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Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875.

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dem Puppenspielerkinde; sie hatte denn doch auch so ihre kleine Neugierde.

Wie es denn heiße, fragte sie, und ob es denn schon immer so von Stadt zu Stadt gefahren sei? - - Ja, Lisei heiße es - ich hatte das meiner Mutter auch schon oft genug gesagt - aber dies sei seine erste Reis'; drum könne es auch das Hochdeutsch noch nit so völlig firti krieg'n. - - Ob es denn auch zur Schule gegangen sei? - - Freili; es sei scho zur Schul gang'n; aber das Nähen und Stricken habe es von seiner alten Bas' gelernt; die habe auch so a Gärtl g'habt, da drin hätten sie zusammen auf dem Bänkerl gesessen; nun lerne es bei der Mutter, aber die sei gar streng!

Meine Mutter nickte beifällig. - Wie lange ihre Eltern denn wohl hier verweilen würden? fragte sie das Lisei wieder. - - Ja, das wüßt es nit, das käme auf die Mutter an; doch pflegten sie so ein vier Wochen am Ort zu bleiben. - - Ja, ob's denn auch ein warmes Mäntelchen für die Weiterreise habe? denn so im October würde es schon kalt auf dem offenen Wägelchen. - - Nun, meinte Lisei, ein Mäntelchen

dem Puppenspielerkinde; sie hatte denn doch auch so ihre kleine Neugierde.

Wie es denn heiße, fragte sie, und ob es denn schon immer so von Stadt zu Stadt gefahren sei? – – Ja, Lisei heiße es – ich hatte das meiner Mutter auch schon oft genug gesagt – aber dies sei seine erste Reis’; drum könne es auch das Hochdeutsch noch nit so völlig firti krieg’n. – – Ob es denn auch zur Schule gegangen sei? – – Freili; es sei scho zur Schul gang’n; aber das Nähen und Stricken habe es von seiner alten Bas’ gelernt; die habe auch so a Gärtl g’habt, da drin hätten sie zusammen auf dem Bänkerl gesessen; nun lerne es bei der Mutter, aber die sei gar streng!

Meine Mutter nickte beifällig. – Wie lange ihre Eltern denn wohl hier verweilen würden? fragte sie das Lisei wieder. – – Ja, das wüßt es nit, das käme auf die Mutter an; doch pflegten sie so ein vier Wochen am Ort zu bleiben. – – Ja, ob’s denn auch ein warmes Mäntelchen für die Weiterreise habe? denn so im October würde es schon kalt auf dem offenen Wägelchen. – – Nun, meinte Lisei, ein Mäntelchen

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[168/0172] dem Puppenspielerkinde; sie hatte denn doch auch so ihre kleine Neugierde. Wie es denn heiße, fragte sie, und ob es denn schon immer so von Stadt zu Stadt gefahren sei? – – Ja, Lisei heiße es – ich hatte das meiner Mutter auch schon oft genug gesagt – aber dies sei seine erste Reis’; drum könne es auch das Hochdeutsch noch nit so völlig firti krieg’n. – – Ob es denn auch zur Schule gegangen sei? – – Freili; es sei scho zur Schul gang’n; aber das Nähen und Stricken habe es von seiner alten Bas’ gelernt; die habe auch so a Gärtl g’habt, da drin hätten sie zusammen auf dem Bänkerl gesessen; nun lerne es bei der Mutter, aber die sei gar streng! Meine Mutter nickte beifällig. – Wie lange ihre Eltern denn wohl hier verweilen würden? fragte sie das Lisei wieder. – – Ja, das wüßt es nit, das käme auf die Mutter an; doch pflegten sie so ein vier Wochen am Ort zu bleiben. – – Ja, ob’s denn auch ein warmes Mäntelchen für die Weiterreise habe? denn so im October würde es schon kalt auf dem offenen Wägelchen. – – Nun, meinte Lisei, ein Mäntelchen

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Waldwinkel, Pole Poppenspäler. Novellen. Braunschweig, 1875, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_waldwinkel_1875/172>, abgerufen am 24.11.2024.