Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.Ob Krieg und Pest nothwendig, und wie und Städte, gnugsame Zeugnisse geben. Noch an-jetzo ist es in vielen Provinzen voll Menschen, ob es schon an grossen Wüsteneien so wohl nach Nor- den als Süden nicht fehlet. Die mehresten Asia- tischen Inseln sind auch sehr angefüllet. Ricciolus rechnet für gantz Asien 500. Millionen, wiewohl Herr Struyck meinet, daß er für Asien und Ame- rica zu viel gemuthmasset. Allein es scheinet für Asien nicht zu viel zu seyn, wenn man die grosse Menge Einwohner in dem einzigen China in Erwegung ziehet. China wird von allen als das volckreichste Land der gantzen Welt beschrieben. Es findet sich aber ein grosser Wiederspruch unter denen Geschicht- Schreibern, wenn sie die Menge genau bestimmen wollen. Der Pater Bartoli [l] setzt die Anzahl Seelen in gantz China auf 300. Millionen. Herr Martiniere aber sagt, daß man sich auf dem Bar- toli nicht verlassen könne. Es hat sich Gemelli Ca- reri alle Mühe gegeben, durch Hülfe der Jesuiten etwas gewisses zu erfahren. Die Jesuiten haben es am besten wissen können, weil sie mit denen Man- darinen Umgang haben, diese aber können es wis- sen, weil sie das Volck müssen zehlen und die Kay- serlichen Auflagen eintreiben lassen. Einige Man- darinen haben 195. Millionen, andere 200. ange- geben. Dieser Unterscheid ist bey einer so grossen Menge gering. Nach dem P. Couplet hat China Haupt-Städte " " 155 mittelmäßige Städte " " 1312 Familien " " 10128487 Manns-Personen " 58917183 Nach [l] Bruzen de la Martiniere Diction. geogr. art. Chine. Tom.
2. p. 583. Ob Krieg und Peſt nothwendig, und wie und Staͤdte, gnugſame Zeugniſſe geben. Noch an-jetzo iſt es in vielen Provinzen voll Menſchen, ob es ſchon an groſſen Wuͤſteneien ſo wohl nach Nor- den als Suͤden nicht fehlet. Die mehreſten Aſia- tiſchen Inſeln ſind auch ſehr angefuͤllet. Ricciolus rechnet fuͤr gantz Aſien 500. Millionen, wiewohl Herr Struyck meinet, daß er fuͤr Aſien und Ame- rica zu viel gemuthmaſſet. Allein es ſcheinet fuͤr Aſien nicht zu viel zu ſeyn, wenn man die groſſe Menge Einwohner in dem einzigen China in Erwegung ziehet. China wird von allen als das volckreichſte Land der gantzen Welt beſchrieben. Es findet ſich aber ein groſſer Wiederſpruch unter denen Geſchicht- Schreibern, wenn ſie die Menge genau beſtimmen wollen. Der Pater Bartoli [l] ſetzt die Anzahl Seelen in gantz China auf 300. Millionen. Herr Martiniere aber ſagt, daß man ſich auf dem Bar- toli nicht verlaſſen koͤnne. Es hat ſich Gemelli Ca- reri alle Muͤhe gegeben, durch Huͤlfe der Jeſuiten etwas gewiſſes zu erfahren. Die Jeſuiten haben es am beſten wiſſen koͤnnen, weil ſie mit denen Man- darinen Umgang haben, dieſe aber koͤnnen es wiſ- ſen, weil ſie das Volck muͤſſen zehlen und die Kay- ſerlichen Auflagen eintreiben laſſen. Einige Man- darinen haben 195. Millionen, andere 200. ange- geben. Dieſer Unterſcheid iſt bey einer ſo groſſen Menge gering. Nach dem P. Couplet hat China Haupt-Staͤdte 〃 〃 155 mittelmaͤßige Staͤdte 〃 〃 1312 Familien 〃 〃 10128487 Manns-Perſonen 〃 58917183 Nach [l] Bruzen de la Martiniere Diction. geogr. art. Chine. Tom.
