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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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von allem grauen Spinngewebe der Vergangenheit. "Franzi, süße Franzi!" rief er und streckte beide Arme nach ihr aus.

Aber sie kam noch nicht.

Er versuchte es, seine Arbeit wieder aufzunehmen, er blätterte in den umherliegenden Büchern, er schrieb eine Zeile, dann legte er die Feder wieder hin. - Von den Eichbäumen, die zu Westen der Umfassungsmauer standen, fielen die Schatten schon über den ganzen Hof; nur seitwärts durch die oberen Scheiben drang noch ein Sonnenstrahl ins Zimmer. Da sah er es drüben aus den Tannen schimmern; Franziska trat ans dem Dunkel und schritt langsam auf dem Fußsteige hin; ein paar Mal blieb sie wie aufathmend stehen, während sie durch die Wiesenmulde herauskam.

Als sie dann zu ihm ins Zimmer getreten war, legte sie einen Strauß von blauem Enzian und Haideblüthen vor ihm hin, auch ein Stengel jenes Lippenblümchens war dabei, aber die Knospen waren noch nicht erschlossen; vergebens - so sagte sie - habe sie sich überall nach einer aufgeblühten Pflanze umgesehen;

von allem grauen Spinngewebe der Vergangenheit. „Franzi, süße Franzi!“ rief er und streckte beide Arme nach ihr aus.

Aber sie kam noch nicht.

Er versuchte es, seine Arbeit wieder aufzunehmen, er blätterte in den umherliegenden Büchern, er schrieb eine Zeile, dann legte er die Feder wieder hin. – Von den Eichbäumen, die zu Westen der Umfassungsmauer standen, fielen die Schatten schon über den ganzen Hof; nur seitwärts durch die oberen Scheiben drang noch ein Sonnenstrahl ins Zimmer. Da sah er es drüben aus den Tannen schimmern; Franziska trat ans dem Dunkel und schritt langsam auf dem Fußsteige hin; ein paar Mal blieb sie wie aufathmend stehen, während sie durch die Wiesenmulde herauskam.

Als sie dann zu ihm ins Zimmer getreten war, legte sie einen Strauß von blauem Enzian und Haideblüthen vor ihm hin, auch ein Stengel jenes Lippenblümchens war dabei, aber die Knospen waren noch nicht erschlossen; vergebens – so sagte sie – habe sie sich überall nach einer aufgeblühten Pflanze umgesehen;

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[84/0088] von allem grauen Spinngewebe der Vergangenheit. „Franzi, süße Franzi!“ rief er und streckte beide Arme nach ihr aus. Aber sie kam noch nicht. Er versuchte es, seine Arbeit wieder aufzunehmen, er blätterte in den umherliegenden Büchern, er schrieb eine Zeile, dann legte er die Feder wieder hin. – Von den Eichbäumen, die zu Westen der Umfassungsmauer standen, fielen die Schatten schon über den ganzen Hof; nur seitwärts durch die oberen Scheiben drang noch ein Sonnenstrahl ins Zimmer. Da sah er es drüben aus den Tannen schimmern; Franziska trat ans dem Dunkel und schritt langsam auf dem Fußsteige hin; ein paar Mal blieb sie wie aufathmend stehen, während sie durch die Wiesenmulde herauskam. Als sie dann zu ihm ins Zimmer getreten war, legte sie einen Strauß von blauem Enzian und Haideblüthen vor ihm hin, auch ein Stengel jenes Lippenblümchens war dabei, aber die Knospen waren noch nicht erschlossen; vergebens – so sagte sie – habe sie sich überall nach einer aufgeblühten Pflanze umgesehen;

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/88>, abgerufen am 25.11.2024.