Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.rasch und straff empor. - Nein, nein; es hatte ihn noch nicht berührt. Aber wie lange noch, so mußte es dennoch kommen. Und dann? - Er wandte sich langsam ab und trat an seinen Schreibtisch. Die Papiere, die dort noch umher lagen, legte er in die Schublade zurück, aus der er sie vorhin genommen hatte. - Draußen strömte unablässig noch der Regen. In den nächsten Tagen schien wieder die Sonne; nur der Wald war noch nicht zu begehen. Aber durch die Haide hatten Richard und Franziska am Nachmittage einen weiten Ausflug gemacht; auf dem Riesenhügel, in welchem Meister Reinecke wohnte, hatten sie ihr mitgenommenes Vesperbrod verzehrt, während Leo, der diesmal nicht zurückgetrieben war, an den Eingängen des geheimnißvollen Baues seine vergeblichen Untersuchungen fortgesetzt hatte. Mit der Dämmerung waren sie heimgekehrt. - Als Franzi in das Wohnzimmer trat, ging sie rasch und straff empor. – Nein, nein; es hatte ihn noch nicht berührt. Aber wie lange noch, so mußte es dennoch kommen. Und dann? – Er wandte sich langsam ab und trat an seinen Schreibtisch. Die Papiere, die dort noch umher lagen, legte er in die Schublade zurück, aus der er sie vorhin genommen hatte. – Draußen strömte unablässig noch der Regen. In den nächsten Tagen schien wieder die Sonne; nur der Wald war noch nicht zu begehen. Aber durch die Haide hatten Richard und Franziska am Nachmittage einen weiten Ausflug gemacht; auf dem Riesenhügel, in welchem Meister Reinecke wohnte, hatten sie ihr mitgenommenes Vesperbrod verzehrt, während Leo, der diesmal nicht zurückgetrieben war, an den Eingängen des geheimnißvollen Baues seine vergeblichen Untersuchungen fortgesetzt hatte. Mit der Dämmerung waren sie heimgekehrt. – Als Franzi in das Wohnzimmer trat, ging sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0070" n="66"/> rasch und straff empor. – Nein, nein; es hatte ihn noch nicht berührt. Aber wie lange noch, so mußte es dennoch kommen. Und dann? –</p> <p>Er wandte sich langsam ab und trat an seinen Schreibtisch. Die Papiere, die dort noch umher lagen, legte er in die Schublade zurück, aus der er sie vorhin genommen hatte. – Draußen strömte unablässig noch der Regen.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>In den nächsten Tagen schien wieder die Sonne; nur der Wald war noch nicht zu begehen. Aber durch die Haide hatten Richard und Franziska am Nachmittage einen weiten Ausflug gemacht; auf dem Riesenhügel, in welchem Meister Reinecke wohnte, hatten sie ihr mitgenommenes Vesperbrod verzehrt, während Leo, der diesmal nicht zurückgetrieben war, an den Eingängen des geheimnißvollen Baues seine vergeblichen Untersuchungen fortgesetzt hatte.</p> <p>Mit der Dämmerung waren sie heimgekehrt. –</p> <p>Als Franzi in das Wohnzimmer trat, ging sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0070]
rasch und straff empor. – Nein, nein; es hatte ihn noch nicht berührt. Aber wie lange noch, so mußte es dennoch kommen. Und dann? –
Er wandte sich langsam ab und trat an seinen Schreibtisch. Die Papiere, die dort noch umher lagen, legte er in die Schublade zurück, aus der er sie vorhin genommen hatte. – Draußen strömte unablässig noch der Regen.
In den nächsten Tagen schien wieder die Sonne; nur der Wald war noch nicht zu begehen. Aber durch die Haide hatten Richard und Franziska am Nachmittage einen weiten Ausflug gemacht; auf dem Riesenhügel, in welchem Meister Reinecke wohnte, hatten sie ihr mitgenommenes Vesperbrod verzehrt, während Leo, der diesmal nicht zurückgetrieben war, an den Eingängen des geheimnißvollen Baues seine vergeblichen Untersuchungen fortgesetzt hatte.
Mit der Dämmerung waren sie heimgekehrt. –
Als Franzi in das Wohnzimmer trat, ging sie
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Zitationshilfe: | Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/70>, abgerufen am 28.07.2024. |