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Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905

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Batist sich abzeichnenden Körper stolz nach rückwärts gebogen. Sie schlang die entblößten Arme um den schlanken Nacken unter dem aufgelösten Haar und lachte herausfordernd im Glanze ihrer Anmut, die sie für unwiderstehlich hielt. Eine neue Verneinung erstarb auf Frau von Ellissen's blassen Lippen. Sie blickte auf das junge Mädchen, wie auf ein fremdes Weib und entdeckte, daß es mit allen verführerischen Reizen des Körpers ausgestattet war, geeignet, die sehnsüchtigen Wünsche eines Mannes zu erwecken, der, wie Fred, bis dahin die Freuden der Liebe nicht kennen gelernt.

Sie erinnerte sich der letzten Bestürmungen, die sie hatte erdulden müssen, des Geständnisses seiner heimlichen Leiden, und wie er erklärte, unmöglich länger nur bei der idealen Nahrung ihrer engelhaften Freundschaft leben zu können. Hatte sie ihm nicht gesagt, daß er eines Tages die Braut finden würde, deren triumphierende Jugend ihn über den unvermeidlichen Schmerz ihrer Weigerung trösten werde? Immerhin, indem sie so gesprochen, hatte sie keine Angst empfunden, da sie sich mit der tiefen Liebe geliebt wußte, die sie in Freds Jünglingsherz entfacht.

Batist sich abzeichnenden Körper stolz nach rückwärts gebogen. Sie schlang die entblößten Arme um den schlanken Nacken unter dem aufgelösten Haar und lachte herausfordernd im Glanze ihrer Anmut, die sie für unwiderstehlich hielt. Eine neue Verneinung erstarb auf Frau von Ellissen’s blassen Lippen. Sie blickte auf das junge Mädchen, wie auf ein fremdes Weib und entdeckte, daß es mit allen verführerischen Reizen des Körpers ausgestattet war, geeignet, die sehnsüchtigen Wünsche eines Mannes zu erwecken, der, wie Fred, bis dahin die Freuden der Liebe nicht kennen gelernt.

Sie erinnerte sich der letzten Bestürmungen, die sie hatte erdulden müssen, des Geständnisses seiner heimlichen Leiden, und wie er erklärte, unmöglich länger nur bei der idealen Nahrung ihrer engelhaften Freundschaft leben zu können. Hatte sie ihm nicht gesagt, daß er eines Tages die Braut finden würde, deren triumphierende Jugend ihn über den unvermeidlichen Schmerz ihrer Weigerung trösten werde? Immerhin, indem sie so gesprochen, hatte sie keine Angst empfunden, da sie sich mit der tiefen Liebe geliebt wußte, die sie in Freds Jünglingsherz entfacht.

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[108/0109] Batist sich abzeichnenden Körper stolz nach rückwärts gebogen. Sie schlang die entblößten Arme um den schlanken Nacken unter dem aufgelösten Haar und lachte herausfordernd im Glanze ihrer Anmut, die sie für unwiderstehlich hielt. Eine neue Verneinung erstarb auf Frau von Ellissen’s blassen Lippen. Sie blickte auf das junge Mädchen, wie auf ein fremdes Weib und entdeckte, daß es mit allen verführerischen Reizen des Körpers ausgestattet war, geeignet, die sehnsüchtigen Wünsche eines Mannes zu erwecken, der, wie Fred, bis dahin die Freuden der Liebe nicht kennen gelernt. Sie erinnerte sich der letzten Bestürmungen, die sie hatte erdulden müssen, des Geständnisses seiner heimlichen Leiden, und wie er erklärte, unmöglich länger nur bei der idealen Nahrung ihrer engelhaften Freundschaft leben zu können. Hatte sie ihm nicht gesagt, daß er eines Tages die Braut finden würde, deren triumphierende Jugend ihn über den unvermeidlichen Schmerz ihrer Weigerung trösten werde? Immerhin, indem sie so gesprochen, hatte sie keine Angst empfunden, da sie sich mit der tiefen Liebe geliebt wußte, die sie in Freds Jünglingsherz entfacht.

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Zitationshilfe: Sturza, Marie Tihanyi: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Leipzig, 1905, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturza_geluebde_1905/109>, abgerufen am 09.11.2024.