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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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und derselben Unterscheid und Ursachen.
ungewisses. Hätte man sie in London oder in un-
sern Landen in vielen Jahren angemercket, würde
sich vielleicht was gewisseres sagen lassen. So
viel ist unterdeß richtig, daß, wo viele Zwillinge
kommen, die Fruchtbarkeit vergrössert werde. Von
Egypten haben Aristoteles, Plinius und Seneca
versichert, daß allda viele Zwillinge ja Dreylinge
kommen, und ein grosses zur Fruchtbarkeit beytra-
gen. Das muß aber durch accurate Verzeichnisse
bestätiget werden, sonst ist es unsicher.

3.) Ich will nicht läugnen, daß nicht die gute
Beschaffenheit eines Landes, die guten und kräftigen
Nahrungs-Mittel und andere dergleichen Dinge,
hierinn einen Einfluß haben solten. Sodann aber
würde mich eher für die südlichen als für die kalten
Länder erklären. Doch ich überlasse dieses denen
Aertzten. Man kan sich hierinn leicht betriegen,
und etwas zur Ursach machen, so es doch nicht ist.
Bey dem allen aber wird doch die Zeit des Heyra-
thens und der Säugung allezeit das vornehmste
Stück seyn, worauf man sehen muß, wenn man
die Ursach der Fruchtbarkeit untersuchen will. Bey
einigen andern Dingen, die man angeführet findet,
will ich mich nicht weiter aufhalten. Ich habe
nur die Haupt-Ursach anzeigen wollen, die andere
übergangen haben.

§. 41.

Da mir die Fruchtbarkeit Gelegenheit gegeben
der Hur-Kinder zu erwehnen, (§. 33.) so muß noch
von selbigen hiebey etwas erinnern. Man könte es
für eine Unbedachtsamkeit halten, daß man selbige
in denen Listen angezeichnet, weil es einem Lande

und

und derſelben Unterſcheid und Urſachen.
ungewiſſes. Haͤtte man ſie in London oder in un-
ſern Landen in vielen Jahren angemercket, wuͤrde
ſich vielleicht was gewiſſeres ſagen laſſen. So
viel iſt unterdeß richtig, daß, wo viele Zwillinge
kommen, die Fruchtbarkeit vergroͤſſert werde. Von
Egypten haben Ariſtoteles, Plinius und Seneca
verſichert, daß allda viele Zwillinge ja Dreylinge
kommen, und ein groſſes zur Fruchtbarkeit beytra-
gen. Das muß aber durch accurate Verzeichniſſe
beſtaͤtiget werden, ſonſt iſt es unſicher.

3.) Ich will nicht laͤugnen, daß nicht die gute
Beſchaffenheit eines Landes, die guten und kraͤftigen
Nahrungs-Mittel und andere dergleichen Dinge,
hierinn einen Einfluß haben ſolten. Sodann aber
wuͤrde mich eher fuͤr die ſuͤdlichen als fuͤr die kalten
Laͤnder erklaͤren. Doch ich uͤberlaſſe dieſes denen
Aertzten. Man kan ſich hierinn leicht betriegen,
und etwas zur Urſach machen, ſo es doch nicht iſt.
Bey dem allen aber wird doch die Zeit des Heyra-
thens und der Saͤugung allezeit das vornehmſte
Stuͤck ſeyn, worauf man ſehen muß, wenn man
die Urſach der Fruchtbarkeit unterſuchen will. Bey
einigen andern Dingen, die man angefuͤhret findet,
will ich mich nicht weiter aufhalten. Ich habe
nur die Haupt-Urſach anzeigen wollen, die andere
uͤbergangen haben.

§. 41.

Da mir die Fruchtbarkeit Gelegenheit gegeben
der Hur-Kinder zu erwehnen, (§. 33.) ſo muß noch
von ſelbigen hiebey etwas erinnern. Man koͤnte es
fuͤr eine Unbedachtſamkeit halten, daß man ſelbige
in denen Liſten angezeichnet, weil es einem Lande

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[125/0171] und derſelben Unterſcheid und Urſachen. ungewiſſes. Haͤtte man ſie in London oder in un- ſern Landen in vielen Jahren angemercket, wuͤrde ſich vielleicht was gewiſſeres ſagen laſſen. So viel iſt unterdeß richtig, daß, wo viele Zwillinge kommen, die Fruchtbarkeit vergroͤſſert werde. Von Egypten haben Ariſtoteles, Plinius und Seneca verſichert, daß allda viele Zwillinge ja Dreylinge kommen, und ein groſſes zur Fruchtbarkeit beytra- gen. Das muß aber durch accurate Verzeichniſſe beſtaͤtiget werden, ſonſt iſt es unſicher. 3.) Ich will nicht laͤugnen, daß nicht die gute Beſchaffenheit eines Landes, die guten und kraͤftigen Nahrungs-Mittel und andere dergleichen Dinge, hierinn einen Einfluß haben ſolten. Sodann aber wuͤrde mich eher fuͤr die ſuͤdlichen als fuͤr die kalten Laͤnder erklaͤren. Doch ich uͤberlaſſe dieſes denen Aertzten. Man kan ſich hierinn leicht betriegen, und etwas zur Urſach machen, ſo es doch nicht iſt. Bey dem allen aber wird doch die Zeit des Heyra- thens und der Saͤugung allezeit das vornehmſte Stuͤck ſeyn, worauf man ſehen muß, wenn man die Urſach der Fruchtbarkeit unterſuchen will. Bey einigen andern Dingen, die man angefuͤhret findet, will ich mich nicht weiter aufhalten. Ich habe nur die Haupt-Urſach anzeigen wollen, die andere uͤbergangen haben. §. 41. Da mir die Fruchtbarkeit Gelegenheit gegeben der Hur-Kinder zu erwehnen, (§. 33.) ſo muß noch von ſelbigen hiebey etwas erinnern. Man koͤnte es fuͤr eine Unbedachtſamkeit halten, daß man ſelbige in denen Liſten angezeichnet, weil es einem Lande und

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/171>, abgerufen am 23.11.2024.