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Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775.

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Zweyter Abschnitt.

7. In Ansehung der Umstände, die sich nach meinem Tode
mit meinem Leibe und mit meiner Seele ereignen werden, kann
ich unbekümmert seyn. Leib und Seele werden unter Gottes
Aufsicht bleiben.

50. Wunder bey dem Tode Jesu.

Indem der Tod Jesu erfolgte, ereigneten sich zu glei-
cher Zeit die wunderbarsten Begebenheiten. Der Vor-
hang im Tempel, welcher das Heilige von dem Allerheilig-
sten absonderte, und so stark war, daß er kaum durch die
vereinigten Hände vieler Menschen hätte entzwey gerissen
werden können, riß jetzt auf einmal von einander, von oben
an bis unten aus. Die Erde bebte; die Felsen in der be-
nachbarten Gegend zerrissen, und die Gräber, die gemei-
niglich in den Felsen ausgehauen waren, öfneten sich.
Viele von den heiligen Personen, welche kürzlich gestorben
waren, und Jesum als den Meßiam angenommen hat-
ten, giengen nach der Auferstehung Jesu aus ihren Grä-
bern hervor, und erschienen zu Jerusalem vielen von ihren
ehemaligen Freunden und Bekannten.

Praktische Anmerkungen.

1. Nun, da die Versöhnung vollbracht ist, habe ich einen
freyen Zutritt zum Gnadenthron und einen freyen Eingang in
den Himmel erhalten.

2. Alle diese Begebenheiten können mich in dem Glauben be-
vestigen, daß Jesus Gottes Sohn und der wahre Mittler der
Menschen sey.

3. Die Auferstehung so vieler Heiligen kann als ein Sieges-
zeichen der Herrlichkeit Jesu bey seiner Auferstehung, und als ein
überzeugender Beweis, daß er über den Tod den Sieg davon
getragen, betrachtet werden.

4. Hier ist ein lebhaftes Bild von demjenigen, was Jesus in
der allgemeinen Auferstehung an allen Entschlafnen thun wird.

51. Wirkung dieser Wunder bey den Zuschauern.

Der Hauptmann, welcher die Wache bey dem Kreuze
Jesu hatte, und die ihm untergebnen Soldaten geriethen

in
Zweyter Abſchnitt.

7. In Anſehung der Umſtände, die ſich nach meinem Tode
mit meinem Leibe und mit meiner Seele ereignen werden, kann
ich unbekümmert ſeyn. Leib und Seele werden unter Gottes
Aufſicht bleiben.

50. Wunder bey dem Tode Jeſu.

Indem der Tod Jeſu erfolgte, ereigneten ſich zu glei-
cher Zeit die wunderbarſten Begebenheiten. Der Vor-
hang im Tempel, welcher das Heilige von dem Allerheilig-
ſten abſonderte, und ſo ſtark war, daß er kaum durch die
vereinigten Hände vieler Menſchen hätte entzwey geriſſen
werden können, riß jetzt auf einmal von einander, von oben
an bis unten aus. Die Erde bebte; die Felſen in der be-
nachbarten Gegend zerriſſen, und die Gräber, die gemei-
niglich in den Felſen ausgehauen waren, öfneten ſich.
Viele von den heiligen Perſonen, welche kürzlich geſtorben
waren, und Jeſum als den Meßiam angenommen hat-
ten, giengen nach der Auferſtehung Jeſu aus ihren Grä-
bern hervor, und erſchienen zu Jeruſalem vielen von ihren
ehemaligen Freunden und Bekannten.

Praktiſche Anmerkungen.

1. Nun, da die Verſöhnung vollbracht iſt, habe ich einen
freyen Zutritt zum Gnadenthron und einen freyen Eingang in
den Himmel erhalten.

2. Alle dieſe Begebenheiten können mich in dem Glauben be-
veſtigen, daß Jeſus Gottes Sohn und der wahre Mittler der
Menſchen ſey.

3. Die Auferſtehung ſo vieler Heiligen kann als ein Sieges-
zeichen der Herrlichkeit Jeſu bey ſeiner Auferſtehung, und als ein
überzeugender Beweis, daß er über den Tod den Sieg davon
getragen, betrachtet werden.

4. Hier iſt ein lebhaftes Bild von demjenigen, was Jeſus in
der allgemeinen Auferſtehung an allen Entſchlafnen thun wird.

51. Wirkung dieſer Wunder bey den Zuſchauern.

Der Hauptmann, welcher die Wache bey dem Kreuze
Jeſu hatte, und die ihm untergebnen Soldaten geriethen

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[284/0306] Zweyter Abſchnitt. 7. In Anſehung der Umſtände, die ſich nach meinem Tode mit meinem Leibe und mit meiner Seele ereignen werden, kann ich unbekümmert ſeyn. Leib und Seele werden unter Gottes Aufſicht bleiben. 50. Wunder bey dem Tode Jeſu. Indem der Tod Jeſu erfolgte, ereigneten ſich zu glei- cher Zeit die wunderbarſten Begebenheiten. Der Vor- hang im Tempel, welcher das Heilige von dem Allerheilig- ſten abſonderte, und ſo ſtark war, daß er kaum durch die vereinigten Hände vieler Menſchen hätte entzwey geriſſen werden können, riß jetzt auf einmal von einander, von oben an bis unten aus. Die Erde bebte; die Felſen in der be- nachbarten Gegend zerriſſen, und die Gräber, die gemei- niglich in den Felſen ausgehauen waren, öfneten ſich. Viele von den heiligen Perſonen, welche kürzlich geſtorben waren, und Jeſum als den Meßiam angenommen hat- ten, giengen nach der Auferſtehung Jeſu aus ihren Grä- bern hervor, und erſchienen zu Jeruſalem vielen von ihren ehemaligen Freunden und Bekannten. Praktiſche Anmerkungen. 1. Nun, da die Verſöhnung vollbracht iſt, habe ich einen freyen Zutritt zum Gnadenthron und einen freyen Eingang in den Himmel erhalten. 2. Alle dieſe Begebenheiten können mich in dem Glauben be- veſtigen, daß Jeſus Gottes Sohn und der wahre Mittler der Menſchen ſey. 3. Die Auferſtehung ſo vieler Heiligen kann als ein Sieges- zeichen der Herrlichkeit Jeſu bey ſeiner Auferſtehung, und als ein überzeugender Beweis, daß er über den Tod den Sieg davon getragen, betrachtet werden. 4. Hier iſt ein lebhaftes Bild von demjenigen, was Jeſus in der allgemeinen Auferſtehung an allen Entſchlafnen thun wird. 51. Wirkung dieſer Wunder bey den Zuſchauern. Der Hauptmann, welcher die Wache bey dem Kreuze Jeſu hatte, und die ihm untergebnen Soldaten geriethen in

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Zitationshilfe: Sturm, Christoph Christian: Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu. 2. Aufl. Halle (Saale), 1775, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sturm_unterhaltung_1781/306>, abgerufen am 25.11.2024.