Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.

Bild:
<< vorherige Seite
Kritik.
Hör' mir nicht auf solch' Geschwätze,
Liebes Herz, daß wir Poeten
Schon genug der Liebeslieder,
Ja, zu viel gedichtet hätten.
Ach, es sind so kläglich wenig,
Denn ich zählte sie im Stillen,
Kaum genug, dein Nadelbüchlein
Schicklich damit anzufüllen.
Lieder, die von Liebe reimen,
Kommen Tag für Tage wieder;
Doch wir zwei Verliebte sprechen:
Das sind keine Liebeslieder.

Kritik.
Hör' mir nicht auf ſolch' Geſchwätze,
Liebes Herz, daß wir Poeten
Schon genug der Liebeslieder,
Ja, zu viel gedichtet hätten.
Ach, es ſind ſo kläglich wenig,
Denn ich zählte ſie im Stillen,
Kaum genug, dein Nadelbüchlein
Schicklich damit anzufüllen.
Lieder, die von Liebe reimen,
Kommen Tag für Tage wieder;
Doch wir zwei Verliebte ſprechen:
Das ſind keine Liebeslieder.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0052" n="42"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kritik.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l><hi rendition="#in">H</hi>ör' mir nicht auf &#x017F;olch' Ge&#x017F;chwätze,</l><lb/>
              <l>Liebes Herz, daß wir Poeten</l><lb/>
              <l>Schon genug der Liebeslieder,</l><lb/>
              <l>Ja, zu viel gedichtet hätten.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Ach, es &#x017F;ind &#x017F;o kläglich wenig,</l><lb/>
              <l>Denn ich zählte &#x017F;ie im Stillen,</l><lb/>
              <l>Kaum genug, dein Nadelbüchlein</l><lb/>
              <l>Schicklich damit anzufüllen.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Lieder, die von Liebe reimen,</l><lb/>
              <l>Kommen Tag für Tage wieder;</l><lb/>
              <l>Doch wir zwei Verliebte &#x017F;prechen:</l><lb/>
              <l>Das &#x017F;ind keine Liebeslieder.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0052] Kritik. Hör' mir nicht auf ſolch' Geſchwätze, Liebes Herz, daß wir Poeten Schon genug der Liebeslieder, Ja, zu viel gedichtet hätten. Ach, es ſind ſo kläglich wenig, Denn ich zählte ſie im Stillen, Kaum genug, dein Nadelbüchlein Schicklich damit anzufüllen. Lieder, die von Liebe reimen, Kommen Tag für Tage wieder; Doch wir zwei Verliebte ſprechen: Das ſind keine Liebeslieder.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/52
Zitationshilfe: Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/storm_gedichte_1852/52>, abgerufen am 24.11.2024.