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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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und ihrer Verhältniß.
martialia, opiata, oder hefftige Vomitoria und dra-
stica medicamenta
gebrauchet. Er selbst versichert,
daß ihm in seiner 29 jährigen Praxi unter tausend
dergleichen Patienten nur 2 gestorben, weil der
Schlag dazu gekommen. An hitzigen Fiebern aber
sterben weit mehrere. Oben ist angeführet (§. 39.)
daß man in Dalecarlien gar nichts von Fiebern
wisse.

3.) An der Wassersucht sterben hier zu Lande
weit mehr als in London. (Tab. §. 95. Num. 10.)
Es sterben nochmahl so viel Frauens-Leute als
Männer. Unter 137 im Jahr 1721 in Berlin
waren 41 Männer, 62 Weiber, 34 Kinder, im
Jahr 1725 waren 36 Männer, 67 Frauen, 41
Kinder. Im Jahr 1722 in Breßlau, 24 Männer,
50 Frauen, 16 Kinder. Im Jahr 1723, 21 Män-
ner, 55 Frauen, 21 Kinder, und im Jahr 1724
waren 28 Männer, 43 Frauen, 14 Kinder. Die
Wassersucht bey Kindern schreibt Herr Kundmann
denen Wärterinnen zu, die die Kinder verkälten
lassen, wie auch denen Ammen so Brandwein trin-
cken, ingleichen dem vielen Thee und Caffee, wozu
Kinder gewöhnet werden. Bey Frauens-Leuten ist
sie häuffiger, weil sie von verhaltener Reinigung
leicht in Obstructiones viscerum verfallen, cachectisch
werden, oedemata pedum und endlich die Wasser-
sucht bekommen. Bey vielen von beiden sind die
übel curirten Fieber Ursach.

4.) An der Colick hingegen sterben wiederum
bey uns weniger als in London. (Num. 13. §. 95.)
Hiervon sind die Ursachen leicht zu errathen.

5.) Was ist aber die Ursach, daß bey uns so
sehr vielmehr am Schlagfluß sterben? Num 14.

In
T 3

und ihrer Verhaͤltniß.
martialia, opiata, oder hefftige Vomitoria und dra-
ſtica medicamenta
gebrauchet. Er ſelbſt verſichert,
daß ihm in ſeiner 29 jaͤhrigen Praxi unter tauſend
dergleichen Patienten nur 2 geſtorben, weil der
Schlag dazu gekommen. An hitzigen Fiebern aber
ſterben weit mehrere. Oben iſt angefuͤhret (§. 39.)
daß man in Dalecarlien gar nichts von Fiebern
wiſſe.

3.) An der Waſſerſucht ſterben hier zu Lande
weit mehr als in London. (Tab. §. 95. Num. 10.)
Es ſterben nochmahl ſo viel Frauens-Leute als
Maͤnner. Unter 137 im Jahr 1721 in Berlin
waren 41 Maͤnner, 62 Weiber, 34 Kinder, im
Jahr 1725 waren 36 Maͤnner, 67 Frauen, 41
Kinder. Im Jahr 1722 in Breßlau, 24 Maͤnner,
50 Frauen, 16 Kinder. Im Jahr 1723, 21 Maͤn-
ner, 55 Frauen, 21 Kinder, und im Jahr 1724
waren 28 Maͤnner, 43 Frauen, 14 Kinder. Die
Waſſerſucht bey Kindern ſchreibt Herr Kundmann
denen Waͤrterinnen zu, die die Kinder verkaͤlten
laſſen, wie auch denen Ammen ſo Brandwein trin-
cken, ingleichen dem vielen Thee und Caffee, wozu
Kinder gewoͤhnet werden. Bey Frauens-Leuten iſt
ſie haͤuffiger, weil ſie von verhaltener Reinigung
leicht in Obſtructiones viſcerum verfallen, cachectiſch
werden, œdemata pedum und endlich die Waſſer-
ſucht bekommen. Bey vielen von beiden ſind die
uͤbel curirten Fieber Urſach.

4.) An der Colick hingegen ſterben wiederum
bey uns weniger als in London. (Num. 13. §. 95.)
Hiervon ſind die Urſachen leicht zu errathen.

5.) Was iſt aber die Urſach, daß bey uns ſo
ſehr vielmehr am Schlagfluß ſterben? Num 14.

In
T 3
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[293/0341] und ihrer Verhaͤltniß. martialia, opiata, oder hefftige Vomitoria und dra- ſtica medicamenta gebrauchet. Er ſelbſt verſichert, daß ihm in ſeiner 29 jaͤhrigen Praxi unter tauſend dergleichen Patienten nur 2 geſtorben, weil der Schlag dazu gekommen. An hitzigen Fiebern aber ſterben weit mehrere. Oben iſt angefuͤhret (§. 39.) daß man in Dalecarlien gar nichts von Fiebern wiſſe. 3.) An der Waſſerſucht ſterben hier zu Lande weit mehr als in London. (Tab. §. 95. Num. 10.) Es ſterben nochmahl ſo viel Frauens-Leute als Maͤnner. Unter 137 im Jahr 1721 in Berlin waren 41 Maͤnner, 62 Weiber, 34 Kinder, im Jahr 1725 waren 36 Maͤnner, 67 Frauen, 41 Kinder. Im Jahr 1722 in Breßlau, 24 Maͤnner, 50 Frauen, 16 Kinder. Im Jahr 1723, 21 Maͤn- ner, 55 Frauen, 21 Kinder, und im Jahr 1724 waren 28 Maͤnner, 43 Frauen, 14 Kinder. Die Waſſerſucht bey Kindern ſchreibt Herr Kundmann denen Waͤrterinnen zu, die die Kinder verkaͤlten laſſen, wie auch denen Ammen ſo Brandwein trin- cken, ingleichen dem vielen Thee und Caffee, wozu Kinder gewoͤhnet werden. Bey Frauens-Leuten iſt ſie haͤuffiger, weil ſie von verhaltener Reinigung leicht in Obſtructiones viſcerum verfallen, cachectiſch werden, œdemata pedum und endlich die Waſſer- ſucht bekommen. Bey vielen von beiden ſind die uͤbel curirten Fieber Urſach. 4.) An der Colick hingegen ſterben wiederum bey uns weniger als in London. (Num. 13. §. 95.) Hiervon ſind die Urſachen leicht zu errathen. 5.) Was iſt aber die Urſach, daß bey uns ſo ſehr vielmehr am Schlagfluß ſterben? Num 14. In T 3

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/341>, abgerufen am 24.11.2024.