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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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so doch wenigstens mit dem Wunsch der Hingabe, auflehnte.

Tief in ihrem Inneren trug sie ihre Liebe eingegraben, die sich all ihren Handlungen aufdrängte. Weil sie liebte, fügte sie sich in die Leiden. Das Glück anderer begeisterte sie. Dem Aufruhr ihres Herzens zum Trotz, gehorchte sie ihrem Pflichtgefühl. Ihr Eigensinn in diesem Punkte beharrte unbeugsam auf den scheinbaren Eingebungen ihrer instinktiven Gefühle. Trotz ihrer Schwäche ging sie mit gesenktem Kopfe gegen das Ziel los, das sie als das beste erkannt hatte, und war sich wohl bewußt zu straucheln wenn sie sich vergaß.

Sie antwortete ihm:

"Ich kann und darf Ihnen nicht angehören, ich bin eine Frau von dreißig Jahren ... meine Pflichten gegen Stella ... verstehen Sie ... und meine Zärtlichkeit für Sie gebieten mir dies. Stella hat diese Verbindung erträumt!.. Ich betrachte Sie wie meinen Sohn ... so wie Stella meine Tochter ist! ... ... ... Stella ist schön, jung, ... Sie brauchen eine Gefährtin ... und Sie gefallen ihr ... Sie werden sie lieben. Ich muß für Sie tot sein ... aber ich will Ihnen die Hand drücken, Fred.. Ich wende

so doch wenigstens mit dem Wunsch der Hingabe, auflehnte.

Tief in ihrem Inneren trug sie ihre Liebe eingegraben, die sich all ihren Handlungen aufdrängte. Weil sie liebte, fügte sie sich in die Leiden. Das Glück anderer begeisterte sie. Dem Aufruhr ihres Herzens zum Trotz, gehorchte sie ihrem Pflichtgefühl. Ihr Eigensinn in diesem Punkte beharrte unbeugsam auf den scheinbaren Eingebungen ihrer instinktiven Gefühle. Trotz ihrer Schwäche ging sie mit gesenktem Kopfe gegen das Ziel los, das sie als das beste erkannt hatte, und war sich wohl bewußt zu straucheln wenn sie sich vergaß.

Sie antwortete ihm:

„Ich kann und darf Ihnen nicht angehören, ich bin eine Frau von dreißig Jahren … meine Pflichten gegen Stella … verstehen Sie … und meine Zärtlichkeit für Sie gebieten mir dies. Stella hat diese Verbindung erträumt!.. Ich betrachte Sie wie meinen Sohn … so wie Stella meine Tochter ist! … … … Stella ist schön, jung, … Sie brauchen eine Gefährtin … und Sie gefallen ihr … Sie werden sie lieben. Ich muß für Sie tot sein … aber ich will Ihnen die Hand drücken, Fred.. Ich wende

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[202/0203] so doch wenigstens mit dem Wunsch der Hingabe, auflehnte. Tief in ihrem Inneren trug sie ihre Liebe eingegraben, die sich all ihren Handlungen aufdrängte. Weil sie liebte, fügte sie sich in die Leiden. Das Glück anderer begeisterte sie. Dem Aufruhr ihres Herzens zum Trotz, gehorchte sie ihrem Pflichtgefühl. Ihr Eigensinn in diesem Punkte beharrte unbeugsam auf den scheinbaren Eingebungen ihrer instinktiven Gefühle. Trotz ihrer Schwäche ging sie mit gesenktem Kopfe gegen das Ziel los, das sie als das beste erkannt hatte, und war sich wohl bewußt zu straucheln wenn sie sich vergaß. Sie antwortete ihm: „Ich kann und darf Ihnen nicht angehören, ich bin eine Frau von dreißig Jahren … meine Pflichten gegen Stella … verstehen Sie … und meine Zärtlichkeit für Sie gebieten mir dies. Stella hat diese Verbindung erträumt!.. Ich betrachte Sie wie meinen Sohn … so wie Stella meine Tochter ist! … … … Stella ist schön, jung, … Sie brauchen eine Gefährtin … und Sie gefallen ihr … Sie werden sie lieben. Ich muß für Sie tot sein … aber ich will Ihnen die Hand drücken, Fred.. Ich wende

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/203>, abgerufen am 25.11.2024.