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Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741.

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viel Menschen auf dem Erdboden leben etc.
er auch mit Recht gezweifelt. Denn nach der
Rechnung müsten in einer teutschen Quadrat-Meile
über 6 tausend Menschen leben, welches schwerlich
angehen wird, es müsten denn die besten Felder ge-
nommen werden, dergleichen die Babylonischen ehe-
dem gewesen. Es ist auch solches wieder die Vau-
banische Rechnung, die auf sehr vernünftigen Gründen
beruhet, und wobey alles nöthige in Anschlag ge-
bracht, daher ich kein Bedencken getragen sie zum
Maaß so lange zu brauchen, bis man noch was ac-
curateres bekommt. Von Holland läßt sich über-
dem kein Schluß machen, weil in diesem Lande fast
gar kein Getrayde wächst, daher die Million Men-
schen nicht von dem bewohnten Lande sondern von
fremden ernähret wird. Unterdeß habe Loewen-
hoecks Rechnung darum mit anführen wollen, daß
man urtheilen könne, wie ich in meiner Rechnung
nichts unmögliches oder gar zu vieles angenommen.
Wolte man ja verlangen, daß ich so wie Loewen-
hoeck von dem Drittheil noch 1/3 für unbewohnte
Länder abziehen solte, so blieben mir doch 3 tausend
Millionen übrig, die der Erdboden zugleich beher-
bergen kan.

§. 24.

Nun muß auch erwiesen werden, wie viele
Menschen würcklich zugleich auf der Erde le-
ben.
Dieser Beweiß ist weit schwerer als der vo-
rige, ja es ist noch zur Zeit unmöglich, hierinn et-
was genaues zu bestimmen. Jedoch bin ich im
Stande so viel mit Gewißheit darzuthun, daß nicht
oder daß nur kaum der dritte Theil derjeni-
gen Menschen lebe, die zugleich leben könten.

Hierzu

viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc.
er auch mit Recht gezweifelt. Denn nach der
Rechnung muͤſten in einer teutſchen Quadrat-Meile
uͤber 6 tauſend Menſchen leben, welches ſchwerlich
angehen wird, es muͤſten denn die beſten Felder ge-
nommen werden, dergleichen die Babyloniſchen ehe-
dem geweſen. Es iſt auch ſolches wieder die Vau-
baniſche Rechnung, die auf ſehr vernuͤnftigen Gruͤnden
beruhet, und wobey alles noͤthige in Anſchlag ge-
bracht, daher ich kein Bedencken getragen ſie zum
Maaß ſo lange zu brauchen, bis man noch was ac-
curateres bekommt. Von Holland laͤßt ſich uͤber-
dem kein Schluß machen, weil in dieſem Lande faſt
gar kein Getrayde waͤchſt, daher die Million Men-
ſchen nicht von dem bewohnten Lande ſondern von
fremden ernaͤhret wird. Unterdeß habe Loewen-
hoecks Rechnung darum mit anfuͤhren wollen, daß
man urtheilen koͤnne, wie ich in meiner Rechnung
nichts unmoͤgliches oder gar zu vieles angenommen.
Wolte man ja verlangen, daß ich ſo wie Loewen-
hoeck von dem Drittheil noch ⅓ fuͤr unbewohnte
Laͤnder abziehen ſolte, ſo blieben mir doch 3 tauſend
Millionen uͤbrig, die der Erdboden zugleich beher-
bergen kan.

§. 24.

Nun muß auch erwieſen werden, wie viele
Menſchen wuͤrcklich zugleich auf der Erde le-
ben.
Dieſer Beweiß iſt weit ſchwerer als der vo-
rige, ja es iſt noch zur Zeit unmoͤglich, hierinn et-
was genaues zu beſtimmen. Jedoch bin ich im
Stande ſo viel mit Gewißheit darzuthun, daß nicht
oder daß nur kaum der dritte Theil derjeni-
gen Menſchen lebe, die zugleich leben koͤnten.

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[77/0123] viel Menſchen auf dem Erdboden leben ꝛc. er auch mit Recht gezweifelt. Denn nach der Rechnung muͤſten in einer teutſchen Quadrat-Meile uͤber 6 tauſend Menſchen leben, welches ſchwerlich angehen wird, es muͤſten denn die beſten Felder ge- nommen werden, dergleichen die Babyloniſchen ehe- dem geweſen. Es iſt auch ſolches wieder die Vau- baniſche Rechnung, die auf ſehr vernuͤnftigen Gruͤnden beruhet, und wobey alles noͤthige in Anſchlag ge- bracht, daher ich kein Bedencken getragen ſie zum Maaß ſo lange zu brauchen, bis man noch was ac- curateres bekommt. Von Holland laͤßt ſich uͤber- dem kein Schluß machen, weil in dieſem Lande faſt gar kein Getrayde waͤchſt, daher die Million Men- ſchen nicht von dem bewohnten Lande ſondern von fremden ernaͤhret wird. Unterdeß habe Loewen- hoecks Rechnung darum mit anfuͤhren wollen, daß man urtheilen koͤnne, wie ich in meiner Rechnung nichts unmoͤgliches oder gar zu vieles angenommen. Wolte man ja verlangen, daß ich ſo wie Loewen- hoeck von dem Drittheil noch ⅓ fuͤr unbewohnte Laͤnder abziehen ſolte, ſo blieben mir doch 3 tauſend Millionen uͤbrig, die der Erdboden zugleich beher- bergen kan. §. 24. Nun muß auch erwieſen werden, wie viele Menſchen wuͤrcklich zugleich auf der Erde le- ben. Dieſer Beweiß iſt weit ſchwerer als der vo- rige, ja es iſt noch zur Zeit unmoͤglich, hierinn et- was genaues zu beſtimmen. Jedoch bin ich im Stande ſo viel mit Gewißheit darzuthun, daß nicht oder daß nur kaum der dritte Theil derjeni- gen Menſchen lebe, die zugleich leben koͤnten. Hierzu

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Zitationshilfe: Süssmilch, Johann Peter: Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts aus der Geburt, Tod und Fortpflanzung desselben. Berlin, 1741, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suessmilch_ordnung_1741/123>, abgerufen am 27.11.2024.