Storm, Theodor: Der Schimmelreiter. Berlin, 1888.seinen fünfundzwanzig Demath auch wohl bald Er verließ seinen Thürpfosten und drängte sich "Ich tanzte auch nicht," erwiderte er. -- "Weshalb nicht, Hauke?" und sich halb Aber Hauke machte keine Anstalt: "Ich danke, "Was meinst Du, Hauke?" frug sie leise. -- "Ich mein', Elke, es kann ja doch der "Ja," sagte sie, "Du hast das Spiel gewonnen." ſeinen fünfundzwanzig Demath auch wohl bald Er verließ ſeinen Thürpfoſten und drängte ſich „Ich tanzte auch nicht,” erwiderte er. — „Weshalb nicht, Hauke?” und ſich halb Aber Hauke machte keine Anſtalt: „Ich danke, „Was meinſt Du, Hauke?” frug ſie leiſe. — „Ich mein', Elke, es kann ja doch der „Ja,” ſagte ſie, „Du haſt das Spiel gewonnen.” <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="70"/> ſeinen fünfundzwanzig Demath auch wohl bald<lb/> aufs Altentheil müſſen! — Aber wo iſt Elke?”</p><lb/> <p>Er verließ ſeinen Thürpfoſten und drängte ſich<lb/> weiter in den Saal hinein; da ſtand er plötzlich<lb/> vor ihr, die mit einer älteren Freundin in einer<lb/> Ecke ſaß. „Hauke!” rief ſie, mit ihrem ſchmalen<lb/> Antlitz zu ihm aufblickend; „biſt Du hier? Ich<lb/> ſah Dich doch nicht tanzen!”</p><lb/> <p>„Ich tanzte auch nicht,” erwiderte er.</p><lb/> <p>— „Weshalb nicht, Hauke?” und ſich halb<lb/> erhebend, ſetzte ſie hinzu: „Willſt Du mit mir<lb/> tanzen? Ich hab' es Ole Peters nicht gegönnt;<lb/> der kommt nicht wieder!”</p><lb/> <p>Aber Hauke machte keine Anſtalt: „Ich danke,<lb/> Elke,” ſagte er; „ich verſtehe das nicht gut genug;<lb/> ſie könnten über Dich lachen; und dann ...”<lb/> er ſtockte plötzlich und ſah ſie nur aus ſeinen<lb/> grauen Augen herzlich an, als ob er's ihnen über-<lb/> laſſen müſſe, das Uebrige zu ſagen.</p><lb/> <p>„Was meinſt Du, Hauke?” frug ſie leiſe.</p><lb/> <p>— „Ich mein', Elke, es kann ja doch der<lb/> Tag nicht ſchöner für mich ausgeh'n, als er's ſchon<lb/> gethan hat.”</p><lb/> <p>„Ja,” ſagte ſie, „Du haſt das Spiel gewonnen.”</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [70/0082]
ſeinen fünfundzwanzig Demath auch wohl bald
aufs Altentheil müſſen! — Aber wo iſt Elke?”
Er verließ ſeinen Thürpfoſten und drängte ſich
weiter in den Saal hinein; da ſtand er plötzlich
vor ihr, die mit einer älteren Freundin in einer
Ecke ſaß. „Hauke!” rief ſie, mit ihrem ſchmalen
Antlitz zu ihm aufblickend; „biſt Du hier? Ich
ſah Dich doch nicht tanzen!”
„Ich tanzte auch nicht,” erwiderte er.
— „Weshalb nicht, Hauke?” und ſich halb
erhebend, ſetzte ſie hinzu: „Willſt Du mit mir
tanzen? Ich hab' es Ole Peters nicht gegönnt;
der kommt nicht wieder!”
Aber Hauke machte keine Anſtalt: „Ich danke,
Elke,” ſagte er; „ich verſtehe das nicht gut genug;
ſie könnten über Dich lachen; und dann ...”
er ſtockte plötzlich und ſah ſie nur aus ſeinen
grauen Augen herzlich an, als ob er's ihnen über-
laſſen müſſe, das Uebrige zu ſagen.
„Was meinſt Du, Hauke?” frug ſie leiſe.
— „Ich mein', Elke, es kann ja doch der
Tag nicht ſchöner für mich ausgeh'n, als er's ſchon
gethan hat.”
„Ja,” ſagte ſie, „Du haſt das Spiel gewonnen.”
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