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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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mich an Ihre Ehre. Sie müssen Stella lieben, wie Sie mich geliebt haben ... Sie müssen Sie lieben ... das ist eine Ehrenpflicht. Das ist die Aufgabe unserer Seelen. Sehen Sie mich an, erheben Sie sich, über alle Kleinigkeiten! ... Seien wir groß, der Unendlichkeit der Liebe gegenüber!!! Das muß sein! ..."

"Mira ... also niemals werde ich die Worte hören: "Ich bin Dein" ... "auf immer"?"

"Nein" sagte sie mit erstickter Stimme.

"Hören Sie ... Stella will morgen Antwort! ... Also Morgen Abend ... erwarte ich Sie zum Verlobungsdiner."

"Und wenn ich nicht komme?"

"Dann ..." murmelte die junge Frau. Wortlos stürzte Fred hinaus, Mira ganz verstört zurück lassend.

Ganz plötzlich dachte sie, daß er entfloh, daß er ihr entwischte, daß er nicht wiederkommen würde, daß alles zu Ende wäre. Aber er hatte gesagt:

"Lassen Sie mich nachdenken!"

Sie stürzte ihm nach, rief ihn, leise erschrocken ... ihm zu sagen ... ich liebe dich, ... ich bin dein! Aber im Dunkel des Parkes sah sie keinen Schatten; im Schweigen der Nacht hörte sie nicht den leisesten Hauch!

mich an Ihre Ehre. Sie müssen Stella lieben, wie Sie mich geliebt haben … Sie müssen Sie lieben … das ist eine Ehrenpflicht. Das ist die Aufgabe unserer Seelen. Sehen Sie mich an, erheben Sie sich, über alle Kleinigkeiten! … Seien wir groß, der Unendlichkeit der Liebe gegenüber!!! Das muß sein! …“

„Mira … also niemals werde ich die Worte hören: „Ich bin Dein“ … „auf immer“?“

„Nein“ sagte sie mit erstickter Stimme.

„Hören Sie … Stella will morgen Antwort! … Also Morgen Abend … erwarte ich Sie zum Verlobungsdiner.“

„Und wenn ich nicht komme?“

„Dann …“ murmelte die junge Frau. Wortlos stürzte Fred hinaus, Mira ganz verstört zurück lassend.

Ganz plötzlich dachte sie, daß er entfloh, daß er ihr entwischte, daß er nicht wiederkommen würde, daß alles zu Ende wäre. Aber er hatte gesagt:

„Lassen Sie mich nachdenken!“

Sie stürzte ihm nach, rief ihn, leise erschrocken … ihm zu sagen … ich liebe dich, … ich bin dein! Aber im Dunkel des Parkes sah sie keinen Schatten; im Schweigen der Nacht hörte sie nicht den leisesten Hauch!

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[203/0204] mich an Ihre Ehre. Sie müssen Stella lieben, wie Sie mich geliebt haben … Sie müssen Sie lieben … das ist eine Ehrenpflicht. Das ist die Aufgabe unserer Seelen. Sehen Sie mich an, erheben Sie sich, über alle Kleinigkeiten! … Seien wir groß, der Unendlichkeit der Liebe gegenüber!!! Das muß sein! …“ „Mira … also niemals werde ich die Worte hören: „Ich bin Dein“ … „auf immer“?“ „Nein“ sagte sie mit erstickter Stimme. „Hören Sie … Stella will morgen Antwort! … Also Morgen Abend … erwarte ich Sie zum Verlobungsdiner.“ „Und wenn ich nicht komme?“ „Dann …“ murmelte die junge Frau. Wortlos stürzte Fred hinaus, Mira ganz verstört zurück lassend. Ganz plötzlich dachte sie, daß er entfloh, daß er ihr entwischte, daß er nicht wiederkommen würde, daß alles zu Ende wäre. Aber er hatte gesagt: „Lassen Sie mich nachdenken!“ Sie stürzte ihm nach, rief ihn, leise erschrocken … ihm zu sagen … ich liebe dich, … ich bin dein! Aber im Dunkel des Parkes sah sie keinen Schatten; im Schweigen der Nacht hörte sie nicht den leisesten Hauch!

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/204>, abgerufen am 28.11.2024.