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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"O!" seufzte sie von neuem mit ausgebreiteten Armen die leer waren wie ein offener Käfig:

"O Fred ... Fred!" Die finstere Nacht hüllte sie ein, wie in ewige Finsternis. -

Drei Monate waren vergangen! -

Die Wagen durcheilten die Straßen um die Gäste aufzunehmen. Die alten Arbeiter der Fabrik hatten die Nacht hindurch gearbeitet um Zweige abzuschneiden und damit das Gittertor des Hauses und das Tor der Kirche zu bekränzen, ihre Frauen entblätterden die weißen Rosen, welche sie abgepflückt hatten um die Wege zu bestreuen. Die Junisonne brannte herab.

Als Stella Ellissen dem Wagen entstieg und zwischen das Spalier neugieriger Köpfe trat, war sie verwirrt. Ihre kunstvolle Frisur, ihrer eigenartigen, persönlichen jede Banalität ausschließende Kleidung, ihre einfache und stolze Haltung, ihr offenes Gesicht von idealer und vollkommener Anmut, ließen sie hervorragend geeignet erscheinen, um unwiderstehlich zu verführen und zu herrschen. -

„O!“ seufzte sie von neuem mit ausgebreiteten Armen die leer waren wie ein offener Käfig:

„O Fred … Fred!“ Die finstere Nacht hüllte sie ein, wie in ewige Finsternis. –

Drei Monate waren vergangen! –

Die Wagen durcheilten die Straßen um die Gäste aufzunehmen. Die alten Arbeiter der Fabrik hatten die Nacht hindurch gearbeitet um Zweige abzuschneiden und damit das Gittertor des Hauses und das Tor der Kirche zu bekränzen, ihre Frauen entblätterden die weißen Rosen, welche sie abgepflückt hatten um die Wege zu bestreuen. Die Junisonne brannte herab.

Als Stella Ellissen dem Wagen entstieg und zwischen das Spalier neugieriger Köpfe trat, war sie verwirrt. Ihre kunstvolle Frisur, ihrer eigenartigen, persönlichen jede Banalität ausschließende Kleidung, ihre einfache und stolze Haltung, ihr offenes Gesicht von idealer und vollkommener Anmut, ließen sie hervorragend geeignet erscheinen, um unwiderstehlich zu verführen und zu herrschen. –

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[204/0205] „O!“ seufzte sie von neuem mit ausgebreiteten Armen die leer waren wie ein offener Käfig: „O Fred … Fred!“ Die finstere Nacht hüllte sie ein, wie in ewige Finsternis. – Drei Monate waren vergangen! – Die Wagen durcheilten die Straßen um die Gäste aufzunehmen. Die alten Arbeiter der Fabrik hatten die Nacht hindurch gearbeitet um Zweige abzuschneiden und damit das Gittertor des Hauses und das Tor der Kirche zu bekränzen, ihre Frauen entblätterden die weißen Rosen, welche sie abgepflückt hatten um die Wege zu bestreuen. Die Junisonne brannte herab. Als Stella Ellissen dem Wagen entstieg und zwischen das Spalier neugieriger Köpfe trat, war sie verwirrt. Ihre kunstvolle Frisur, ihrer eigenartigen, persönlichen jede Banalität ausschließende Kleidung, ihre einfache und stolze Haltung, ihr offenes Gesicht von idealer und vollkommener Anmut, ließen sie hervorragend geeignet erscheinen, um unwiderstehlich zu verführen und zu herrschen. –

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/205>, abgerufen am 25.11.2024.