Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.Sammlung [Spaltenumbruch]
2. Du reichtest Petro deine Hand, 3. Auch jetzt noch auf der Him- 4. Herr, ich bin deinem Petro 5. Wie du mit väterlicher Huld 12. Mel. Christus der ist mein Leben. Die Sonne stund verfinstert, der 2. Der Erde furchtbar Beben 3. Den Todesüberwinder umgab 4. Das Opfer für die Sünde ist 5. Nun wird kein Opser wieder 6. O du, der mich versöhnte dem 7. Nun wohnt in ewgem Frieden 8. Du kommst und führst die 9. Wie herrlich ist dein Name! 10. Laß mich dein Beyspiel stär- 11. Darf ich den Tod noch fürch- 12. Du führst mich hin zum Zie- 13. Ein Lamm geht hin und trägt die die
Sammlung [Spaltenumbruch]
2. Du reichteſt Petro deine Hand, 3. Auch jetzt noch auf der Him- 4. Herr, ich bin deinem Petro 5. Wie du mit väterlicher Huld 12. Mel. Chriſtus der iſt mein Leben. Die Sonne ſtund verfinſtert, der 2. Der Erde furchtbar Beben 3. Den Todesüberwinder umgab 4. Das Opfer für die Sünde iſt 5. Nun wird kein Opſer wieder 6. O du, der mich verſöhnte dem 7. Nun wohnt in ewgem Frieden 8. Du kommſt und führſt die 9. Wie herrlich iſt dein Name! 10. Laß mich dein Beyſpiel ſtär- 11. Darf ich den Tod noch fürch- 12. Du führſt mich hin zum Zie- 13. Ein Lamm geht hin und trägt die die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0322" n="300"/> <fw place="top" type="header">Sammlung</fw><lb/> <cb/> <p>2. Du reichteſt Petro deine Hand,<lb/> der ſchon dem Abgrund nahe, das<lb/> Elend ſeines Falls empfand, und<lb/> ſich verlaſſen ſahe. Als er in ſein<lb/> Verderben lief, wars deine Macht,<lb/> die ihn ergrif; du ließt ihm Gnade<lb/> finden. Und als er bitterlich ge-<lb/> weint, vergabſt du ihm, o treuſter<lb/> Freund, erbarmend alle Sünden.</p><lb/> <p>3. Auch jetzt noch auf der Him-<lb/> mel Thron biſt du das Heil der<lb/> Sünder. Auch da bleibſt du, o Got-<lb/> tesſohn! ein Freund der Menſchen-<lb/> kinder. Du ſchafſt den bangen Her-<lb/> zen Ruh, und die Verirrten ſucheſt<lb/> du auf rechten Weg zu leiten. Du<lb/> hörſt der Seufzenden Gebet, und<lb/> braucheſt deine Majeſtät, nur Se-<lb/> gen auszubreiten.</p><lb/> <p>4. Herr, ich bin deinem Petro<lb/> gleich; drum ſuch ich dein Erbar-<lb/> men. Wie plötzlich fall ich! Jeſu,<lb/> reich, reich deine Hand mir Armen.<lb/> Naht der Verſuchung Stunde ſich,<lb/> dann, Heiland, unterſtütze mich und<lb/> ſtärke meinen Glauben. Vergönn<lb/> es ja dem Feinde nicht, mir meines<lb/> Herzens Zuverſicht, den Himmel<lb/> mir zu rauben.</p><lb/> <p>5. Wie du mit väterlicher Huld<lb/> den Strauchelnden erweckteſt; durch<lb/> Sanftmuth, Mitleid und Geduld<lb/> des Jüngers Fehler deckteſt: So<lb/> laß mich auch, wie du, verzeihn, ſo<lb/> willig und ſo eifrig ſeyn, Elenden<lb/> beyzuſtehen. Nie ſey mein Antlitz<lb/> fürchterlich! Und meine Seele neige<lb/> ſich zu des Bedrängten Flehen.</p><lb/> <p>12. Mel. <hi rendition="#fr">Chriſtus der iſt mein Leben.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Sonne ſtund verfinſtert, der<lb/> Mittag ward zur Nacht; nun<lb/> hätt er überwunden, und ſprach:<lb/> es iſt vollbracht!</p><lb/> <p>2. Der Erde furchtbar Beben<lb/> hob das Gebürg empor, und Todte<lb/><cb/> Gottes giengen aus ihrem Grab’<lb/> hervor.</p><lb/> <p>3. Den Todesüberwinder umgab<lb/> des Grabes Nacht; und Gottes<lb/> Engel jauchzten: Er hat’s, er hat’s<lb/> vollbracht!</p><lb/> <p>4. Das Opfer für die Sünde iſt<lb/> dargebracht vor Gott! Es ſtarb!<lb/> und Heil und Leben wird aller Welt<lb/> ſein Tod!</p><lb/> <p>5. Nun wird kein Opſer wieder<lb/> in Ewigkeit gebracht: Der, den<lb/> ſein Volk erwürgte, der hat es ganz<lb/> vollbracht.</p><lb/> <p>6. O du, der mich verſöhnte dem<lb/> Richter aller Welt! Du haſt das<lb/> Heil der Erde allmählig hergeſtellt!</p><lb/> <p>7. Nun wohnt in ewgem Frieden<lb/> das menſchliche Geſchlecht: Und<lb/> du regierſt die Völker mit Wahrheit<lb/> und mit Recht.