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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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"O! Du Unschuld! Wenn du wüßtest, was ich weiß?"

"Ach, du bist ja wie elektrisiert von deinem Fernand?"

"Ein verliebtes Haus, meine Liebe! O! seine Hände, die bleiben nie ruhig! - Aber Fred - wie ist denn der so plötzlich in dich verliebt geworden? - Man hat ihm doch gar nichts angesehen. Du hast mir ihn immer so kühl geschildert?"

"Ach, du weißt ja ... seine großen Talente! Solche Menschen sind immer mehr mit ihrer Kunst beschäftigt, als sie plaudern würden. Das ist nicht wie bei Politikern, - ... ... Und das gefällt mir eben. Ein Mann, der immer hinter mir her wäre, den würde ich bald spazieren schicken. Im Gegenteil ich würde entzückt sein, wenn er den anderen Frauen ein bischen den Hof machen würde."

"Ich nicht," protestierte Alice energisch. "Ich gestehe dir sogar, daß mich Fernand in dieser Hinsicht erschreckt. Er fühlt sich verpflichtet mit Allen liebenswürdig zu sein, und ich komme darüber in Wut."

"Was für eine Eifersucht! Lache doch darüber."

"Ich leugne es auch gar nicht - ich will ihn ganz allein für mich haben und nicht für die anderen.

„O! Du Unschuld! Wenn du wüßtest, was ich weiß?“

„Ach, du bist ja wie elektrisiert von deinem Fernand?“

„Ein verliebtes Haus, meine Liebe! O! seine Hände, die bleiben nie ruhig! – Aber Fred – wie ist denn der so plötzlich in dich verliebt geworden? – Man hat ihm doch gar nichts angesehen. Du hast mir ihn immer so kühl geschildert?“

„Ach, du weißt ja … seine großen Talente! Solche Menschen sind immer mehr mit ihrer Kunst beschäftigt, als sie plaudern würden. Das ist nicht wie bei Politikern, – … … Und das gefällt mir eben. Ein Mann, der immer hinter mir her wäre, den würde ich bald spazieren schicken. Im Gegenteil ich würde entzückt sein, wenn er den anderen Frauen ein bischen den Hof machen würde.“

„Ich nicht,“ protestierte Alice energisch. „Ich gestehe dir sogar, daß mich Fernand in dieser Hinsicht erschreckt. Er fühlt sich verpflichtet mit Allen liebenswürdig zu sein, und ich komme darüber in Wut.“

„Was für eine Eifersucht! Lache doch darüber.“

„Ich leugne es auch gar nicht – ich will ihn ganz allein für mich haben und nicht für die anderen.

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[171/0172] „O! Du Unschuld! Wenn du wüßtest, was ich weiß?“ „Ach, du bist ja wie elektrisiert von deinem Fernand?“ „Ein verliebtes Haus, meine Liebe! O! seine Hände, die bleiben nie ruhig! – Aber Fred – wie ist denn der so plötzlich in dich verliebt geworden? – Man hat ihm doch gar nichts angesehen. Du hast mir ihn immer so kühl geschildert?“ „Ach, du weißt ja … seine großen Talente! Solche Menschen sind immer mehr mit ihrer Kunst beschäftigt, als sie plaudern würden. Das ist nicht wie bei Politikern, – … … Und das gefällt mir eben. Ein Mann, der immer hinter mir her wäre, den würde ich bald spazieren schicken. Im Gegenteil ich würde entzückt sein, wenn er den anderen Frauen ein bischen den Hof machen würde.“ „Ich nicht,“ protestierte Alice energisch. „Ich gestehe dir sogar, daß mich Fernand in dieser Hinsicht erschreckt. Er fühlt sich verpflichtet mit Allen liebenswürdig zu sein, und ich komme darüber in Wut.“ „Was für eine Eifersucht! Lache doch darüber.“ „Ich leugne es auch gar nicht – ich will ihn ganz allein für mich haben und nicht für die anderen.

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/172>, abgerufen am 25.11.2024.