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Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

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Zur Nacht.
Vorbei der Tag! Nun laß mich unverstellt
Genießen dieser Stunde vollen Frieden!
Nun sind wir unser; von der frechen Welt
Hat endlich uns die heilige Nacht geschieden.
Laß einmal noch, eh' sich dein Auge schließt,
Der Liebe Strahl sich rückhaltlos entzünden;
Noch einmal, eh' im Traum' sie sich vergißt,
Mich deiner Stimme lieben Laut empfinden!
Was giebt es mehr? der stille Knabe winkt
Zu seinem Strande lockender und lieber;
Und wie die Brust dir athmend schwellt und sinkt,
Trägt uns des Schlummers Welle sanft hinüber.

Zur Nacht.
Vorbei der Tag! Nun laß mich unverſtellt
Genießen dieſer Stunde vollen Frieden!
Nun ſind wir unſer; von der frechen Welt
Hat endlich uns die heilige Nacht geſchieden.
Laß einmal noch, eh' ſich dein Auge ſchließt,
Der Liebe Strahl ſich rückhaltlos entzünden;
Noch einmal, eh' im Traum' ſie ſich vergißt,
Mich deiner Stimme lieben Laut empfinden!
Was giebt es mehr? der ſtille Knabe winkt
Zu ſeinem Strande lockender und lieber;
Und wie die Bruſt dir athmend ſchwellt und ſinkt,
Trägt uns des Schlummers Welle ſanft hinüber.

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[45/0055] Zur Nacht. Vorbei der Tag! Nun laß mich unverſtellt Genießen dieſer Stunde vollen Frieden! Nun ſind wir unſer; von der frechen Welt Hat endlich uns die heilige Nacht geſchieden. Laß einmal noch, eh' ſich dein Auge ſchließt, Der Liebe Strahl ſich rückhaltlos entzünden; Noch einmal, eh' im Traum' ſie ſich vergißt, Mich deiner Stimme lieben Laut empfinden! Was giebt es mehr? der ſtille Knabe winkt Zu ſeinem Strande lockender und lieber; Und wie die Bruſt dir athmend ſchwellt und ſinkt, Trägt uns des Schlummers Welle ſanft hinüber.

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Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/55>, abgerufen am 25.12.2024.