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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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Von der Fortpflantzung und Verhältniß
ses Ubels dienet gantz und gar nicht zur Verhütung
eines grössern, sondern es bekommen die grösten
Ubel dadurch Leben, Nahrung und Wachsthum,
wie ich hoffe bewiesen zu haben.

Das Fünfte Capitel.
Von der Fortpflantzung und Verhält-
niß des Männl. und Weibl. Geschlechtes.
§. 42.

Die Erhaltung und Fortpflantzung des gantzen
menschlichen Geschlechtes, beruhet auf der
Erhaltung und proportionirten Fortpflantzung der
beyden Geschlechter, des männlichen und weibli-
chen. Der Schade braucht nicht lange bewiesen
zu werden, der nothwendig entstehen müste, wenn z.
E. viel wenigere Weiber als Männer wären, und
daß daher die Polyandrie entstünde, so daß mehrere
Männer nur eine Frau haben könten. Die Ver-
mehrung der Menschen würde nicht gut von statten
gehen, und die Erde würde sehr leer bleiben, welches
doch wieder die Absichten der Vorsehung streitet.
Wenn aber der Weiber viel mehr wären als der
Männer, so daß gegen einen Mann zwey, drey oder
mehr Weiber kämen, würde solches wieder andere
viele Ungemächlichkeiten nach sich ziehen. Viel-
leicht würde sodann die Vermehrung geschwinder
gehen, als es der Zustand der Erde zulässet, weil ei-
ne gewisse Zeit erfodert wird, dem Zuwachs Nah-
rung und Wohnung zu verschaffen. Vielleicht
würde auch dem männlichen Geschlechte wenig da-
mit gedienet seyn. Die Vertheidiger der Viel-

weiberei

Von der Fortpflantzung und Verhaͤltniß
ſes Ubels dienet gantz und gar nicht zur Verhuͤtung
eines groͤſſern, ſondern es bekommen die groͤſten
Ubel dadurch Leben, Nahrung und Wachsthum,
wie ich hoffe bewieſen zu haben.

Das Fuͤnfte Capitel.
Von der Fortpflantzung und Verhaͤlt-
niß des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes.
§. 42.

Die Erhaltung und Fortpflantzung des gantzen
menſchlichen Geſchlechtes, beruhet auf der
Erhaltung und proportionirten Fortpflantzung der
beyden Geſchlechter, des maͤnnlichen und weibli-
chen. Der Schade braucht nicht lange bewieſen
zu werden, der nothwendig entſtehen muͤſte, wenn z.
E. viel wenigere Weiber als Maͤnner waͤren, und
daß daher die Polyandrie entſtuͤnde, ſo daß mehrere
Maͤnner nur eine Frau haben koͤnten. Die Ver-
mehrung der Menſchen wuͤrde nicht gut von ſtatten
gehen, und die Erde wuͤrde ſehr leer bleiben, welches
doch wieder die Abſichten der Vorſehung ſtreitet.
Wenn aber der Weiber viel mehr waͤren als der
Maͤnner, ſo daß gegen einen Mann zwey, drey oder
mehr Weiber kaͤmen, wuͤrde ſolches wieder andere
viele Ungemaͤchlichkeiten nach ſich ziehen. Viel-
leicht wuͤrde ſodann die Vermehrung geſchwinder
gehen, als es der Zuſtand der Erde zulaͤſſet, weil ei-
ne gewiſſe Zeit erfodert wird, dem Zuwachs Nah-
rung und Wohnung zu verſchaffen. Vielleicht
wuͤrde auch dem maͤnnlichen Geſchlechte wenig da-
mit gedienet ſeyn. Die Vertheidiger der Viel-

weiberei
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[132/0178] Von der Fortpflantzung und Verhaͤltniß ſes Ubels dienet gantz und gar nicht zur Verhuͤtung eines groͤſſern, ſondern es bekommen die groͤſten Ubel dadurch Leben, Nahrung und Wachsthum, wie ich hoffe bewieſen zu haben. Das Fuͤnfte Capitel. Von der Fortpflantzung und Verhaͤlt- niß des Maͤnnl. und Weibl. Geſchlechtes. §. 42. Die Erhaltung und Fortpflantzung des gantzen menſchlichen Geſchlechtes, beruhet auf der Erhaltung und proportionirten Fortpflantzung der beyden Geſchlechter, des maͤnnlichen und weibli- chen. Der Schade braucht nicht lange bewieſen zu werden, der nothwendig entſtehen muͤſte, wenn z. E. viel wenigere Weiber als Maͤnner waͤren, und daß daher die Polyandrie entſtuͤnde, ſo daß mehrere Maͤnner nur eine Frau haben koͤnten. Die Ver- mehrung der Menſchen wuͤrde nicht gut von ſtatten gehen, und die Erde wuͤrde ſehr leer bleiben, welches doch wieder die Abſichten der Vorſehung ſtreitet. Wenn aber der Weiber viel mehr waͤren als der Maͤnner, ſo daß gegen einen Mann zwey, drey oder mehr Weiber kaͤmen, wuͤrde ſolches wieder andere viele Ungemaͤchlichkeiten nach ſich ziehen. Viel- leicht wuͤrde ſodann die Vermehrung geſchwinder gehen, als es der Zuſtand der Erde zulaͤſſet, weil ei- ne gewiſſe Zeit erfodert wird, dem Zuwachs Nah- rung und Wohnung zu verſchaffen. Vielleicht wuͤrde auch dem maͤnnlichen Geſchlechte wenig da- mit gedienet ſeyn. Die Vertheidiger der Viel- weiberei

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/178>, abgerufen am 27.11.2024.