Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Zehnte Betrachtung. halten. Wie gelassen, wie ruhig, wie freudig kann ichalso aus der Welt gehen! Dir, mein Erlöser, danke ich das ganze Glück meines Todes. So sey mir dann gnädig auf diese meine letzten Lebensstunden. Um deines unschuldigen versöhnenden Todes willen, erbarme dich meiner, o Jesu. Zehnte Betrachtung. Freymüthige Vertheidigung Jesu vor dem Caipha. Matth. 26, 27. Joh. 18, 19 - 21. Ich entdecke bey diesem Betragen Jesu die Vorthei- und
Zehnte Betrachtung. halten. Wie gelaſſen, wie ruhig, wie freudig kann ichalſo aus der Welt gehen! Dir, mein Erlöſer, danke ich das ganze Glück meines Todes. So ſey mir dann gnädig auf dieſe meine letzten Lebensſtunden. Um deines unſchuldigen verſöhnenden Todes willen, erbarme dich meiner, o Jeſu. Zehnte Betrachtung. Freymüthige Vertheidigung Jeſu vor dem Caipha. Matth. 26, 27. Joh. 18, 19 – 21. Ich entdecke bey dieſem Betragen Jeſu die Vorthei- und
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Zehnte Betrachtung.
halten. Wie gelaſſen, wie ruhig, wie freudig kann ich
alſo aus der Welt gehen! Dir, mein Erlöſer, danke
ich das ganze Glück meines Todes. So ſey mir dann
gnädig auf dieſe meine letzten Lebensſtunden. Um deines
unſchuldigen verſöhnenden Todes willen, erbarme dich
meiner, o Jeſu.
Zehnte Betrachtung.
Freymüthige Vertheidigung Jeſu
vor dem Caipha.
Matth. 26, 27. Joh. 18, 19 – 21.
Die aber Jeſum gegriffen hatten, führten ihn zu dem Hohen-
prieſter Caiphas, dahin die Schriftgelehrten und Aelteſten
ſich verſammlet hatten. Der Hoheprieſter fragte Jeſum um
ſeine Jünger und um ſeine Lehre. Jeſus antwortete ihm: ich
habe frey öffentlich geredet vor der Welt. Ich habe allezeit
gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden
zuſammen kommen, und habe nichts im Verborgenen gere-
det. Was frageſt du mich darum? Frage die darum, die
gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe; ſiehe, dieſel-
ben wiſſen, was ich geſagt habe.
Ich entdecke bey dieſem Betragen Jeſu die Vorthei-
le, welche ein gutes Gewiſſen und die Unſchuld des
Herzens beſonders zur Zeit der Noth gewähret. Der
erſte Gedanke, welcher bey dem Anblick dieſes Beklagten
in mir entſtehen muß, iſt unſtreitig dieſer: wie ehrwür-
dig iſt die leidende Unſchuld! Jeſus ſtand hier vor der
Verſammlung der Hohenprieſter und Schriftgelehrten
und
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