2. p. 583. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0138" n="92"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ob Krieg und Peſt nothwendig, und wie</hi></fw><lb/> und Staͤdte, gnugſame Zeugniſſe geben. Noch an-<lb/> jetzo iſt es in vielen Provinzen voll Menſchen, ob<lb/> es ſchon an groſſen Wuͤſteneien ſo wohl nach Nor-<lb/> den als Suͤden nicht fehlet. Die mehreſten Aſia-<lb/> tiſchen Inſeln ſind auch ſehr angefuͤllet. Ricciolus<lb/> rechnet fuͤr gantz Aſien 500. Millionen, wiewohl<lb/> Herr Struyck meinet, daß er fuͤr Aſien und Ame-<lb/> rica zu viel gemuthmaſſet. Allein es ſcheinet fuͤr Aſien<lb/> nicht zu viel zu ſeyn, wenn man die groſſe Menge<lb/> Einwohner in dem einzigen China in Erwegung ziehet.<lb/> China wird von allen als das volckreichſte Land der<lb/> gantzen Welt beſchrieben. Es findet ſich aber<lb/> ein groſſer Wiederſpruch unter denen Geſchicht-<lb/> Schreibern, wenn ſie die Menge genau beſtimmen<lb/> wollen. Der Pater Bartoli <note place="foot" n="[l]"><hi rendition="#aq">Bruzen de la Martiniere Diction. geogr. art. Chine. Tom.<lb/> 2. p.</hi> 583.</note> ſetzt die Anzahl<lb/> Seelen in gantz China auf 300. Millionen. Herr<lb/> Martiniere aber ſagt, daß man ſich auf dem Bar-<lb/> toli nicht verlaſſen koͤnne. Es hat ſich Gemelli Ca-<lb/> reri alle Muͤhe gegeben, durch Huͤlfe der Jeſuiten<lb/> etwas gewiſſes zu erfahren. Die Jeſuiten haben<lb/> es am beſten wiſſen koͤnnen, weil ſie mit denen Man-<lb/> darinen Umgang haben, dieſe aber koͤnnen es wiſ-<lb/> ſen, weil ſie das Volck muͤſſen zehlen und die Kay-<lb/> ſerlichen Auflagen eintreiben laſſen. Einige Man-<lb/> darinen haben 195. Millionen, andere 200. ange-<lb/> geben. Dieſer Unterſcheid iſt bey einer ſo groſſen<lb/> Menge gering. Nach dem P. Couplet hat China</p><lb/> <list> <item>Haupt-Staͤdte 〃 〃 155</item><lb/> <item>mittelmaͤßige Staͤdte 〃 〃 1312</item><lb/> <item>Familien 〃 〃 10128487</item><lb/> <item>Manns-Perſonen 〃 58917183</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Nach</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0138]
Ob Krieg und Peſt nothwendig, und wie
und Staͤdte, gnugſame Zeugniſſe geben. Noch an-
jetzo iſt es in vielen Provinzen voll Menſchen, ob
es ſchon an groſſen Wuͤſteneien ſo wohl nach Nor-
den als Suͤden nicht fehlet. Die mehreſten Aſia-
tiſchen Inſeln ſind auch ſehr angefuͤllet. Ricciolus
rechnet fuͤr gantz Aſien 500. Millionen, wiewohl
Herr Struyck meinet, daß er fuͤr Aſien und Ame-
rica zu viel gemuthmaſſet. Allein es ſcheinet fuͤr Aſien
nicht zu viel zu ſeyn, wenn man die groſſe Menge
Einwohner in dem einzigen China in Erwegung ziehet.
China wird von allen als das volckreichſte Land der
gantzen Welt beſchrieben. Es findet ſich aber
ein groſſer Wiederſpruch unter denen Geſchicht-
Schreibern, wenn ſie die Menge genau beſtimmen
wollen. Der Pater Bartoli [l] ſetzt die Anzahl
Seelen in gantz China auf 300. Millionen. Herr
Martiniere aber ſagt, daß man ſich auf dem Bar-
toli nicht verlaſſen koͤnne. Es hat ſich Gemelli Ca-
reri alle Muͤhe gegeben, durch Huͤlfe der Jeſuiten
etwas gewiſſes zu erfahren. Die Jeſuiten haben
es am beſten wiſſen koͤnnen, weil ſie mit denen Man-
darinen Umgang haben, dieſe aber koͤnnen es wiſ-
ſen, weil ſie das Volck muͤſſen zehlen und die Kay-
ſerlichen Auflagen eintreiben laſſen. Einige Man-
darinen haben 195. Millionen, andere 200. ange-
geben. Dieſer Unterſcheid iſt bey einer ſo groſſen
Menge gering. Nach dem P. Couplet hat China
Haupt-Staͤdte 〃 〃 155
mittelmaͤßige Staͤdte 〃 〃 1312
Familien 〃 〃 10128487
Manns-Perſonen 〃 58917183
Nach
[l] Bruzen de la Martiniere Diction. geogr. art. Chine. Tom.
2. p. 583.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |