Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.Von denen Hindernissen der Vermehrung denn nur einen heyrathen lässet. Diese Ursach istnun wohl freylich weit geringer als die andern, doch kan sie auch was weniges beytragen. In Engel- land fällt sie weg, wo die andern Kinder Handlung oder Wissenschaften erlernen. Anderswo, schertzet Bayle, wird es nicht groß schaden, weil die un- verheyratheten andern unvermögenden, Hülffe lei- sten. §. 15. Ausser vier erwehnten grossen und allgemeinen 1.) Daß in einigen beständig mehr sterben als gebohren werden. 2.) Daß in einigen die Anzahl der gebohrnen und gestorbenen ziemlich gleich ist. 3.) Daß in andern zwar etwas mehr gebohrne als gestorbene, daß aber solches fast nicht zu rech- nen. Wenn man daher solte die gebohrnen und gestorbenen in sehr vielen Städten, in grossen und kleinen, durch einander rechnen, so glaube, daß die oben angeführte Meinung des Bayle hier würde statt haben, daß in denen Städten wenigstens eben so viel Menschen sterben als gebohren werden, wo nicht gar die Zahl der sterbenden grösser ist. Auf die Weise würde sich in denen Städten wenigstens ein Stillstand in der Vermehrung der Menschen finden, daher denn selbige unter denen Hinder- nissen der Vermehrung einen Platz verdienen. Ich will
Von denen Hinderniſſen der Vermehrung denn nur einen heyrathen laͤſſet. Dieſe Urſach iſtnun wohl freylich weit geringer als die andern, doch kan ſie auch was weniges beytragen. In Engel- land faͤllt ſie weg, wo die andern Kinder Handlung oder Wiſſenſchaften erlernen. Anderswo, ſchertzet Bayle, wird es nicht groß ſchaden, weil die un- verheyratheten andern unvermoͤgenden, Huͤlffe lei- ſten. §. 15. Auſſer vier erwehnten groſſen und allgemeinen 1.) Daß in einigen beſtaͤndig mehr ſterben als gebohren werden. 2.) Daß in einigen die Anzahl der gebohrnen und geſtorbenen ziemlich gleich iſt. 3.) Daß in andern zwar etwas mehr gebohrne als geſtorbene, daß aber ſolches faſt nicht zu rech- nen. Wenn man daher ſolte die gebohrnen und geſtorbenen in ſehr vielen Staͤdten, in groſſen und kleinen, durch einander rechnen, ſo glaube, daß die oben angefuͤhrte Meinung des Bayle hier wuͤrde ſtatt haben, daß in denen Staͤdten wenigſtens eben ſo viel Menſchen ſterben als gebohren werden, wo nicht gar die Zahl der ſterbenden groͤſſer iſt. Auf die Weiſe wuͤrde ſich in denen Staͤdten wenigſtens ein Stillſtand in der Vermehrung der Menſchen finden, daher denn ſelbige unter denen Hinder- niſſen der Vermehrung einen Platz verdienen. Ich will
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Von denen Hinderniſſen der Vermehrung
denn nur einen heyrathen laͤſſet. Dieſe Urſach iſt
nun wohl freylich weit geringer als die andern, doch
kan ſie auch was weniges beytragen. In Engel-
land faͤllt ſie weg, wo die andern Kinder Handlung
oder Wiſſenſchaften erlernen. Anderswo, ſchertzet
Bayle, wird es nicht groß ſchaden, weil die un-
verheyratheten andern unvermoͤgenden, Huͤlffe lei-
ſten.
§. 15.
Auſſer vier erwehnten groſſen und allgemeinen
Hinderniſſen der Vermehrung rechne ich auch noch
die Staͤdte, ſonderlich volckreiche Staͤdte, hieher.
Bey denen Sterbe-Liſten der Staͤdte habe ich be-
mercket,
1.) Daß in einigen beſtaͤndig mehr ſterben als
gebohren werden.
2.) Daß in einigen die Anzahl der gebohrnen
und geſtorbenen ziemlich gleich iſt.
3.) Daß in andern zwar etwas mehr gebohrne
als geſtorbene, daß aber ſolches faſt nicht zu rech-
nen. Wenn man daher ſolte die gebohrnen und
geſtorbenen in ſehr vielen Staͤdten, in groſſen und
kleinen, durch einander rechnen, ſo glaube, daß die
oben angefuͤhrte Meinung des Bayle hier wuͤrde
ſtatt haben, daß in denen Staͤdten wenigſtens eben
ſo viel Menſchen ſterben als gebohren werden, wo
nicht gar die Zahl der ſterbenden groͤſſer iſt. Auf
die Weiſe wuͤrde ſich in denen Staͤdten wenigſtens
ein Stillſtand in der Vermehrung der Menſchen
finden, daher denn ſelbige unter denen Hinder-
niſſen der Vermehrung einen Platz verdienen. Ich
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