</p><lb/> <p>8. Du kommſt und führſt die<lb/> Deinen in deines Vaters Reich. Du<lb/> machſt an Heil und Würde ſie dei-<lb/> nen Engeln gleich.</p><lb/> <p>9. Wie herrlich iſt dein Name!<lb/> Wie groß iſt deine Macht! Preis<lb/> dir und Dank und Ehre, daß du<lb/> dein Werk vollbracht!</p><lb/> <p>10. Laß mich dein Beyſpiel ſtär-<lb/> ken daß ich im Glauben treu und<lb/> ſtandhaft in der Liebe bis an mein<lb/> Ende ſey.</p><lb/> <p>11. Darf ich den Tod noch fürch-<lb/> ten? Herr meines Lebens Kraft!<lb/> Auch ich werd überwinden durch<lb/> dich, der Hülfe ſchaft!</p><lb/> <p>12. Du führſt mich hin zum Zie-<lb/> le: vollbracht iſt dann mein Lauf!<lb/> Dann nimmt in ſeine Hände auch<lb/> mich dein Vater auf!</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">13.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>in Lamm geht hin und trägt die<lb/> Schuld der abgefallnen Kin-<lb/> der; geht hin und büßet in Geduld<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [300/0322]
Sammlung
2. Du reichteſt Petro deine Hand,
der ſchon dem Abgrund nahe, das
Elend ſeines Falls empfand, und
ſich verlaſſen ſahe. Als er in ſein
Verderben lief, wars deine Macht,
die ihn ergrif; du ließt ihm Gnade
finden. Und als er bitterlich ge-
weint, vergabſt du ihm, o treuſter
Freund, erbarmend alle Sünden.
3. Auch jetzt noch auf der Him-
mel Thron biſt du das Heil der
Sünder. Auch da bleibſt du, o Got-
tesſohn! ein Freund der Menſchen-
kinder. Du ſchafſt den bangen Her-
zen Ruh, und die Verirrten ſucheſt
du auf rechten Weg zu leiten. Du
hörſt der Seufzenden Gebet, und
braucheſt deine Majeſtät, nur Se-
gen auszubreiten.
4. Herr, ich bin deinem Petro
gleich; drum ſuch ich dein Erbar-
men. Wie plötzlich fall ich! Jeſu,
reich, reich deine Hand mir Armen.
Naht der Verſuchung Stunde ſich,
dann, Heiland, unterſtütze mich und
ſtärke meinen Glauben. Vergönn
es ja dem Feinde nicht, mir meines
Herzens Zuverſicht, den Himmel
mir zu rauben.
5. Wie du mit väterlicher Huld
den Strauchelnden erweckteſt; durch
Sanftmuth, Mitleid und Geduld
des Jüngers Fehler deckteſt: So
laß mich auch, wie du, verzeihn, ſo
willig und ſo eifrig ſeyn, Elenden
beyzuſtehen. Nie ſey mein Antlitz
fürchterlich! Und meine Seele neige
ſich zu des Bedrängten Flehen.
12. Mel. Chriſtus der iſt mein Leben.
Die Sonne ſtund verfinſtert, der
Mittag ward zur Nacht; nun
hätt er überwunden, und ſprach:
es iſt vollbracht!
2. Der Erde furchtbar Beben
hob das Gebürg empor, und Todte
Gottes giengen aus ihrem Grab’
hervor.
3. Den Todesüberwinder umgab
des Grabes Nacht; und Gottes
Engel jauchzten: Er hat’s, er hat’s
vollbracht!
4. Das Opfer für die Sünde iſt
dargebracht vor Gott! Es ſtarb!
und Heil und Leben wird aller Welt
ſein Tod!
5. Nun wird kein Opſer wieder
in Ewigkeit gebracht: Der, den
ſein Volk erwürgte, der hat es ganz
vollbracht.
6. O du, der mich verſöhnte dem
Richter aller Welt! Du haſt das
Heil der Erde allmählig hergeſtellt!
7. Nun wohnt in ewgem Frieden
das menſchliche Geſchlecht: Und
du regierſt die Völker mit Wahrheit
und mit Recht.
8. Du kommſt und führſt die
Deinen in deines Vaters Reich. Du
machſt an Heil und Würde ſie dei-
nen Engeln gleich.
9. Wie herrlich iſt dein Name!
Wie groß iſt deine Macht! Preis
dir und Dank und Ehre, daß du
dein Werk vollbracht!
10. Laß mich dein Beyſpiel ſtär-
ken daß ich im Glauben treu und
ſtandhaft in der Liebe bis an mein
Ende ſey.
11. Darf ich den Tod noch fürch-
ten? Herr meines Lebens Kraft!
Auch ich werd überwinden durch
dich, der Hülfe ſchaft!
12. Du führſt mich hin zum Zie-
le: vollbracht iſt dann mein Lauf!
Dann nimmt in ſeine Hände auch
mich dein Vater auf!
13.
Ein Lamm geht hin und trägt die
Schuld der abgefallnen Kin-
der; geht hin und büßet in Geduld
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