Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

und derselben Unterscheid und Ursachen.
ungewöhnlichen Fruchtbarkeit. Doch vielleicht hat
sie etliche mahl Zwillinge gehabt. Hier in Berlin
haben wir an der Gemahlin des General Löbens
ein merckwürdig Exempel gehabt, als welche über
der Geburt ihres 24. Kindes den Geist aufgeben
muste. Es giebt zwar überall dergleichen frucht-
bare Mütter, doch sind sie selten und daher merck-
würdig. Das andere Exempel, so Derham anfüh-
ret, und dessen auch Cambden, Hakewill und ande-
re Englische Scribenten in ihren Schriften Erweh-
nung gethan, ist die Frau Marie Honywood, welche
in allen 16. Kinder, nemlich 7. Töchter und 9.
Söhne gehabt, von diesen sind nur 11. Kinder wie-
der verheyrathet, sie hat aber das Glück gehabt, daß
sie in ihrem 93ten Jahre, da sie gestorben, von die-
sen 11. verheyratheten Kindern 114. Enckel, 228.
Kinder in dem dritten, und 9. im vierten Geschlecht
gesehen. Er ziehet daher auf sie folgendes Distichon,
so man zu Basel auf die Dalburgische Familie ge-
macht.

Mater1 ait Natae2, dic, Natae3, filia Natam4
5 6
vt moneat, Natae5 plangere filiolam6. d. i.
Die Mutter1 befiehlet der Tochter2, der Enckelin3 zu
sagen, daß sie ihre Tochter4 erinnern solle, wie ihrer
Tochter5 Kind6 schreie.

Diese Frau von Dalburg hat doch vor der
Honywood einen Vorzug gehabt, weil sie noch in
einem Grad weiter Kinder erlebet. Doch diese

Exem-
H 2

und derſelben Unterſcheid und Urſachen.
ungewoͤhnlichen Fruchtbarkeit. Doch vielleicht hat
ſie etliche mahl Zwillinge gehabt. Hier in Berlin
haben wir an der Gemahlin des General Loͤbens
ein merckwuͤrdig Exempel gehabt, als welche uͤber
der Geburt ihres 24. Kindes den Geiſt aufgeben
muſte. Es giebt zwar uͤberall dergleichen frucht-
bare Muͤtter, doch ſind ſie ſelten und daher merck-
wuͤrdig. Das andere Exempel, ſo Derham anfuͤh-
ret, und deſſen auch Cambden, Hakewill und ande-
re Engliſche Scribenten in ihren Schriften Erweh-
nung gethan, iſt die Frau Marie Honywood, welche
in allen 16. Kinder, nemlich 7. Toͤchter und 9.
Soͤhne gehabt, von dieſen ſind nur 11. Kinder wie-
der verheyrathet, ſie hat aber das Gluͤck gehabt, daß
ſie in ihrem 93ten Jahre, da ſie geſtorben, von die-
ſen 11. verheyratheten Kindern 114. Enckel, 228.
Kinder in dem dritten, und 9. im vierten Geſchlecht
geſehen. Er ziehet daher auf ſie folgendes Diſtichon,
ſo man zu Baſel auf die Dalburgiſche Familie ge-
macht.

Mater1 ait Natæ2, dic, Natæ3, filia Natam4
5 6
vt moneat, Natæ5 plangere filiolam6. d. i.
Die Mutter1 befiehlet der Tochter2, der Enckelin3 zu
ſagen, daß ſie ihre Tochter4 erinnern ſolle, wie ihrer
Tochter5 Kind6 ſchreie.

Dieſe Frau von Dalburg hat doch vor der
Honywood einen Vorzug gehabt, weil ſie noch in
einem Grad weiter Kinder erlebet. Doch dieſe

