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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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des Männl. und Weibl. Geschlechtes.
den kan, 1.) weil der Uberschuß des männlichen
Geschlechtes nicht so sehr groß. Denn wenn die
Verhältniß allezeit so bleibet als sie in der Geburth
ist, so werden gegen 1000 Jungsern nicht mehr als
1050 Junggesellen seyn. Ich will setzen, daß im
gantzen Lande 700 tausend Leute seyn sollen, die
sich heyrathen können und wollen, welches ohnge-
fehr 1/3 von 2 Millionen wäre, welches beides
ich zwar noch nicht untersuchet, aber auch
jetzt nicht brauche, gnug, es sollen so viel seyn.
Nach dem vorhergehenden sind die Jungfern zu de-
nen Junggesellen wie 1000 zu 1050, oder unter
2050 jungen Leuten sind 1000. Jungfern. Also
werden unter 700 tausend mannbahren Leuten
341463 Jungfern und 358537 Junggesellen seyn.
Es würden also unter 2 Millionen oder im gan-
tzen Lande 17074 Junggesellen mehr seyn. Die-
ser Uberschuß aber scheinet unter so vielen Men-
schen nicht viel zu machen. 2.) Bedencket man nun
weiter, daß wegen der schwehren Arbeit der Mann-
sen viele junge Wittwen kommen, die noch Kinder
zeugen können, oder deren Haushaltung wenigstens
noch einen Mann erfordert, so werden 17000 ih-
nen sehr zustatten kommen. 3.) Rechnet man end-
lich etwas für den Soldaten-Stand, dabey sich
nicht so leicht heyrathen lässet, und etwas für den
Krieg, so wird von selbst erhellen, daß kein bluti-
ger oder langwieriger Krieg nöthig sey, nicht
nur allen Uberschuß sondern auch noch viele Män-
ner ihren Weibern wegzunehmen. Wolte man
aus dem Uberschuß der Mannsen etwas gegen die
wieder den ehelosen Stand der geistlichen (§. 13.)
beygebrachte Gründe schliessen, so müste man erst-

lich

des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
den kan, 1.) weil der Uberſchuß des maͤnnlichen
Geſchlechtes nicht ſo ſehr groß. Denn wenn die
Verhaͤltniß allezeit ſo bleibet als ſie in der Geburth
iſt, ſo werden gegen 1000 Jungſern nicht mehr als
1050 Junggeſellen ſeyn. Ich will ſetzen, daß im
gantzen Lande 700 tauſend Leute ſeyn ſollen, die
ſich heyrathen koͤnnen und wollen, welches ohnge-
fehr ⅓ von 2 Millionen waͤre, welches beides
ich zwar noch nicht unterſuchet, aber auch
jetzt nicht brauche, gnug, es ſollen ſo viel ſeyn.
Nach dem vorhergehenden ſind die Jungfern zu de-
nen Junggeſellen wie 1000 zu 1050, oder unter
2050 jungen Leuten ſind 1000. Jungfern. Alſo
werden unter 700 tauſend mannbahren Leuten
341463 Jungfern und 358537 Junggeſellen ſeyn.
Es wuͤrden alſo unter 2 Millionen oder im gan-
tzen Lande 17074 Junggeſellen mehr ſeyn. Die-
ſer Uberſchuß aber ſcheinet unter ſo vielen Men-
ſchen nicht viel zu machen. 2.) Bedencket man nun
weiter, daß wegen der ſchwehren Arbeit der Mann-
ſen viele junge Wittwen kommen, die noch Kinder
zeugen koͤnnen, oder deren Haushaltung wenigſtens
noch einen Mann erfordert, ſo werden 17000 ih-
nen ſehr zuſtatten kommen. 3.) Rechnet man end-
lich etwas fuͤr den Soldaten-Stand, dabey ſich
nicht ſo leicht heyrathen laͤſſet, und etwas fuͤr den
Krieg, ſo wird von ſelbſt erhellen, daß kein bluti-
ger oder langwieriger Krieg noͤthig ſey, nicht
nur allen Uberſchuß ſondern auch noch viele Maͤn-
ner ihren Weibern wegzunehmen. Wolte man
aus dem Uberſchuß der Mannſen etwas gegen die
wieder den eheloſen Stand der geiſtlichen (§. 13.)
beygebrachte Gruͤnde ſchlieſſen, ſo muͤſte man erſt-

lich
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[175/0221] des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes. den kan, 1.) weil der Uberſchuß des maͤnnlichen Geſchlechtes nicht ſo ſehr groß. Denn wenn die Verhaͤltniß allezeit ſo bleibet als ſie in der Geburth iſt, ſo werden gegen 1000 Jungſern nicht mehr als 1050 Junggeſellen ſeyn. Ich will ſetzen, daß im gantzen Lande 700 tauſend Leute ſeyn ſollen, die ſich heyrathen koͤnnen und wollen, welches ohnge- fehr ⅓ von 2 Millionen waͤre, welches beides ich zwar noch nicht unterſuchet, aber auch jetzt nicht brauche, gnug, es ſollen ſo viel ſeyn. Nach dem vorhergehenden ſind die Jungfern zu de- nen Junggeſellen wie 1000 zu 1050, oder unter 2050 jungen Leuten ſind 1000. Jungfern. Alſo werden unter 700 tauſend mannbahren Leuten 341463 Jungfern und 358537 Junggeſellen ſeyn. Es wuͤrden alſo unter 2 Millionen oder im gan- tzen Lande 17074 Junggeſellen mehr ſeyn. Die- ſer Uberſchuß aber ſcheinet unter ſo vielen Men- ſchen nicht viel zu machen. 2.) Bedencket man nun weiter, daß wegen der ſchwehren Arbeit der Mann- ſen viele junge Wittwen kommen, die noch Kinder zeugen koͤnnen, oder deren Haushaltung wenigſtens noch einen Mann erfordert, ſo werden 17000 ih- nen ſehr zuſtatten kommen. 3.) Rechnet man end- lich etwas fuͤr den Soldaten-Stand, dabey ſich nicht ſo leicht heyrathen laͤſſet, und etwas fuͤr den Krieg, ſo wird von ſelbſt erhellen, daß kein bluti- ger oder langwieriger Krieg noͤthig ſey, nicht nur allen Uberſchuß ſondern auch noch viele Maͤn- ner ihren Weibern wegzunehmen. Wolte man aus dem Uberſchuß der Mannſen etwas gegen die wieder den eheloſen Stand der geiſtlichen (§. 13.) beygebrachte Gruͤnde ſchlieſſen, ſo muͤſte man erſt- lich

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/221>, abgerufen am 22.11.2024.