Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.auserlesener Paßionslieder. [Spaltenumbruch]
Demuth beten, nie Judä Weg be-treten. 41. Mel. Liebster Jesu, wir sind etc. Meine Seel, ermuntre dich, Je- 2. Ach, ich sollte grosse Pein 3. Nun was ligt dir ob, mein 4. Ach, ich kann ja nimmermehr 5. Was geschehen ist, das soll 6. Weg, ihr Sünden! fern von 7. Dir, mein Jesu, dir, mein 8. Du, mein Jesu, sollst es seyn, 9. Nun, so bleibt es fest dabey. 42. Mel. Mit Fried und Freud ich etc. Mit Willigkeit und Heldenmuth 2. Du nimmst des Kreuzes 3. Du sinkest unter deiner Last 4. Doch du gehst still des Todes 5. Dir, der für uns geopfert ist, 43. Mel.
auserleſener Paßionslieder. [Spaltenumbruch]
Demuth beten, nie Judä Weg be-treten. 41. Mel. Liebſter Jeſu, wir ſind ꝛc. Meine Seel, ermuntre dich, Je- 2. Ach, ich ſollte groſſe Pein 3. Nun was ligt dir ob, mein 4. Ach, ich kann ja nimmermehr 5. Was geſchehen iſt, das ſoll 6. Weg, ihr Sünden! fern von 7. Dir, mein Jeſu, dir, mein 8. Du, mein Jeſu, ſollſt es ſeyn, 9. Nun, ſo bleibt es feſt dabey. 42. Mel. Mit Fried und Freud ich ꝛc. Mit Willigkeit und Heldenmuth 2. Du nimmſt des Kreuzes 3. Du ſinkeſt unter deiner Laſt 4. Doch du gehſt ſtill des Todes 5. Dir, der für uns geopfert iſt, 43. Mel.
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auserleſener Paßionslieder.
Demuth beten, nie Judä Weg be-
treten.
41. Mel. Liebſter Jeſu, wir ſind ꝛc.
Meine Seel, ermuntre dich, Je-
ſu Liebe zu bedenken. Auf
ſein Leiden müſſe ſich jetzt dein
Blick voll Andacht lenken: daß
dein Herz der groſſen Treue deines
Jeſu ſich erfreue.
2. Ach, ich ſollte groſſe Pein
ewig in der Hölle leiden, und von
Gott verſtoſſen ſeyn, ewig fern von
allen Freuden. Da trägt Jeſus
meine Sünden, daß ich könne Gna-
de finden.
3. Nun was ligt dir ob, mein
Herz? Dem dich dankbar zu erwei-
ſen, der ſogar durch Blut und
Schmerz ſeine Lieh an dir will prei-
ſen. Kannſt du wohl in ſchwachen
Liedern ihm ſo groſſe Lieb erwie-
dern?
4. Ach, ich kann ja nimmermehr
das geringſte nur vergelten. Er
verbindt uns ihm zu ſehr. Meme
Trägheit muß ich ſchelten, daß ich
ihn ſo lau geliebet, ja durch Sün-
den oft betrübet.
5. Was geſchehen iſt, das ſoll
ferner nicht von mir geſchehen. Feſt
entſchloſſen, eifersvoll, einen andern
Weg zu gehen, will ich nun nur Je-
ſum ſuchen, und was ihn betrübt,
verfluchen.
6. Weg, ihr Sünden! fern von
mir! Euch kann ich an mir nicht
leiden. Welch ein ſchnöder Greul
ſeyd ihr! Ach! von dem wollt ihr
mich ſcheiden, ohne welchen iſt kein
Leben, keine Gnade, kein Ver-
geben.
7. Dir, mein Jeſu, dir, mein
Heil, will ich ganz mich übergeben:
als dein Eigenthum und Theil dir
zu ſterben, dir zu leben, dir zu
reden, dir zu leiden, dir zu ſchwei-
gen, dir zu meiden.
8. Du, mein Jeſu, ſollſt es ſeyn,
auf den ſtets mein Auge blicket. Wie
du mein, ſo bleib ich dein, immer,
ganz und unverrücket. Was du
liebſt, will ich auch lieben, was
dich kränkt, ſoll mich betrüben.
9. Nun, ſo bleibt es feſt dabey.
Jeſus ſoll es ſeyn und bleiben, dem
ich lebe, deß ich ſey; nichts ſoll mich
von Jeſu treiben. Du wirſt, Jeſu,
mich nicht laſſen. Ewig will ich
dich umfaſſen.
42. Mel. Mit Fried und Freud ich ꝛc.
Mit Willigkeit und Heldenmuth
gehſt du zum Tode. Du
ſcheueſt nicht der Feinde Wuth, die
dir drohte. Freudig trägſt du dei-
ne Laſt und deines Kreuzes Schan-
de.
2. Du nimmſt des Kreuzes
ſchweren Pfahl auf deinen Rücken.
Wer eilt dich unter deiner Quaal
zu erquicken? Ach, kein Labſal
ſtärket dich, geplagter, matter
Jeſu.
3. Du ſinkeſt unter deiner Laſt
zur Erde nieder; ſie zittern, ſie ver-
gehen faſt deine Glieder; und von
dem zerfleiſchten Leib fließt ſtrom-
weis Blut hernieder.
4. Doch du gehſt ſtill des Todes
Pfad; willſt mit Freuden für aller
Menſchen Miſſethat Strafe leiden.
Und die Liebe macht die Pein des
Todes dir erträglich.
5. Dir, der für uns geopfert iſt,
ſey Preiß und Ehre! Dir, unſerm
Retter, Jeſu Chriſt Preiß und Eh-
re! Laß uns einſt, wie du, ſo
froh den Weg des Todes gehen.
43. Mel.
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