Exem-
H 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0161" n="115"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und der&#x017F;elben Unter&#x017F;cheid und Ur&#x017F;achen.</hi></fw><lb/>
ungewo&#x0364;hnlichen Fruchtbarkeit. Doch vielleicht hat<lb/>
&#x017F;ie etliche mahl Zwillinge gehabt. Hier in Berlin<lb/>
haben wir an der Gemahlin des General Lo&#x0364;bens<lb/>
ein merckwu&#x0364;rdig Exempel gehabt, als welche u&#x0364;ber<lb/>
der Geburt ihres 24. Kindes den Gei&#x017F;t aufgeben<lb/>
mu&#x017F;te. Es giebt zwar u&#x0364;berall dergleichen frucht-<lb/>
bare Mu&#x0364;tter, doch &#x017F;ind &#x017F;ie &#x017F;elten und daher merck-<lb/>
wu&#x0364;rdig. Das andere Exempel, &#x017F;o Derham anfu&#x0364;h-<lb/>
ret, und de&#x017F;&#x017F;en auch Cambden, Hakewill und ande-<lb/>
re Engli&#x017F;che Scribenten in ihren Schriften Erweh-<lb/>
nung gethan, i&#x017F;t die Frau Marie Honywood, welche<lb/>
in allen 16. Kinder, nemlich 7. To&#x0364;chter und 9.<lb/>
So&#x0364;hne gehabt, von die&#x017F;en &#x017F;ind nur 11. Kinder wie-<lb/>
der verheyrathet, &#x017F;ie hat aber das Glu&#x0364;ck gehabt, daß<lb/>
&#x017F;ie in ihrem 93ten Jahre, da &#x017F;ie ge&#x017F;torben, von die-<lb/>
&#x017F;en 11. verheyratheten Kindern 114. Enckel, 228.<lb/>
Kinder in dem dritten, und 9. im vierten Ge&#x017F;chlecht<lb/>
ge&#x017F;ehen. Er ziehet daher auf &#x017F;ie folgendes Di&#x017F;tichon,<lb/>
&#x017F;o man zu Ba&#x017F;el auf die Dalburgi&#x017F;che Familie ge-<lb/>
macht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Mater<hi rendition="#sup">1</hi> ait Natæ<hi rendition="#sup">2</hi>, dic, Natæ<hi rendition="#sup">3</hi>, filia Natam<hi rendition="#sup">4</hi></hi><lb/>
5 6<lb/><hi rendition="#aq">vt moneat, Natæ<hi rendition="#sup">5</hi> plangere filiolam<hi rendition="#sup">6</hi>.</hi> d. i.<lb/>
Die Mutter<hi rendition="#sup">1</hi> befiehlet der Tochter<hi rendition="#sup">2</hi>, der Enckelin<hi rendition="#sup">3</hi> zu<lb/>
&#x017F;agen, daß &#x017F;ie ihre Tochter<hi rendition="#sup">4</hi> erinnern &#x017F;olle, wie ihrer<lb/>
Tochter<hi rendition="#sup">5</hi> Kind<hi rendition="#sup">6</hi> &#x017F;chreie.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Frau von Dalburg hat doch vor der<lb/>
Honywood einen Vorzug gehabt, weil &#x017F;ie noch in<lb/>
einem Grad weiter Kinder erlebet. Doch die&#x017F;e<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Exem-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0161] und derſelben Unterſcheid und Urſachen. ungewoͤhnlichen Fruchtbarkeit. Doch vielleicht hat ſie etliche mahl Zwillinge gehabt. Hier in Berlin haben wir an der Gemahlin des General Loͤbens ein merckwuͤrdig Exempel gehabt, als welche uͤber der Geburt ihres 24. Kindes den Geiſt aufgeben muſte. Es giebt zwar uͤberall dergleichen frucht- bare Muͤtter, doch ſind ſie ſelten und daher merck- wuͤrdig. Das andere Exempel, ſo Derham anfuͤh- ret, und deſſen auch Cambden, Hakewill und ande- re Engliſche Scribenten in ihren Schriften Erweh- nung gethan, iſt die Frau Marie Honywood, welche in allen 16. Kinder, nemlich 7. Toͤchter und 9. Soͤhne gehabt, von dieſen ſind nur 11. Kinder wie- der verheyrathet, ſie hat aber das Gluͤck gehabt, daß ſie in ihrem 93ten Jahre, da ſie geſtorben, von die- ſen 11. verheyratheten Kindern 114. Enckel, 228. Kinder in dem dritten, und 9. im vierten Geſchlecht geſehen. Er ziehet daher auf ſie folgendes Diſtichon, ſo man zu Baſel auf die Dalburgiſche Familie ge- macht. Mater1 ait Natæ2, dic, Natæ3, filia Natam4 5 6 vt moneat, Natæ5 plangere filiolam6. d. i. Die Mutter1 befiehlet der Tochter2, der Enckelin3 zu ſagen, daß ſie ihre Tochter4 erinnern ſolle, wie ihrer Tochter5 Kind6 ſchreie. Dieſe Frau von Dalburg hat doch vor der Honywood einen Vorzug gehabt, weil ſie noch in einem Grad weiter Kinder erlebet. Doch dieſe Exem- H 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/161
Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/161>, abgerufen am 24.11.2024.