Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.nach dem verschiedenem Alter. der Differentz dividire ich die übrig gebliebene Zahl,so zeigt mir die Verhältniß des Quotienten zu eins, wie viel ich gegen eins setzen könne, oder wie groß die Wahrscheinlichkeit sey, daß eine Person in einem Jahre sterbe oder nicht sterbe. Z. E. bey einem 25 jährigen ist die Wahrscheinlichkeit wie 560 zu 7, oder wie 80 zu 1, indem von 567 lebenden in einem Jahre nicht mehr als 7 sterben. Wenn eine Wette angestellet würde, daß einer Es läßt sich auch leicht finden, wenn die Wet- re
nach dem verſchiedenem Alter. der Differentz dividire ich die uͤbrig gebliebene Zahl,ſo zeigt mir die Verhaͤltniß des Quotienten zu eins, wie viel ich gegen eins ſetzen koͤnne, oder wie groß die Wahrſcheinlichkeit ſey, daß eine Perſon in einem Jahre ſterbe oder nicht ſterbe. Z. E. bey einem 25 jaͤhrigen iſt die Wahrſcheinlichkeit wie 560 zu 7, oder wie 80 zu 1, indem von 567 lebenden in einem Jahre nicht mehr als 7 ſterben. Wenn eine Wette angeſtellet wuͤrde, daß einer Es laͤßt ſich auch leicht finden, wenn die Wet- re
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nach dem verſchiedenem Alter.
der Differentz dividire ich die uͤbrig gebliebene Zahl,
ſo zeigt mir die Verhaͤltniß des Quotienten zu eins,
wie viel ich gegen eins ſetzen koͤnne, oder wie groß die
Wahrſcheinlichkeit ſey, daß eine Perſon in einem
Jahre ſterbe oder nicht ſterbe. Z. E. bey einem
25 jaͤhrigen iſt die Wahrſcheinlichkeit wie 560 zu 7,
oder wie 80 zu 1, indem von 567 lebenden in einem
Jahre nicht mehr als 7 ſterben.
Wenn eine Wette angeſtellet wuͤrde, daß einer
nicht ſterben werde, bevor er ein gewiſſes angeſetztes
Alter erreichet, ſo laͤßt ſich auf eben die Weiſe fin-
den, wie viel man gegen eins wetten koͤnne. Z. E.
Es wird gewettet oder die Wahrſcheinlichkeit ſoll an-
gezeiget werden, daß einer von 40 Jahren noch ſie-
ben Jahre lebe. Man nehme die Zahl der uͤber-
gebliebenen Perſonen in dem vorgeſetzten Alter, und
dividire ſie durch die Differentz, die da iſt zwiſchen
dieſer und der Zahl derer die im 40ten Jahre leben,
ſo wird die Verhaͤltniß des Quotienten zu eins den
Grad der Wahrſcheinlichkeit anzeigen. Im 47ten
Jahr leben 377, im 40ten 445, die Differentz iſt
68, ſo viel ſind in der Zeit geſtorben. Die Ver-
haͤltniß iſt wie 377 zu 78 oder wie 5 ½ zu 1. So
groß iſt alſo die wahrſcheinliche Hofnung, daß einer
von 40 Jahr noch ſieben Jahr leben werde.
Es laͤßt ſich auch leicht finden, wenn die Wet-
te gleich wird, oder wenn die Gruͤnde, daß einer
leben oder ſterben werde, gleich ſind. Oder wenn
man hundert Perſonen, die alle gleich alt waͤren,
aufzeichnete, und man fruͤge, nach wie vielen Jah-
ren dieſelben wuͤrden halb ausgeſtorben ſeyn, ſo kan
man die Antwort auf dieſe Weiſe finden: Man
halbirt die Zahl derer, ſo in dem aufgegebenen Jah-
re
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