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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Auf die Titiansche Venus
Ist ein Heilgenbild gemalt;
Ach, ich kenne sie nicht wieder,
Die so schön mit uns gedahlt.
Nirgends mehr für blaue Märchen
Ist ein einzig' Plätzchen leer;
Nur Tractätlein und Asceten
Liegen haufenweis umher.
Wahrlich, zum Verzweifeln wär' es --
Aber, Schatz, wir wissen schon,
Deinen ganzen Götzenplunder
Wirft ein einzger Mann vom Thron.

Auf die Titianſche Venus
Iſt ein Heilgenbild gemalt;
Ach, ich kenne ſie nicht wieder,
Die ſo ſchön mit uns gedahlt.
Nirgends mehr für blaue Märchen
Iſt ein einzig' Plätzchen leer;
Nur Tractätlein und Asceten
Liegen haufenweis umher.
Wahrlich, zum Verzweifeln wär' es —
Aber, Schatz, wir wiſſen ſchon,
Deinen ganzen Götzenplunder
Wirft ein einzger Mann vom Thron.

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[54/0064] Auf die Titianſche Venus Iſt ein Heilgenbild gemalt; Ach, ich kenne ſie nicht wieder, Die ſo ſchön mit uns gedahlt. Nirgends mehr für blaue Märchen Iſt ein einzig' Plätzchen leer; Nur Tractätlein und Asceten Liegen haufenweis umher. Wahrlich, zum Verzweifeln wär' es — Aber, Schatz, wir wiſſen ſchon, Deinen ganzen Götzenplunder Wirft ein einzger Mann vom Thron.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/64>, abgerufen am 24.11.2024.