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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Schon auf dem Herzen drückt ihn der Tod
Und draußen dämmert das Morgenroth;
An die Fenster klettert der Frühlingstag,
Mädchen und Vögel werden wach.
Die Erde lacht in Liebesschein,
Pfingstglocken läuten das Brautfest ein;
Singende Bursche ziehn über's Feld
Hinein in die blühende, klingende Welt. --
Und immer stiller wird es drin;
Die Alte tritt zum Kranken hin.
Der hat die Hände gefaltet dicht;
Sie zieht ihm das Laken über's Gesicht.
Dann geht sie fort. Stumm wird's und leer;
Und drinnen wacht kein Auge mehr.

Schon auf dem Herzen drückt ihn der Tod
Und draußen dämmert das Morgenroth;
An die Fenſter klettert der Frühlingstag,
Mädchen und Vögel werden wach.
Die Erde lacht in Liebesſchein,
Pfingſtglocken läuten das Brautfeſt ein;
Singende Burſche ziehn über's Feld
Hinein in die blühende, klingende Welt. —
Und immer ſtiller wird es drin;
Die Alte tritt zum Kranken hin.
Der hat die Hände gefaltet dicht;
Sie zieht ihm das Laken über's Geſicht.
Dann geht ſie fort. Stumm wird's und leer;
Und drinnen wacht kein Auge mehr.

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[70/0080] Schon auf dem Herzen drückt ihn der Tod Und draußen dämmert das Morgenroth; An die Fenſter klettert der Frühlingstag, Mädchen und Vögel werden wach. Die Erde lacht in Liebesſchein, Pfingſtglocken läuten das Brautfeſt ein; Singende Burſche ziehn über's Feld Hinein in die blühende, klingende Welt. — Und immer ſtiller wird es drin; Die Alte tritt zum Kranken hin. Der hat die Hände gefaltet dicht; Sie zieht ihm das Laken über's Geſicht. Dann geht ſie fort. Stumm wird's und leer; Und drinnen wacht kein Auge mehr.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/80>, abgerufen am 24.11.2024.