤllt. Nach die-
ſen Regeln iſt nun folgende Tafel eingerichtet, deren Gebrauch darin
beſteht: Wenn man die Hoͤhe eines Orts wiſſen wil, ſo muß man
daſelbſt eine Hoͤhe von 150. oder 200. Schuhen wuͤrcklich meſſen,
hernach ſchauen, wie viel das Queckſilber in dieſer Erhoͤhung falle,
damit man eigentlich wiſſe, wie viel Schuhe erfordert werden, ehe
das Queckſilber an dieſem Orte um 1. Linie Pariſer faͤllt oder ſteigt.
Wenn man nun dieſes weiß, ſo ſuche man in der erſten Columne
der Tafel die gefundne Zahl, ſo wird man in der zweyten die Hoͤhe
des Orts haben. Zum Exempel zu Pfefers faͤllt das Queckſilber in ei-
ner Hoͤhe von 714. Schuhen 10. Linien, wenn die Beobachtung rich-
tig iſt, bringt alſo vor eine Linie in der mittlern Hoͤhe, welche 357.
Schuhe uͤber den Tamina-Bach geht * 71. Schuhe, 4. Zoll. Dieſer
Zahl entſpricht auf der zweyten Columne 1131. Schuhe, 8. Zoll vor die
Hoͤhe des Orts uͤber das Meer. Es iſt aber zu mercken, daß aus
bekannten Urſachen die Rechnung niemalen oder ſelten ſo gewiß iſt,
daß man nicht unvermerckt ein paar hundert Schuhe irre, inſonder-
heit bey groſſen Hoͤhen, welches aber daſelbſt nicht zu achten iſt.
Anmerckung. Wenn man die mittlere Hoͤhe des Queck-
ſilbers im Barometer durch langwierige Beobachtungen weiß, ſo
findt man daher auch die Hoͤhe des Orts. Z. Ex. wenn die mitt-
lere Hoͤhe des Queckſilbers 20. Zoll waͤre, ſo waͤre die Hoͤhe deſſel-
ben 9227. Schuhe, ſo hoch ungefehr der St. Gotthards-Berg iſt.
Tafel
* Scheuchzers Stoicheiographia Helveticæ. p. 20.
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